Donald Trump: Manipulierter Epstein-Clip? Jetzt geraten Fox News und Trump selbst unter Druck
Donald Trump: Wurde seine Aussage zu Jeffrey Epstein von Fox News manipuliert? Bild: picture alliance/dpa/AP | Jose Luis Magana
Von news.de-Redakteurin Mia Lada-Klein
15.07.2025 14.22
- Trump behauptet, Epstein kaum gekannt zu haben – Video wohl gekürzt
- Trump verklagt CBS wegen angeblich manipulierten Harris-Interviews
- Epstein-Akten bleiben mysteriös und teilweise verschwunden
Ein Video sorgt auf der Plattform X für Aufsehen: In dem Clip ist Donald Trump zu sehen, wie er sich gegenüber Fox News zu seiner Verbindung mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein äußert. Der Ausschnitt soll laut Kritikern gekürzt und damit womöglich irreführend gesendet worden sein. Natürlich ganz zum Vorteil von Donald Trump. Pikant dabei: Ausgerechnet Donald Trump hatte eine milliardenschwere Klage gegen CBS eingereicht, weil ein Interview mit Kamala Harris seiner Meinung nach "manipulativ" zusammengeschnitten worden war.
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Was zeigt das Video auf X?
Veröffentlicht wurde der Trump-Clip vom Account Republicans against Trump. In der Beschreibung heißt es:
"WOW. Fox News hat Trumps Antwort auf Epstein in einem Interview letztes Jahr bearbeitet."
In dem Video hört man Donald Trump sagen, er habe Jeffrey Epstein kaum gekannt. Doch der Kanal behauptet, dass die originale Antwort deutlich länger ausgefallen sei und liefert in einem Split-Screen eine ungekürzte Version des Interviews gleich mit.
Geht es hier um Doppelmoral?
Die Aufregung wird besonders durch Donald Trumps eigene rechtliche Schritte gegen CBS angeheizt. Der US-Präsident verklagte während der Wahlen den Sender wegen eines 60 Minutes-Interviews mit Kamala Harris, das seiner Meinung nach "zu ihren Gunsten" bearbeitet worden sei. In der Klage wird laut "Zeit.de" behauptet, CBS habe zwei verschiedene Versionen ihrer Antwort zur Israel-Hamas-Frage an zwei Tagen ausgestrahlt – ein gezielter Eingriff, um Kamala Harris besser dastehen zu lassen, so Donald Trumps Team damals.
Nun werfen Kritiker Donald Trump vor, mit zweierlei Maß zu messen. In den Kommentaren auf X ist von "Projektionsverhalten" die Rede, also davon, dass Donald Trump anderen genau das vorwirft, was er selbst tut.
Wie reagiert das Netz?
Die Kommentarspalte unter dem viralen Clip ist gespalten – zwischen Wut, Verteidigung und Ironie. Einige der Reaktionen:
- "Wenn ich mich richtig erinnere, wurde dies nicht bearbeitet. Ich erinnere mich, dass ich diese ganze Antwort zum ersten Mal gesehen habe. Vielleicht wurde sie nur für Kurzfilme oder so etwas zusammengeschnitten."
- "Ich habe den ganzen Clip gesehen [...] es wurde erwähnt, dass ich den bearbeiteten Clip nicht einmal gesehen habe."
- "Es wurde buchstäblich nicht bearbeitet... es wurde von Fox gekürzt und veröffentlicht, aber man hätte sich immer den ganzen Clip ansehen können. Fox hat das getan, was alle tun. Es wurde nicht bearbeitet wie Harris' Interview..."
- "Trump: verklagt CBS wegen der Bearbeitung von Kamalas Interview. Auch Trump: lässt seine Epstein-Antwort von Fox News bearbeiten. Das ganze Leben des Mannes ist Projektion."
Wird Donald Trump zum Opfer oder Täter der Medienlogik?
Ob die Bearbeitung durch Fox News tatsächlich Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung hatte, bleibt offen. Doch die Debatte wirft erneut ein Schlaglicht auf die Rolle der Medien und wie sehr beide politischen Lager in den USA dazu neigen, journalistische Entscheidungen als parteiisch zu interpretieren.
Die Wahrheit – sofern es sie überhaupt gibt – wird besonders dann brisant, wenn es um die Epstein-Akten geht. Viele Dokumente zu dem Fall, die mutmaßlich auch mächtige Namen enthalten sollen, sind auf merkwürdige Weise verschwunden oder bleiben aus bisher unbekannten Gründen unter Verschluss.
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mlk/sfx/news.de