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Wladimir Putin: Satellitenbilder legen den neuen Atomplan des Kremlchefs offen

Wladimir Putin lässt diverse Atomstandorte modernisieren. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP | Gavriil Grigorov

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  • Satellitenbilder enthüllen Putins Atomplan an mehreren Standorten
  • Wladimir Putin könnte Atomangriff von Kaliningrad aus starten
  • Kremlchef lässt Atomwaffen-Standorte modernisieren

Seit mehr als drei Jahren führt Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine jetzt bereits. Russland kontrolliert knapp 20 Prozent des ukrainischen Territoriums im Osten des Landes. Die meisten dieser Gebiete sind umkämpft und werden Kilometer für Kilometer verteidigt. Wladimir Putins ursprüngliches Ziel, das gesamte Land innerhalb weniger Tage zu besetzen und ein prorussisches Regime zu installieren, ist in weite Ferne gerückt. Die militärische Bilanz fällt für Moskau verheerend aus. Statt eines schnellen Sieges hat sich der Krieg zu einem zermürbenden Stellungskampf entwickelt.

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Doch die Bedrohung, die vom Kreml aufrechterhalten wird, auch gegenüber Ländern des Nato-Militärbündnisses, nimmt nicht ab. Ganz im Gegenteil. Geheimdienste schätzten die Chancen für einen Putin-Angriff im Baltikum zuletzt als besonders hoch ein. Derweil modernisiert Russlandaktuell mehrere wichtige Nuklearstandorte im Westen des Landes. Neue Satellitenbilder von Planet Labszeigen laut des schwedischen Fernsehsenders SVT umfangreiche Bauarbeiten an den Anlagen, die mit zusätzlichen Bunkern, Luftabwehrsystemen und verstärkten Sicherheitseinrichtungen ausgestattet werden.

  • Zu den betroffenen Standorten gehört Kaliningrad, die russische Enklave an der Ostsee. Die Region grenzt direkt an die Nato-Staaten Polen und Litauen.
  • Weitere Modernisierungen finden in Asipowitsch in Belarus statt. Auch auf der Kola-Halbinsel nahe der norwegischen Grenze und auf dem arktischen Archipel Nowaja Semlja sind Bauaktivitäten zu beobachten.

Wladimir Putin könnte Atomangriff von Kaliningrad aus starten

In Kaliningrad lagern nach Schätzungen mindestens 100 Atomraketen. Die russische Exklave beherbergt verschiedene Waffensysteme, darunter Iskander-M-Raketen, die Nato-Territorium bedrohen können.

Gefährlich sind auch die dort vermutlich stationierten Kalibr-NK-Marschflugkörper. Diese Waffen verfügen über ausreichende Reichweite, um bis nach Großbritannien zu fliegen - quer über Europa hinweg. Auch die 9M729-Marschflugkörper (SSC-8) könnten von Kaliningrad aus Großbritannien erreichen.

Wladimir Putin lässt Atomwaffen-Standorte modernisieren

In Asipowitsch (Belarus) entstehen demnach neue Luftabwehrinstallationen und eine moderne Ladeplattform für schienengebundene Logistik.

  • Die ehemalige sowjetische Nuklearanlage erhält zudem Hochsicherheitszäune.
  • Strahlungsmessgeräte und Lager für Jodprophylaxe deuten auf die mögliche Stationierung nuklearfähiger Iskander-M-Raketen hin.

Auf der Kola-Halbinsel wurden in Gadschjewo in den vergangenen zehn Jahren zwölf neue Lagerbunker errichtet.

  • Der Stützpunkt liegt nur etwa 100 Kilometer von Nato-Territorium in Norwegen entfernt. 

Besonders besorgniserregend sind die Bauaktivitäten auf Nowaja Semlja.

  • Auf dem abgelegenen arktischen Archipel entsteht ein neues Gebäude, das Befürchtungen über mögliche Atomwaffentests weckt.
  • Russische Politiker mit militärischer Expertise inspizierten die Anlage kürzlich.
  • Nowaja Semlja diente während des Kalten Krieges als sowjetisches Atomtestgelände.
  • Dort wurde am 30. Oktober 1961 die Zar-Bombe gezündet - die stärkste jemals getestete Nuklearwaffe.

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