Politik

Donald Trump: "Das ist mehr als ekelhaft!" Mit seinem Lob sorgt der US-Präsident für Entsetzen

US-Präsident Donald Trump (l.) traf sich in Saudi-Arabien mit Kronprinz Mohammed bin Salman (r.) und hatte ausschließlich Lob für ihn übrig. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • Donald Trump lobt saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman bei Rede in Riad
  • Worte des US-Präsidenten sorgen für Entsetzen
  • Social-Media-Nutzer erinnern an bin Salmans Rolle bei der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi

Bei seiner Nahost-Reise traf Donald Trump (78) am 13. Mai auf den saudischen Thronanwärter Mohammed bin Salman. Der US-Präsident und der 39-jährige Kronprinz beschlossen ein gewaltiges Rüstungsgeschäft im Umfang von 142 Milliarden Dollar. Kritische Worte zu den von Amnesty International vorgeworfenen Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien oder zu den mutmaßlichen Kriegsverbrechen des Regimes im Jemen fand Trump nicht. Stattdessen fiel der Republikaner mit Lobhudelei für den Saudi-Royal auf. In den sozialen Medien sorgten seine Worte für große Empörung.

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Donald Trump sagte beim Saudi-U.S. Investment Forum in Riad am 13. Mai über Mohammed bin Salman und den Rüstungsdeal: "Ich mag ihn sehr. Ich mag ihn zu sehr. Deshalb geben wir auch so viel." Den saudischen Kronprinzen bezeichnete er außerdem als "weise". Der regierungskritische Kanal "Republicans against Trump" teilte einen Ausschnitt der Rede des US-Präsidenten auf Instagram und schrieb dazu: "Das ist mehr als ekelhaft. Zur Erinnerung: Der US-Geheimdienst hat bestätigt, dass Mohammed bin Salman die Tötung des Washington-Post-Journalisten Jamal Khashoggi gebilligt hat."

Hintergrund: Mohammed bin Salman ist seit 2022 Premierminister Saudi-Arabiens und gilt als De-facto-Herrscher des Landes, das vor allem durch das Öl- und Gasgeschäft reich geworden ist. Die USA sind für Saudi-Arabien zudem der wichtigste Partner in Sicherheitsfragen. Mit Hilfe des amerikanischen Militärs will sich Riad vor terroristischen Attacken und dem gemeinsamen Feind Iran schützen. Seit Jahren ist Saudi-Arabien dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge das größte Empfängerland von US-Waffen. Zeitweise hatte es im US-Parlament jedoch Widerstand gegen die Waffenlieferungen an das Königreich gegeben - unter anderem wegen seiner Beteiligung am Jemen-Krieg und der Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi, der in den USA lebte und arbeitete. Khashoggi war im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden, seine Leiche wurde zerstückelt und ist bis heute unauffindbar. Die US-Geheimdienste sahen den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman als Drahtzieher die Tat. Trump, der zu der Zeit mitten in seiner ersten Amtszeit war, hatte bereits damals Unterstützung für Saudi-Arabien aufrechterhalten. Als Geschäftsmann pflegt der Republikaner pflegt bis heute enge wirtschaftliche Beziehungen in den Nahen Osten. So wurde zum Beispiel bereits im vergangenen Jahr der Bau eines Trump-Wolkenkratzers in der die saudischen Hafenstadt Dschidda verkündet.

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Auch andere Instagram-Nutzer regten sich über Trumps Rede in Riad auf. Weitere Kommentare zum Lob für den saudischen Kronprinzen lauteten:

  • "Das ist Hochverrat in Reinkultur. Und die 'patriotische' Menge sitzt untätig daneben."
  • "Trump mag sein Geld. MBS weiß, dass man ihm nur ein Kompliment machen und mit Geld um sich werfen muss, und Trump wird wie ein Hund bellen. Trump zuerst, Amerika zuletzt."
  • "Er mochte schon immer die Mörder und Diktatoren."
  • "Es wird immer schlimmer und schlimmer."

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