Politik

Donald Trump: "Herausforderung für seine Männlichkeit": US-Präsident in die Enge getrieben

Donald Trump gerät im Konflikt um seine Strafzölle zunehmend in Bedrängnis. Bild: picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson

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  • Donald Trump im Zollstreit mit Gerichten in die Enge getrieben
  • US-Präsident könnte deshalb nun entschlossener sein, seine Strafzölle durchzubringen
  • Insider spricht über "Herausforderung für seine Männlichkeit"

Das ewige Hin und Her bei seiner Handelspolitik macht Donald Trump derzeit zum Gespött bei Händlern an der Wall Street. Die "Financial Times" verpasste dem US-Präsidenten dafür den neuen Spitznamen "Taco", der sich rasch an der Börse verbreitete. Das Kürzel steht für "Trump always chickens out" und bedeutet auf Deutsch etwa: "Trump macht jedes Mal einen Rückzieher". Das Akronym spielt darauf an, dass Trump in den vergangenen Monaten neue Strafzölle ankündigte, um diese kurze Zeit später nach einem vorübergehenden Einbruch der Märkte zunächst wieder auszusetzen. Der Republikaner streitet mit US-Gerichten über die Rechtmäßigkeit der Zölle. Einem aktuellen Medienbericht zufolge bringen ihn die juristischen Auseinandersetzungen zunehmend in Bedrängnis.

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Hintergrund ist ein Urteil eines New Yorker Handelsgerichts aus der vergangenen Woche.Dieses entschied, dass Trump mit seinen Strafzöllen die Befugnisse eines US-Präsidenten überschritten habe. Wenige Stunden später hob ein Bundesberufungsgericht das Urteil jedoch vorerst wieder auf. Trump kündigte kurz darauf an, die Stahl- und Aluminiumzölle für die EU auf 50 Prozent zu verdoppeln.

Laut "Politico" könnte die vorübergehende juristische Schlappe womöglich zu einem Ende von Trumps Rückzieher-Politik führen. Trump würde nun an seinem Versprechen festhalten, "mit allen Mitteln hohe Zölle zu verhängen - und es all jenen heimzuzahlen, die seine Stärke in Frage stellen und meinen, er werde 'kneifen'." Die Verhandlungen mit anderen Ländern sollen fortgesetzt werden. Die Regierung sei fest entschlossen, den Zollstreit vor Gericht zu gewinnen. Für den Fall einer Niederlage lägen laut Politico bereits "Backup-Strategien für neue Zölle" bereit.

Zölle werden zur Herausforderung für Donald Trumps "Männlichkeit" laut Insider

Marc Short, der während Trumps erster Amtszeit im Weißen Haus Stabschef des damaligen Vizepräsidenten Mike Pence war, sagte laut "Politico" zu dem jüngsten Urteil in New York: "Ich glaube nicht, dass das die Regierung in irgendeiner Weise aufhalten wird. Der Präsident wird versuchen, seine Zollbefugnisse mit allen Mitteln durchzusetzen.Der Präsident ist keiner, der eine Niederlage akzeptiert. Das hat er auch 2020 nicht getan. Es ist nicht so, dass er wegen eines schlechten Gerichtsurteils der Sache den Rücken kehren wird." Ein anonymer Insider fügte hinzu: "Ich glaube nicht, dass Trump jetzt einen Rückzieher machen kann, vor allem wegen dieses Taco-Themas. Er ist eindeutig sehr verärgert darüber und es ist jetzt wie eine Herausforderung für seine Männlichkeit."

Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses behauptet hingegen, das Trump bereits seit den 1980er-Jahren beim Thema Zölle und Handel "konsequent" sei. "Er ist nicht fest entschlossen, nur weil jemand ein Taco-Memo gemacht hat und es sich verbreitet", wird der Vertraute des US-Präsidenten zitiert.

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