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Donald Trump: Märchen über eigenen Onkel erzählt - Schwindel des US-Präsidenten fliegt auf

Donald Trump verbreitete in Pennsylvania Lügen über seinen verstorbenen Onkel John. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

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  • Donald Trump verbreitet Lügen über eigenen Onkel John Trump
  • US-Präsident behauptet fälschlicherweise, dieser sei dienstältester Professor in der Geschichte des MIT
  • Weiterer Schwindel fliegt auf: Berühmter Terrorist Theodore Kaczynski kann kein Student von John Trump gewesen sein

Dass es Donald Trump mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt, ist längst bekannt. Er wirft zwar häufig den Medien die Verbreitung von "Fake News" vor, doch verdreht er selbst regelmäßig die Fakten oder tischt seinen Anhängern Lügengeschichten auf. Nun flog erneut ein Schwindel des US-Präsidenten auf – diesmal erzählte er sogar ein Märchen über ein eigenes Familienmitglied.

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Donald Trump lügt über eigenen Onkel John Trump

Donald Trump war am Dienstag, dem 15. Juli, beim "Pennsylvania Energy & Innovation Summit" zu Gast. Bei der Veranstaltung ging es laut "The Independent" unter anderem um zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. In einer ausschweifenden Rede gab Trump zu: "Als ich zum ersten Mal von KI hörte, war das nicht mein Ding, obwohl mein Onkel am MIT (Massachusetts Institute of Technology, Anmerkung der Redaktion) war, einer der großen Professoren, 51 Jahre lang, wie auch immer - der dienstälteste Professor in der Geschichte des MIT."

Diese Behauptung entpuppte sich jedoch schnell als glatte Lüge: John George Trump, sein 1985 verstorbener Onkel väterlicherseits, war zwar ein renommierter Physiker, der wichtige Beiträge zur Krebsforschung leistete, und als Professor am MIT tätig war - doch der dienstälteste Professor an der Spitzenuniversität war er nicht, wie "The Independent" weiter schreibt.

Schwindel des US-Präsidenten fliegt auf: Donald Trump verbreitet Märchen über Terroristen Theodore Kaczynski

Donald Trumps Erzählung wurde schließlich noch abstruser. Er behauptete weiter, dass Theodore Kaczynski ein Student seines Onkels gewesen sei. Der auch als "Unabomber" bekannte Terrorist hatte zwischen 1978 und 1995 insgesamt 16 Briefbomben im ganzen Land - unter anderem an mehrere amerikanische Universitäten - verschickt. Drei Menschen starben bei den Anschlägen, 23 wurden verletzt. Theodore Kaczynski tauchte jahrelang unter und wurde nach Hinweisen seines Bruders an das FBI im Jahr 1996 verhaftet. Nach seiner Verurteilung saß er für den Rest seines Lebens im Gefängnis und wurde am 10. Juni 2023 tot in seiner Zelle aufgefunden. Donald Trump sagte in Pennsylvania mit Bezug auf seinen Onkel: "Kaczynski war einer seiner Studenten. Wissen Sie, wer Kaczynski ist? Es gibt kaum einen Unterschied zwischen einem Verrückten und einem Genie. Ich fragte: 'Was für ein Student war er, Onkel John, Doktor John Trump?' Er sagte: 'Wirklich gut...er ging herum und korrigierte jeden.'Aber es ist nicht gut für ihn gelaufen."

Problem: Es ist nicht bekannt, dass Theodore Kaczynski jemals das MIT in Cambridge besuchte. Er absolvierte ein Mathematikstudium in Harvard und erlangte anschließend seinen Master- und Doktortitel an der University of Michigan. Donald Trumps Geschichte ist also höchstwahrscheinlich frei erfunden. Es blieb unklar, ob der Präsident Kaczynski mit einer anderen Person verwechselte.

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