Politik

Nach Trumps Iran-Angriff: Mini-Löcher statt "ausradierter" Anlagen - Experten analysieren erste Satellitenbilder

Donald Trump sprach nach dem Iran-Angriff von einer kompletten Zerstörung. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

  • Artikel teilen:
  • Donald Trump greift Iran an und spricht von "komplett zerstörten" Atomanlagen
  • Erste Satellitenaufnahmen widersprechen Aussage des US-Präsidenten
  • Bilder zeigen Mini-Löcher statt "ausradierter" Anlagen
  • Experten analysieren Satellitenfotos nach Iran-Angriff

Die USA haben an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und nach Angaben von US-Präsident Donald Trump Atomanlagen attackiert. Irans "entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung" seien "komplett zerstört", sagte Trump am Sonntag (22. Juni) im Weißen Haus. Bombardiert worden seien die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo sowie die Standorte Natans und Isfahan.

Erste Satellitenbilder nach Donald Trumps Iran-Angriff enthüllt

Stunden nach dem Angriff der Vereinigten Staaten sind in den sozialen Netzwerken erste Satellitenbilder aufgetaucht, welche das Gelände der unterirdischen Uran-Anreicherungsanlage in Fordo nach dem Bombenangriff zeigen. Doch statt "ausradierter" Atomanlagen sind auf den Aufnahmen lediglich Mini-Löcher zu erkennen. Hat Donald Trump etwa gelogen?

Lesen Sie außerdem:

Erste Satellitenaufnahmen widersprechen auf den ersten Blick der Aussage des US-Präsidenten

Denn während Donald Trump sich mit einer kompletten Zerstörung brüstet, sprechen iranische Propagandisten davon, dass die Zentrifugen in der Anlage in Fordo noch immer intakt seien. Experten haben die Satellitenbilder aus Fordo jedoch analysiert und erklären, warum keine Zerstörung erkennbar ist. Dies soll daran liegen, dass die USA bunkerbrechende Bomben genutzt haben, die erst tief unter dem Gestein explodiert sind. Bedeutet: Wie es im Inneren der Anlage aussieht, lässt sich von Außen nicht mit Gewissheit sagen.

Nach Donald Trumps Iran-Angriff: Bilder zeigen Mini-Löcher statt "ausradierter" Anlagen

Der israelische Geo-Analyst Ben Tzion Macales erklärte diesbezüglich auf X: "Bei der Analyse der Eindringpunkte auf dem Lageplan von Fordow (...) wird deutlich, dass sie sorgfältig ausgewählt wurden, um die Hauptkorridore der Anlage zu treffen. Diese Korridore befinden sich unter der dicksten Gesteinsschicht und sind der Ort, an dem die Urananreicherung stattfindet. Bislang lässt sich nicht feststellen, ob die Bomben die Dutzende Meter dicken Felsen durchdrungen und ihr Ziel erreicht haben." Auf den Satellitenaufnahmen sind insgesamt sechs Einschlaglöcher sowie eine Absenkung der Erde zu erkennen.

Experten analysieren Satellitenbilder nach Trumps Iran-Angriff

Auch der amerikanische Nuklear-Experte David Albright analysierte die Satellitenbilder und schrieb unter anderem auf X: "Aus den von Maxar veröffentlichten Bildern der Fordow-Anreicherungsanlage nach dem Angriff geht hervor, dass der wahrscheinliche Einbruchspunkt in der Tat der wahrscheinliche Lüftungsschacht war, der auf einem im iranischen Nukleararchiv enthaltenen Anlagenplan zu sehen ist."

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.