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Donald Trump: "Es wird dein Sieg sein!" Nato-Generalsekretär bezirzt US-Präsidenten

Vor seiner Ankunft beim Nato-Gipfel in Den Haag bekam Donald Trump von Nato-Generalsekretär Mark Rutte reichlich Honig ums Maul geschmiert. Bild: picture alliance/dpa/Nato | Erik Luntang

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  • Donald Trump reist zu Nato-Gipfel in Den Haag
  • US-Präsident veröffentlicht unterwürfige Lobes-Nachricht von Mark Rutte
  • Peinliche Lobhudelei von Nato-Generalsekretär: "Es wird Dein Sieg sein"

Bei ihrem Gipfeltreffen im niederländischen Den Haag wollen die Nato-Mitgliedsstaaten am Mittwoch (25.06.2025) Nägel mit Köpfen machen: Beschlossen werden soll ein neues Ausgabenziel, das bis 2035 milliardenschwere Investitionen in Rüstung und Infrastruktur nach sich ziehen wird. Für die Nato stellt das die Antwort auf neue Bedrohungen durch Russland dar. Mit von der Partie wird auch Donald Trump sein, dem sein erster Nato-Gipfel seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus bevorsteht.

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Offenbar wurde dem US-Präsidenten bereits vor seiner Ankunft in den Niederlanden der rote Teppich aufgerollt: Wie Donald Trump am 24. Juni auf seiner Social-Media-Plattform "Truth Social" enthüllte, bekam der US-Präsident schon vorab reichlich Honig ums Maul geschmiert - und das von keinem Geringeren als von Nato-Generalsekretär Mark Rutte, der sich in einer persönlichen, von Trump mit Screenshots belegten Nachricht buchstäblich vor dem US-Präsidenten in den Staub warf und dem US-Republikaner verbal die Füße küsste.

Die eigentlich auf persönlicher Ebene übermittelten Worte machte Donald Trump umgehend publik, als er seinen Post bei "Truth Social" absetzte. Den Screenshots ist zu entnehmen, wie der US-Präsident von Rutte gebauchpinselt wurde.In der Nachricht überschüttete Rutte Trump mit Lob für dessen "entschlossenes Handeln im Iran" und bezeichnete die US-amerikanischen Angriffe auf iranische Atomanlagen als "wirklich außergewöhnlich". Wörtlich hieß es: "Glückwunsch und vielen Dank für Dein entschlossenes Handeln im Iran. Das war wirklich außergewöhnlich und etwas, das sich sonst niemand getraut hat. Es macht uns alle sicherer."

Der Nato-Generalsekretär gratulierte Trump auch zur 5-Prozent-Verteidigungsausgaben-Zusage der Europäer und schrieb: "Es war nicht einfach, aber wir haben sie alle dazu gebracht, die 5-Prozent-Zusage zu unterzeichnen! Donald, Du hast uns zu einem wirklich, wirklich wichtigen Moment für Amerika, Europa und die Welt geführt. Du wirst etwas erreichen, was kein amerikanischer Präsident seit Jahrzehnten geschafft hat."

"Es wird dein Sieg sein!" Nato-Generalsekretär überzieht Donald Trump mit Schmeicheleien

Besonders auffällig in Mark Ruttes Nachricht ist die wiederholte Betonung von Trumps persönlichem Erfolg. Der Nato-Generalsekretär spielte damit auch darauf an, dass sich schon Trumps Amtsvorgänger Barack Obama und Joe Biden dafür eingesetzt hatten, dass die Europäer einen deutlich höheren Teil ihres Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung investieren, jedoch nur mit begrenztem Erfolg. Wörtlich fügte Rutte auch noch hinzu: "Europe is going to pay in a BIG way, as they should, and it will be your win." Dies kann übersetzte werden mit: "Europa wird kräftig zur Kasse gebeten werden - so wie es sein sollte - und es wird Dein Sieg sein."

Was steckt hinter Mark Ruttes Schleim-Attacke auf Donald Trump vor dem Nato-Gipfel?

Im Bündnis wurde Ruttes Nachricht als kalkulierter Versuch interpretiert, den diesjährigen Nato-Gipfel zum Erfolg zu führen. Die überschwänglichen Lobeshymnen auf Trump erscheinen als diplomatische Strategie, um die transatlantische Allianz trotz der bekannten Nato-Skepsis des US-Präsidenten zu sichern. Die Veröffentlichung der eigentlich persönlichen Nachricht durch Trump selbst zeigt, dass Ruttes Schmeicheleien ihre Wirkung nicht verfehlten. Der Nato-Generalsekretär scheint bewusst auf Trumps Bedürfnis nach persönlicher Anerkennung zu setzen, um die Zusammenarbeit beim Gipfel in Den Haag zu gewährleisten.

Donald Trump steht mit der Nato auf Kriegsfuß - hilft jetzt nur noch die Charme-Offensive?

Trumps Äußerungen hatten in der Vergangenheit mehrfach Zweifel an der US-Beistandsverpflichtung geweckt. Bereits während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 wetterte der Republikaner immer wieder über die seiner Ansicht nach zu niedrigen Verteidigungsausgaben europäischer Nato-Mitgliedsländer.

Der US-Präsident drohte zeitweise sogar mit einem Austritt der USA aus dem Bündnis. Eine solche Entscheidung würde die Existenz der Nato bedrohen, da die Abschreckung maßgeblich auf den militärischen Fähigkeiten der USA basiert. Vor diesem Hintergrund erscheint Ruttes Charmeoffensive als Versuch, die transatlantische Sicherheitsarchitektur zu bewahren.

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/news.de/dpa

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