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Donald Trump: Strafzölle, Exportsturz – jetzt wird's auch für Deutschland richtig teuer

Donald Trump: Zoll-Schock trifft jetzt auch Europa - wird jetzt alles teurer? Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

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  • US-Exporte sacken um 7,7 % ab – niedrigster Stand seit März 2022
  • Importe und EU-Geschäfte ebenfalls rückläufig
  • Hoffnungsträger: Großbritannien mit Exportplus von 15,1 %

Die deutschen Exporte sind im Mai 2025 unerwartet stark eingebrochen – besonders deutlich trifft es den wichtigsten Handelspartner USA. Drohende Strafzölle, sinkende Nachfrage und politische Unsicherheit lassen die Exportzahlen absacken.

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Wie stark ist der Rückgang wirklich?

Laut "Bild" berichtet das Statistische Bundesamt, dass die deutschen Ausfuhren im Mai um 1,4 Prozent auf 129,4 Milliarden Euro sanken. Experten hatten lediglich ein minimales Minus von 0,2 Prozent erwartet. Bereits im April verzeichnete Deutschland ein Exportminus von 1,6 Prozent. Noch drastischer zeigt sich der Rückgang beim Handel mit den USA: Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten gingen im Monatsvergleich um 7,7 Prozent zurück – auf nur noch 12,1 Milliarden Euro. So wenig deutsche Waren wurden in die USA zuletzt im März 2022 geliefert.

Was steckt hinter dem Einbruch im US-Geschäft?

Ökonom Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank sieht den Grund vor allem in einem Vorzieheffekt: Viele US-Kunden hätten bereits im Frühjahr größere Bestellungen getätigt – aus Sorge vor möglichen neuen Strafzöllen. Jetzt fehlt diese Nachfrage. Ob es dabei bleibt, ist fraglich. Denn US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck: Er will ab dem 1. August neue Zölle auf Waren aus Japan und Südkorea erheben. Zwar ist die EU bislang nicht direkt betroffen, doch die Unsicherheit belastet die Geschäftsbeziehungen spürbar.

Wird China zur Konkurrenz für deutsche Exporte?

Auch der Handel mit China schwächelt. Die Ausfuhren in die Volksrepublik fielen im Mai um 2,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Der Grund: China produziert inzwischen viele Produkte selbst – was früher aus Deutschland kam, wird zunehmend vor Ort gefertigt.

Gibt es auch positive Signale?

Ja, zumindest aus Großbritannien: Die Exporte auf die Insel stiegen um deutliche 15,1 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. In die EU-Länder hingegen sanken die Ausfuhren um 2,2 Prozent auf 71,3 Milliarden Euro.

Wie steht es um die Importe?

Nicht nur die Ausfuhren schrumpfen – auch die Importe nach Deutschland gingen deutlich zurück. Im Vergleich zum April sanken sie um 3,8 Prozent auf 111,1 Milliarden Euro. Die Prognosen hatten lediglich einen Rückgang von 0,9 Prozent erwartet. Laut Cyrus de la Rubia könnte dies ein Hinweis auf eine schwächelnde Binnennachfrage sein.

Wie reagieren Wirtschaft und Industrie?

Die Stimmung in der Industrie bleibt gedrückt. Laut dem "Ifo-Institut" verschlechterten sich die Exporterwartungen im Juli erneut – von minus 1,3 auf minus 1,7 Punkte. Ifo-Experte Klaus Wohlrabe sieht aktuell keine Erholung: "Der Exportwirtschaft fehlt es gegenwärtig an Dynamik."

Was bringt die Zukunft?

Die EU verhandelt derzeit mit den USA über künftige Zollregelungen. Zwar wurde eine Einführung neuer Zölle auf EU-Waren bis zum 1. August ausgesetzt, doch die Unsicherheit bleibt. Sollte es zu weiteren Strafmaßnahmen kommen, könnte das den Außenhandel zusätzlich belasten.

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/news.de/dpa

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