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Wolodymyr Selenskyj: Gespräch mit Donald Trump beim Nato-Gipfel – Überraschende Wendung in Sicht

Beim NATO-Gipfle trafen sich Wlolodymyr Selenskyj und Donald Trump zum vertraulichen Gespräch. Bild: picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire | Ukraine Presidency

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  • Ukraine plant gemeinsame Drohnenproduktion mit den USA
  • Kauf amerikanischer Luftabwehrsysteme im Gespräch
  • Donald Trump: "Putin will aus dem Krieg raus"

Beim Nato-Gipfel in Den Haag kam es zu einem bemerkenswerten Gespräch zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump. Die beiden sprachen über eine potenzielle Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich – darunter der Kauf amerikanischer Luftabwehrsysteme sowie die gemeinsame Produktion von Drohnen. Ziel: Die militärische Schlagkraft der Ukraine zu stärken und die Industriepartnerschaft mit den USA auszubauen.

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"Wir können uns gegenseitig stärken", betonte Wolodymyr Selenskyj nach dem Treffen auf X. Auch über die aktuelle Lage an der Front habe er Donald Trump ausführlich informiert. Seine Botschaft sei klar gewesen: "Putin wird definitiv nicht gewinnen."

Erstes direktes Treffen von Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump seit Monaten

Es war das erste persönliche Treffen der beiden Politiker seit Monaten. Zwar waren sie sich im April am Rande der Beisetzung von Papst Franziskus in Rom flüchtig begegnet, ein wirkliches Gespräch blieb jedoch aus. Nun suchten sie am Rande des Nato-Gipfels den offenen Dialog. Inmitten eines eskalierenden Krieges, wachsender Spannungen und geopolitischer Unsicherheiten sendet dieses Treffen ein wichtiges Signal.

Nato setzt auf Aufrüstung – Donald Trump lobt neue Strategie

Während des Gipfels beschlossen die Nato-Mitglieder eine massive Aufstockung ihrer Verteidigungsausgaben. Bis 2035 soll jedes Mitgliedsstaat jährlich fünf Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in Sicherheit investieren – mehr als das Doppelte des bisherigen Richtwerts.

"Newsweek" zufolge begrüßte Donald Trump die Entscheidung: "Das bedeutet mehr Stabilität weltweit." Zudem sei seiner Ansicht nach der russische Präsident Wladimir Putin inzwischen auf der Suche nach einem Ausweg. Donald Trump zitierte sogar ein kurzes Gespräch mit Putin: "Er rief neulich an und fragte, ob er im Iran helfen könne. Ich sagte: Nein – helfen Sie lieber bei Russland."

Kampf gegen Drohnen: Ukraine setzt auf US-Technik

Wolodymyr Selenskyj zeigte sich vor allem an US-Luftabwehrsystemen wie den "Patriots" interessiert. Diese sollen ukrainische Städte, Kirchen und kritische Infrastruktur vor russischen Angriffen schützen. Laut Donald Trump sei die Technologie "hundertprozentig effektiv". Die Ukraine sei bereit, entsprechende Systeme zu kaufen und damit gleichzeitig die US-Rüstungsindustrie zu unterstützen.

Darüber hinaus sei auch die Möglichkeit gemeinsamer Drohnenprojekte mit amerikanischen Unternehmen auf den Tisch gekommen – ein Schritt, der nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich von Bedeutung wäre.

Krieg in der Ukraine: Die Realität bleibt düster

Trotz diplomatischer Gespräche ist die Situation vor Ort weiterhin dramatisch. Russland setzt unvermindert auf massive Drohnenangriffe – erst vergangene Woche erlebte die Ukraine einen der schwersten Angriffe seit Kriegsbeginn. Ganze Städte wurden verwüstet, zahlreiche Zivilisten getötet.

Wolodymyr Selenskyj informierte Donald Trump auch über aktuelle Entwicklungen: Forensische Teams arbeiten derzeit in Kiew daran, von Russland übergebene Leichen identifizierter Soldaten ihren Familien zuzuordnen. Gleichzeitig läuft der Austausch von Gefangenen und Gefallenen weiter – ein andauerndes Symbol für die Grausamkeit und Komplexität dieses Krieges.

Keine Einladung zum Bündnis: Nato-Tür bleibt für Ukraine vorerst zu

Obwohl die Ukraine derzeit im Zentrum vieler sicherheitspolitischer Diskussionen steht, bleibt der Nato-Beitritt weiter blockiert – maßgeblich auf Druck der Trump-Regierung. Auch zu Beginn des aktuellen Gipfels fehlte Wolodymyr Selenskyj auffällig – ein Hinweis auf die diplomatischen Spannungen, die hinter verschlossenen Türen weiterhin bestehen.

Hoffnung, Strategie – und politische Realität

Das Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump markiert einen neuen Anlauf für eine engere Kooperation im Verteidigungsbereich. Es zeigt aber auch die Abhängigkeit der Ukraine von internationalen Partnern – und die politischen Hürden, die auf dem Weg zur Nato-Mitgliedschaft bestehen. Während Wolodymyr Selenskyj klare Worte zur Situation in seinem Land findet, bleibt abzuwarten, ob aus den Gesprächen mit Donald Trump konkrete Taten folgen. Klar ist nur eines: Die Ukraine kämpft nicht nur an der Front – sondern auch um ihre sicherheitspolitische Zukunft.

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