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Friedrich Merz: Kanzler flippt aus und schreibt Wut-Brief an Ursula von der Leyen

Friedrich Merz im Gespräch mit Ursula von der Leyen. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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  • Friedrich Merz eskaliert wegen EU-Waldschutzverordnung
  • Kanzler schreibt Wut-Brief an Ursula von der Leyen
  • Merz fordert Bürokratie-Rückbau und "Null-Risiko-Variante" für Länder ohne Entwaldungsrisiko

Jetzt ist Schluss mit lustig! Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) stellt sich schützend vor Deutschlands Waldbesitzer und holt zum Rundumschlag gegen Brüssel aus. In einem Wut-Brief an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) kritisiert er die neue EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) – und spricht von einem Bürokratie-Monster.

Friedrich Merz eskaliert wegen EU-Waldschutzverordnung

Die EUDR soll dafür sorgen, dass in die EU nur noch Produkte wie Holz, Soja oder Palmöl importiert werden, für die kein Regenwald abgeholzt wurde. Ein wichtiges Ziel, doch die Umsetzung trifft offenbar auch diejenigen, die damit rein gar nichts zu tun haben: Deutschlands Forstwirte. Denn auch hierzulande sollen Bauern künftig aufwendig beweisen, dass ihre Produkte "entwaldungsfrei" sind. Und das, obwohl es in Deutschland faktisch keine Entwaldung gibt.

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Kanzler Merz schreibt Wut-Brief an Ursula von der Leyen

Friedrich Merz schlägt deshalb Alarm: In seinem Wut-Brief äußert der Kanzler "große Sorge". Er fürchtet, dass auch Regionen mit strengem Waldschutz und geringem Risiko – wie Deutschland – unnötig gegängelt werden. Die Verordnung sei ein Paradebeispiel für das Brüsseler "Gießkannenprinzip", das alle über einen Kamm schert.

Merz fordert Bürokratie-Rückbau und "Null-Risiko-Variante" für Länder ohne Entwaldungsrisiko

Friedrich Merz' Forderung an Ursula von der Leyen: Eine Ausnahmeregelung für Länder mit gutem Waldschutz. Wer keine Entwaldung betreibt, soll auch nichts nachweisen müssen. So einfach ist das. Er nennt das einen "wichtigen Beitrag zum Bürokratie-Rückbau" und stellt klar: Diese Entlastung würde nicht nur deutschen Forstwirten helfen, sondern die ganze EU wirtschaftlich stärken.

Friedrich Merz in Angst vor Bauern- und Försterprotesten?

Der Vorstoß des Bundeskanzlers hat seinen Grund. Anfang 2024 gingen zehntausende Landwirte auf die Straße, protestierten gegen immer neue Auflagen aus Berlin und Brüssel. Die Ampel geriet damals massiv unter Druck. Seitdem herrscht in Berlin Alarmstufe Rot, wenn es um Bauern und Förster geht. Hinter den Kulissen heißt es aus Unionskreisen: "Jetzt bloß kein neuer Aufreger auf dem Land!" Merz' Wut-Brief könnte also auch ein klares Signal an die Basis sein: "Wir hören euch – und wir handeln!"

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