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Donald Trump: Forscher warnen: Trumps knallharte Sparpolitik kann Menschenleben kosten 

Donald Trumps geplante Einsparungen könnten die Gesundheit von US-Amerikaner:innen gefährden. Bild: picture alliance/dpa/AP | Manuel Balce Ceneta

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  • Studie: Trumps Gesetz könnte zu über 16.000 Toten führen
  • Donald Trump will im Gesundheitsbereich sparen
  • Forscher warnen: Trumps Kürzungen gefährden das Leben von Patient:innen

Donald Trump will mit seinem "großen, schönen Gesetz" drastisch einsparen - auch im Gesundheitsbereich. Das könnte gefährliche Folgen für die Gesundheitsversorgung haben, warnen Forscher der Harvard Medical School und der City University of New York in einer Studie. Die Wissenschaftler prognostizieren über 16.500 zusätzliche Todesfälle pro Jahr in den USA, sollte das Gesetz verabschiedet werden.

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Die Harvard-Forscher Dr. Adam Gaffney und Dr. Steffie Woolhandler beziffern die konkreten Auswirkungen der Kürzungen. Demnach würden 7,6 Millionen zusätzliche Amerikaner ihre Krankenversicherung verlieren. Das Congressional Budget Office schätzt sogar, dass über 10 Millionen Menschen ihre Gesundheitsversorgung einbüßen könnten. Die Studie wurde in den Annals of Internal Medicine veröffentlicht.

Trumps Einsparungen verhindern Behandlungen: besonders Frauen betroffen

Die Studie prognostiziert weitere alarmierende Zahlen: Etwa 1,9 Millionen Menschen würden den Zugang zu einem Arzt verlieren. Besonders Frauen wären betroffen - 380.000 würden empfohlene Mammografie-Untersuchungen zur Brustkrebsvorsorge verpassen. Durch Vorsorgeuntersuchungen, wie der Mammografie, konnte seit der Einführung in den USA Brustkrebs im Frühstadium entdeckt werden. Das geht aus einer Studie hervor.

Derzeit sind rund 71 Millionen Amerikaner im Medicaid-Programm eingeschrieben, das Gesundheitsversorgung für einkommensschwache Bürger bereitstellt. Die vorgeschlagenen Bundeskürzungen würden das Programm unverhältnismäßig stark treffen, da der Großteil der Finanzierung vom Bund kommt.

Der Gesetzentwurf sieht Kürzungen von etwa 790 Milliarden Dollar über die nächsten zehn Jahre vor. Diese massiven Einsparungen sollen laut Congressional Budget Office rund 4,5 Billionen Dollar an Steuererleichterungen ausgleichen.

Forscher warnen vor Gesundheitsgefahren durch fehlende Versorgung

Die Forscher zeigen sich besorgt. "Wenn Patienten ihre Krankenversicherung verlieren, verzichten sie auf alle Arten von Versorgung - Arztbesuche, verschreibungspflichtige Medikamente, Routineuntersuchungen und Eingriffe", zitiert "Newsweek" Dr. Gaffney. Patienten würden sogar Notaufnahmen aus Angst vor Arztrechnungen meiden. "Solche Verzögerungen können tödlich sein." Dr. Woolhandler betonte die Bedeutung regelmäßiger Arztbesuche für die Früherkennung. Ärzte könnten milde Erkrankungen wie Bluthochdruck, Blutzucker und Cholesterin behandeln, um Komplikationen zu verhindern. Auch Anzeichen schwerer Erkrankungen wie Krebs würden bei Routineuntersuchungen entdeckt.

Die Medikamentenpreise würden für aus Medicaid ausgeschiedene Amerikaner voraussichtlich steigen, was tödliche Konsequenzen haben könnte. "Die einfache Realität ist, dass moderne medizinische Versorgung Leben rettet", so Gaffney.

Besonders ländliche Kliniken von Trumps Kürzungen betroffen

Ländliche Krankenhäuser sind auf Medicaid-Finanzierung angewiesen. Die American Hospital Association schätzt, dass diese medizinischen Zentren über zehn Jahre 50 Milliarden Dollar an Bundesmitteln verlieren würden. Louisiana wäre besonders hart betroffen. "Es ist ein tief roter Staat, aber sie haben einen sehr großen Anteil ihrer Bevölkerung bei Medicaid", sagte Dr. Woolhandler. Die Empfänger würden ihre Versicherung verlieren und Krankenhäuser sowie Kliniken einen erheblichen Teil ihrer Finanzierung einbüßen.

Der Gesetzentwurf wird derzeit im US-Senat debattiert. Bei einer Verabschiedung würde er an Trump weitergeleitet, der angekündigt hat, das Gesetz zu unterzeichnen.

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