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Elon Musk: Tech-Milliardär als Systemsprenger? Experten schlagen Alarm wegen Musk-Partei

Kann Elon Musk mit seiner neuen Partei das politische System in den USA sprengen? Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Kirsty Wigglesworth

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  • Elon Musk gründet "America Party" – und bricht endgültig mit Trump und den Republikanern.
  • Milliardenschwerer Plan: Fokussierte Wahlkampagne mit Milliardenbudget und klarer Anti-System-Strategie.
  • Experten alarmiert: Mit Geld, Reichweite und Wut auf das Establishment könnte Musk zum Machtfaktor werden.

Nach seinem Bruch mit Donald Trump zündet der reichste Mann der Welt eine politische Bombe. Elon Musk gründet die "America Party", die den US-Amerikanern nicht nur "ihre Freiheit zurückgeben" soll, sondern auch das gesamte politische System der USA erschüttern könnte. Während Republikaner und Demokraten noch rätseln, was da auf sie zurollt, sind sich Experten schon sicher: Das ist kein PR-Gag. Musk meint es ernst – und hat das Geld, die Reichweite und die Wut der Wähler auf seiner Seite.

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Elon Musk geht dabei strategisch vor. Keine Flächenkampagne, sondern Präzisionsangriffe: Zwei bis drei Senatssitze, acht bis zehn im Repräsentantenhaus. Dort, wo es knapp wird, will er mitmischen – und mit wenigen Abgeordneten das Machtgefüge kippen. Und das ist kein Hirngespinst. Wenn Musk taktisch klug vorgeht, könnte das brandgefährlich für das System sein, warnen Experten.

"Auf den ersten Blick denkt man: 'Eine dritte Partei, Trump oder jemand anderes könnte sagen, das ist verrückt, das wird nicht funktionieren. Viele Leute würden das sagen", sagte Politologe Bob Beatty von der Wshburn University in Topeka gegenüber "Rawstory". Aber wenn man sich seine taktische Herangehensweise anschaut, ist das etwas, das man ernst nehmen sollte.

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Der Haken an der Sache: Die USA haben kein zentrales Wahlrecht – jeder Bundesstaat hat seine eigenen Regeln für neue Parteien. Musk müsste Hunderttausende Unterschriften sammeln, oft aus bestimmten Bezirken, oft unter hohem bürokratischem Aufwand. Doch mit geschätzten 360 Milliarden Dollar in der Hinterhand ist der Unternehmer bestens gerüstet. Er kann sich eine Armee aus Helfern und Organisatoren leisten – und hat die mediale Aufmerksamkeit, um Unterstützer zu mobilisieren.

Eine kleine Auswahl, was Elon Musk erwarten würde:

  • In Michigan tritt der demokratische US-Senator Gary Peters nicht zur Wiederwahl an, was ein offenes Rennen ermöglicht. Kandidaten neuer Parteien müssen Unterschriften von registrierten Wählern sammeln, die einem Prozent der Stimmen der letzten Gouverneurswahl entsprechen – in diesem Fall rund 44.620. Mindestens 100 Wähler in jedem der Hälfte der Kongresswahlbezirke des Bundesstaates müssen die Petitionen unterzeichnen.
  • In Georgia, wo der demokratische US-Senator Jon Ossoff zur Wiederwahl antritt, müsste ein Kandidat der America Party Unterschriften sammeln, die einem Prozent der Zahl der bei der vorherigen Wahl registrierten und wahlberechtigten Wähler entsprechen.
  • In North Carolina müsste Musk für die Gründung seiner Partei die Unterschriften von mindestens 13.979 registrierten und wahlberechtigten Wählern im gesamten Bundesstaat sammeln, darunter mindestens 200 registrierte Wähler aus drei verschiedenen Kongresswahlkreisen.

Elon Musk als Systemsprenger?

Ganz neu ist Musks Weg nicht. Jesse Ventura schaffte es in den 1990ern mit der Reform Party zum Gouverneur im US-Bundesstaat Minnesota. Auch Ex-Senator Joe Lieberman gelang die Rückkehr in den Senat – als unabhängiger Kandidat.Nick Troiano von der Wahlreformgruppe Unite America ist sich sicher, dass Musk mit seiner Partei die Politik in den USA aufrütteln könnte. Jedoch zeige die Geschichte, dass Musks Bemühungen ohne strukturelle Veränderungen das Zweiparteiensystem wahrscheinlich nicht wirklich aufbrechen würden. Elon Musk bleibt gelassen. "Es ist ehrlich gesagt nicht schwer, das System zu sprengen", verkündete er auf seiner Social-Media-Plattform X. 

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