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Nach Zoll-Deal mit Trump: Tausende deutsche Arbeitsplätze wegen Trump auf der Kippe

Der Zoll-Deal mit Donald Trump könnte Deutschland Tausende Arbeitsplätze kosten. Bild: picture alliance/dpa/Pool Getty Images/AP | Christopher Furlong

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  • 15-Prozent-Zoll-Schock trifft deutsche Industrie mitten ins Herz
  • Tausende Jobs in Gefahr – während BMW und Mercedes im Ausland profitieren
  • Export-Dämpfer kostet deutsche Wirtschaft 5 Milliarden Euro

Nach monatelangen Verhandlungen haben Washington und Brüssel eine Übereinkunft bei den Zollbestimmungen erzielt. Das neue Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union bringt jedoch erhebliche Risiken für die deutsche Wirtschaft mit sich. Während Autobauer wie BMW und Mercedes ihre Werke in Nordamerika ausbauen, bangen deutsche Arbeitnehmer um ihre Zukunft. Der 15-Prozent-Zoll auf Exporte in die USA könnte zum Job-Killer werden – mit fatalen Folgen für Löhne, Standorte und ganze Branchen! Die Rechnung: 5 Milliarden Euro Verlust, wie das Münchner ifo-Institut warnt. Und das ist nur der Anfang.

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Die Zollschraube trifft ausgerechnet die Branchen, die Deutschland weltweit stark gemacht haben: Automobilbau, Maschinenbau und Chemie. Für sie gehören die USA zu den wichtigsten Absatzmärkten. Mit jedem zusätzlichen Prozentpunkt Zoll steige das Risiko für deutsche Arbeitsplätze, nicht nur in der Exportindustrie selbst, sondern auch bei Zulieferern, warnt ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski gegenüber der "Bild" unmissverständlich.

Allein im letzten Jahr exportierte die deutsche Automobilindustrie 3,4 Millionen Fahrzeuge. 13,1 Prozent davon gingen in die USA – rund 450.000 Autos, bisher mit 2,5 Prozent Zoll belastet. Jetzt: Das Sechsfache. Ausgerechnet BMW und Mercedes, die Aushängeschilder deutscher Ingenieurskunst, profitieren von der neuen Lage. Sie bauen ihre Werke in den USA aus und umgehen so die neuen Zölle. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer spricht von einem "Super-Deal" für Unternehmen mit US-Produktionsstätten. Der Haken? Verlierer seien die Arbeitsplätze in Deutschland, da auf hier produzierte Autos Zölle anfallen werden. Porsche könne die Mehrkosten als Luxusmarke verkraften. Doch für normale Produktionsstandorte – von Stuttgart bis Wolfsburg – wird es eng.

Mittelstand schlägt Alarm: Tausende Jobs in Gefahr

Ein Blick auf den Maschinenbau zeigt, wie dramatisch die Lage ist. Eine Blitzumfrage des VDMA unter 562 Unternehmen zeigt: 15 Prozent Zoll bedeuten für viele Betriebe einen echten Wettbewerbsnachteil. Zwar wurden noch härtere US-Strafzölle auf Autos und Maschinen verhindert, aber der Preis bleibt hoch. Für kleine und mittlere Betriebe kann selbst dieser "Kompromiss" zur Existenzfrage werden.

Direkte Lohnkürzungen werde es vermutlich erstmal nicht geben. Doch der Druck wächst.
ING-Ökonom Brzeski dämpft Hoffnungen auf gute Nachrichten vom Gehaltszettel: "Die einzelnen Unternehmen werden nicht alles an die Verbraucher weitergeben können und daher Gewinneinbußen erleiden." Das bedeutet: Weniger Gewinn, weniger Investitionen, weniger Lohnerhöhungen. Der Maschinenbauverband VDMA schlägt schon jetzt Alarm. In Branchen mit hoher USA-Abhängigkeit wird der Spielraum enger.

Jetzt stehen viele deutsche Firmen vor einer bitteren Entscheidung: Die Zölle an US-Kunden weitergeben – oder selbst zahlen?Beides schmerzt. Wer die Preise anhebt, verliert Marktanteile. Wer sie nicht anhebt, verliert Gewinn. Kurzfristig bleiben deutsche Verbraucher außen vor – aber mittel- und langfristig könnten auch sie die Folgen spüren. Sinkende Exporte, weniger Druck auf dem heimischen Markt, Überproduktion – das klingt nach Rabatt-Schlacht. Aber wenn Firmen sparen müssen, leiden bald auch Angebot und Qualität. Dann wird der Zoll-Schock nicht nur ein Wirtschaftsproblem – sondern ein Wohlstandsproblem.

Fazit:Die neue Zollregelung zeigt, wie gefährlich es ist, wenn internationale Konzerne global optimieren – und dabei den eigenen Standort vergessen. BMW und Mercedes sichern sich ihre Märkte mit US-Fabriken – doch wer in Deutschland baut, zahlt die Zeche. Der Handelsdeal bringt Milliardenverluste – und das Risiko, dass Tausende gut bezahlte Arbeitsplätze verschwinden. Die Politik feiert eine Einigung – aber die Arbeiter stehen allein im Regen.

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