Politik

Donald Trump : Schmutzige Rache? TV-Aus für Komiker nach Spott über US-Präsidenten

Donald Trump: Comedian Stephen Colbert zieht ihn und Ursula von der Leyen durch den Kakao.  Bild: picture alliance/dpa/AP | Jacquelyn Martin

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  • Colbert parodiert Trumps EU-Deal mit Ursula von der Leyen
  • Spott: "Sie hat ihn wie eine Geige gespielt!"
  • Hintergrund: Politischer Zoff und Spekulationen um Show-Aus

Nach dem plötzlichen Aus für seine "Late Show" bleibt Stephen Colbert weiterhin scharfzüngig. In seiner neuesten Folge kam es jetzt zu einer spöttischen Imitation von Donald Trump und zu deutlicher Kritik an dessen politischer Vergangenheit. Was steckt hinter seiner Attacke?

Auch spannend:

Spielte die EU Donald Trump tatsächlich aus?

Nach dem Zolldeal zwischen Donald Trump und Ursula von der Leyen nahm sich Stephen Colbert laut "Rawstory" diese Begegnung vor und unterstellte dem US-Präsidenten, er sei dabei naiv auf Schmeicheleien hereingefallen. Ursula von der Leyen habe ihn "wie eine Geige gespielt", ätzte der Comedian.

Was war dran an Stephen Colberts Insel-Seitenhieb?

In seiner Parodie ließ Stephen Colbert eine Von der Leyen-Figur schwärmen: Nur ein "brillanter und wunderschöner Mann" könne so einen Deal abschließen – ein klarer Seitenhieb auf Donald Trumps Ego. Doch damit nicht genug: In bitterböser Satire spielte Stephen Colbert sogar auf Verbindungen zu Jeffrey Epstein an, die Donald Trump regelmäßig abstreitet und sagte: "Ich glaube, Sie haben auch gesagt, dass niemand, der diesen Deal unterzeichnet hat, jemals auf Jeffrey Epsteins Sexinsel, seinem Sexflugzeug oder einem noch zu enthüllenden Sexzeppelin gewesen wäre." Mit diesen Anspielungen traf der Late-Night-Host einen besonders heiklen Punkt.

Wurde Colberts Show aus politischen Gründen beendet?

Laut einem Bericht der "Zeit" war Stephen Colbert schon länger für seine pointierten Seitenhiebe gegen Donald Trump bekannt. Gleichzeitig soll es in den vergangenen Monaten vermehrt Spannungen zwischen dem Sender und dem US-Präsidenten gegeben haben.
Der demokratische Senator Adam Schiff aus Kalifornien meldete sich öffentlich zu Wort und forderte Transparenz: "Wenn Paramount und CBS die Late Show aus politischen Gründen beendet haben, verdient die Öffentlichkeit, das zu erfahren." Auch Elizabeth Warren, Senatorin aus Massachusetts, fordert eine lückenlose Aufklärung.

US-Präsident Donald Trump (79) will bei der Absetzung der Show von US-Satiriker Stephen Colbert (61) nicht die Fäden gezogen haben. "Alle sagen, dass ich allein für die Entlassung von Stephen Colbert bei CBS Late Night verantwortlich bin. Das stimmt nicht!", schrieb Donald Trump zuletzt auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social.

"Der Grund für seine Entlassung war sein völliger Mangel an Talent und die Tatsache, dass dieser Mangel CBS jährlich 50 Millionen Dollar an Verlusten einbrachte", schrieb der US-Präsident weiter. Das Showbusiness sei ein sehr einfaches Geschäft: Wenn die Einschaltquoten nicht stimmten, werde man geopfert. "Colbert wurde zum Opfer seiner selbst", schrieb Trump. Dessen Kollegen Jimmy Kimmel und Jimmy Fallon seien die nächsten - die Frage sei nur, wer von den beiden zuerst gehen müsse.

Wann endet die beliebte Late Night Show?

Der US-Sender CBS hatte zuvor angekündigt, dass "The Late Show with Stephen Colbert" im Mai 2026 enden werde.

Die in Amerika beliebten Late-Night-Shows gelten seit der Wahl Trumps zum Präsidenten als mächtiges Format, um dem Rechtspopulismus des Präsidenten zu begegnen. Während traditionelle Medienformate wegen der vielen Unwahrheiten und Verzerrungen der Realität bei der Berichterstattung über Trump an ihre Grenzen stoßen können, setzen die Comedy-Talker ihm bissigen Spott entgegen, der Trump vor dem Publikum der Lächerlichkeit preisgibt.

Stephen Colbert lässt sich von der Absetzung seiner Show offenbar nicht bremsen, ganz im Gegenteil: Mit scharfer Satire und mutigen Aussagen bringt er erneut Bewegung in die Diskussion um Meinungsfreiheit, politische Einflussnahme und Donald Trumps politische Vergangenheit.

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/ife/news.de/dpa

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