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Ab 2026: Regierung plant: Flüge sollen wieder billiger werden

Flüge sollen ab dem kommenden Jahr wieder günstiger werden - das hat die CDU sich vorgenommen. Bild: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst

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  • Bundesregierung will die Erhöhung der Luftverkehrsteuer rückgängig machen
  • Tourismus-Koordinator Christoph Ploß fordert eine möglichst schnelle Umsetzung
  • Auch die Luftfahrtbranche drängt aktuell auf rasches Handeln

Die Bundesregierung plant, die von der Ampel-Koalition im Mai 2024 eingeführte Erhöhung der Luftverkehrsteuer ab 2026 rückgängig zu machen. Das CDU-geführte Verkehrsministerium treibt das Vorhaben voran, das bereits im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD verankert ist. Wie die "Bild" berichtet, soll die Steuerreduzierung bei den anstehenden Haushaltsberatungen für 2026 konkret verhandelt werden.

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Der Tourismus-Koordinator der Bundesregierung, Christoph Ploß (CDU), fordert die rasche Umsetzung der Senkung der Luftverkehrssteuer: "Die Erhöhung der Luftverkehrsteuer muss zurückgenommen werden, auch die Gebühren an den deutschen Flughäfen müssen runter." Er warnt vor einem weiteren Rückgang der Flugverbindungen an deutschen Airports.

Die Ampel-Regierung hatte die Abgabe auf Flugtickets im Mai 2024 deutlich angehoben. Bei Kurzstreckenflügen innerhalb der EU kletterte die Steuer von 12,48 auf 15,53 Euro pro Ticket. Reisende auf Mittelstrecken zahlen seitdem 39,34 Euro statt zuvor 31,61 Euro. Am stärksten traf es Langstreckenflieger: Hier schnellte die Abgabe von 56,91 auf 70,83 Euro hoch.

Die Erhöhungen bedeuteten Mehrkosten von bis zu 12,77 Euro pro Flugticket. Der Fiskus profitierte davon erheblich: 2024 flossen rund 1,9 Milliarden Euro durch die Luftverkehrsteuer in die Staatskasse. Die Abgabe existiert seit 2011 und wurde seitdem mehrfach angehoben. Sie soll neben den Staatseinnahmen auch zur Reduzierung von Flugreisen und damit zur Senkung von Emissionen beitragen.

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Ploß kritisiert, dass die Steuererhöhung Millionen Deutsche beim Urlaubsbudget belastet. Der Tourismus-Koordinator befürchtet drastische Folgen für den Luftverkehrsstandort Deutschland: Airlines würden sowohl Verbindungen in beliebte Ferienziele als auch internationale Flüge nach Deutschland streichen.

Tatsächlich gehört Deutschland bei Steuern und Abgaben für den Luftverkehr zur europäischen Spitze. Die Lufthansa Group bestätigt, dass Fliegen in keinem anderen EU-Land teurer sei. Als Konsequenz strich die Airline bereits innerdeutsche Verbindungen, während Eurowings das Flugangebot ab Hamburg deutlich reduzierte. Ploß mahnt: Deutschland benötige "starke Fluggesellschaften, leistungsfähige Flughäfen und eine wettbewerbsfähige Luftfahrtindustrie".

Haushaltsberatungen entscheiden über günstigere Flugtickets

Die Steuersenkung ist zwar im Koalitionsvertrag festgeschrieben, ihre Realisierung hängt jedoch vom Bundeshaushalt ab. Laut "Handelsblatt" bleibt offen, ob die Maßnahme tatsächlich mit dem Haushaltsentwurf 2026 umgesetzt wird.

Die Luftfahrtbranche drängt auf schnelles Handeln. Der Flughafenverband ADV bezeichnet die geplante Rücknahme als dringend notwendigen ersten Schritt. Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel verweist auf Schweden als Vorbild: "Dort wurde die Luftverkehrsteuer ersatzlos gestrichen." Ein Gutachten des Bundesverkehrsministeriums vom März bestätigt, dass die im europäischen Vergleich hohen Standortkosten den deutschen Luftverkehr ausbremsen und die Erholung nach Corona verlangsamen.

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