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Donald Trump: Kein Platz für kluge Köpfe? US-Präsident riegelt USA ab

Donald Trump soll laut Medienberichten Studentenvisa in den USA an allen Universitäten vorerst aussetzen. Bild: dpa/AP/Jacquelyn Martin

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  • Studentenvisa in den USA ausgesetzt
  • Trump-Regierung rechtfertigt sich - verschärfte Sicherheitsüberprüfungen
  • Massive Auswirkungen auf die Wirtschaft befürchtet
  • Keine ausländischen Studierenden in den USA? Kritiker spricht von "Diktatur"

Es war wohl doch noch nicht die Spitze des Eisbergs. Nachdem US-Präsident Donald Trump vergangene Woche ausländische Studierende von der Elite-Universität Harvard verbannte, sorgt nun eine flächendeckendes Aussetzen von Studentenvisa im ganzen Land für Aufsehen. Es scheint, als würde Donald Trump in den USA keinen Platz mehr sehen für ausländische kluge Köpfe. Aber stimmt das überhaupt? Die Hintergründe.

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Was genau war passiert? Die Trump-Regierung hat überraschend eine vorläufige Aussetzung von Studentenvisa-Verfahren angeordnet. Das berichten übereinstimmend gleich mehrere Medien. Aus einer internen Mitteilung, die "Politico" vorliegt und nun öffentlich wurde, geht hervor:

"Konsularabteilungen sollten keine zusätzlichen Termine für Studenten- oder Austauschvisa (F, M und J) vergeben, bis weitere Anweisungen erfolgen." Die Anordnung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.

Verschärfte Sicherheitsüberprüfungen geplant

Hintergrund der Maßnahme ist eine geplante Verschärfung der Sicherheitsüberprüfungen für ausländische Studienbewerber. Wie aus der internen Mitteilung hervorgeht, sollen Antragsteller künftig intensiver auf ihre Aktivitäten in sozialen Netzwerken durchleuchtet werden.

"In Vorbereitung auf eine Ausweitung der erforderlichen Überprüfung und Kontrolle sozialer Medien" sei die Aussetzung angeordnet worden, heißt es in dem Dokument. Ministeriumssprecherin Tammy Bruce betonte, die US-Regierung nehme "die Überprüfung von Personen, die in das Land einreisen, sehr ernst."

Studentenvisa in den USA ausgesetzt - wer betroffen ist

Die Aussetzung betrifft Visa der Kategorien F, M und J. Diese Kategorien umfassen Studierende, Austauschschüler, Praktikanten und Au-pairs, die in die USA einreisen möchten.

Die Anweisung an die US-Auslandsvertretungen erfolgte überraschend und ohne vorherige öffentliche Ankündigung. In der internen Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass in den "kommenden Tagen" weitere Anweisungen folgen sollen, wie mit den Visa-Verfahren künftig umgegangen werden soll.

Wirtschaftliche Bedeutung für US-Hochschulen

Die Aussetzung der Studentenvisa könnte erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf den US-Bildungssektor haben. Im akademischen Jahr 2023-2024 beherbergten die Vereinigten Staaten eine Rekordzahl von 1,1 Millionen internationalen Studierenden, wie aus Daten des "Institute of International Education Open Doors" hervorgeht.

Diese ausländischen Studierenden generierten laut NAFSA (Association of International Educators) insgesamt 43,8 Milliarden Dollar für die US-Wirtschaft. Diese Summe setzt sich aus Ausgaben für Studiengebühren, Unterkunft und Lebenshaltungskosten zusammen.

Die Maßnahme der Trump-Administration trifft damit einen wirtschaftlich bedeutenden Sektor des amerikanischen Bildungssystems.

Bereits der Streit mit der Elite-Universität Harvard sorgte weltweit für starke Reaktionen. Die aktuelle Meldung sorgt nicht weniger für Furore - international, aber auch national. So äußerte sich erst unlängst TV-Moderator und Rechtsanwalt Dean Obeidallah zur Trump-Regierung. Er spricht sogar davon, dass Trump Amerika in eine Diktatur umformen wolle - vor allem wegen des Eingreifens in den Bildungssektor.

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