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Wladimir Putin: Schon nach 140 Tagen tot - Kremlchef schickt Söldner aus aller Welt in den Krieg

Wladimir Putin schickt offenbar Söldner aus mindestens 48 Staaten an die Front. Bild: picture alliance/dpa/Kremlin Pool Planet Pix via ZUMA Press Wire | Mikhail Metzel

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  • Söldner aus aller Welt: Russland rekrutiert Kämpfer für Ukraine aus 48 Ländern.
  • Tödliche Statistik: Tadschikische Söldner überleben im Schnitt nur 140 Tage an der Front.
  • Empörte Dementis: Pakistan und China bestreiten vehement, ihre Bürger kämpften für Russland.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat schwere Anschuldigungen gegen Russland erhoben. Die russischen Truppen bluten aus. Verzweifelt rekrutiert Wladimir Putin für seine Armee daher offenbar Söldner aus 48 Ländern. Bei einem Truppenbesuch in der Region Charkiw berichtete Selenskyj von Meldungen ukrainischer Soldaten über den Einsatz ausländischer Kämpfer auf russischer Seite. Konkret nannte er Söldner aus China, Tadschikistan, Usbekistan, Pakistan sowie verschiedenen afrikanischen Staaten.

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Die Kämpfer würden gemeinsam mit russischen Streitkräften in der umkämpften Wowchansk-Region operieren. "Wir werden darauf reagieren", kündigte Selenskyj an, ohne weitere Details zu nennen. Seine Äußerungen erfolgten nach Gesprächen mit Kommandeuren über die aktuelle Frontlage. Die Vorwürfe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Russland mit erheblichen Personalengpässen kämpft. Bereits im April hatte Selenskyj von "mehreren hundert" chinesischen Kämpfern gesprochen, die für Moskau im Einsatz seien.

Rekrutiert Wladimir Putin weltweit Söldner für Ukraine-Krieg? Pakistan weist Vorwürfe als "haltlos" zurück

Die betroffenen Staaten reagierten prompt auf Selenskyjs Anschuldigungen. Pakistans Außenministerium wies die Behauptungen entschieden zurück und bezeichnete sie als "unbegründet und haltlos". Auch China hatte bereits frühere Vorwürfe dementiert, wonach chinesische Staatsbürger für Russland kämpfen würden.

Besonders brisant ist die Situation für die ehemaligen Sowjetrepubliken Tadschikistan und Usbekistan, die weiterhin enge Verbindungen zu Moskau unterhalten. Usbekistans Generalstaatsanwaltschaft und Justizministerium warnten ihre Bürger eindringlich, dass die Teilnahme an Kampfhandlungen für andere Staaten eine Straftat darstelle.

Trotz der offiziellen Dementis veröffentlichte das ukrainische Projekt "I Want to Live" Listen mit jeweils rund 1.000 Bürgern aus Usbekistan und Tadschikistan, die Verträge mit den russischen Streitkräften unterzeichnet haben sollen.

Lebenserwartung 140 Tage: Die brutale Realität ausländischer Kämpfer

Die Rekrutierungsmethoden für ausländische Söldner offenbaren erschreckende Details. Viele der Kämpfer befanden sich illegal in Russland und wurden mit Abschiebung bedroht, falls sie sich weigerten, Verträge zu unterzeichnen. Das ukrainische Projekt "I Want to Live" berichtet von einer durchschnittlichen Überlebenszeit tadschikischer Vertragssoldaten von nur 140 Tagen an der Front.

Besonders perfide sind Berichte über getäuschte Rekruten. Indische Staatsangehörige wurden mit falschen Versprechungen gelockt. Ihnen wurden Jobs oder Studienplätze an Universitäten in Aussicht gestellt. Stattdessen fanden sie sich an der Frontlinie wieder. Auch afrikanische Studenten und ehemalige Studenten aus Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik wurden für den Kriegseinsatz angeworben.

Putin-Söldner aus 48 Ländern: Das wahre Ausmaß der Rekrutierung

Das tatsächliche Ausmaß der ausländischen Beteiligung übersteigt Selenskyjs Aufzählung bei weitem. Die unabhängige russische Medienplattform "Important Stories" identifizierte im April Kämpfer aus insgesamt 48 Nationen im Dienst Russlands. Darunter befinden sich Bürger aus Ägypten, Algerien, Ghana, Kamerun, Senegal, Nigeria und Togo.

Besonders alarmierend sind Berichte über die Rekrutierung nepalesischer Staatsbürger. CNN berichtete im Februar, dass bis zu 15.000 Nepalesen von Russland angeworben worden sein könnten. Die Zahlen verdeutlichen Moskaus verzweifelte Suche nach Ersatz für die enormen Verluste.

Während Russlands Präsident Putin zuvor behauptete, sein Land benötige keine ausländischen Kämpfer, sprechen die Fakten eine andere Sprache. Die breite geografische Streuung der Rekruten zeigt, wie systematisch Moskau weltweit nach Verstärkung sucht.

Eine Million Verluste: Russlands verzweifelter Kampf um Nachschub

Die massiven Personalverluste zwingen Moskau zu drastischen Maßnahmen. Nach ukrainischen Angaben belaufen sich Russlands Gesamtverluste seit Kriegsbeginn im Februar 2022 auf 1.061.350 Soldaten - eine Zahl, die Tote und Verwundete einschließt (Stand: 08.08.2025). Trotz dieser verheerenden Bilanz gelingt es Russland weiterhin, monatlich etwa 9.000 neue Kämpfer an die Front zu entsenden. Diese Zahlen stammen aus Kiews aktuellen Berechnungen. Die Rekrutierung ausländischer Söldner spielt dabei offenbar eine zentrale Rolle, um die enormen Lücken in den Reihen zu füllen. Die hohen Verlustzahlen und der kontinuierliche Bedarf an frischen Truppen erklären Moskaus aggressive Anwerbepraktiken im Ausland. Ohne diese Verstärkung wäre die Aufrechterhaltung der Kampfhandlungen kaum möglich.

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