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Wladimir Putin: Kreml-Eklat um Poledance-Video: Putins Moralwächterin flippt aus

Über diese russischen "Vorturnerinnen" dürfte Wladimir Putin nicht erfreut gewesen sein. Bild: picture alliance/dpa/Pool Reuters | Anton Vaganov

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  • Poledance für Wladimir Putins Soldaten löst Empörung aus
  • Entsetzen bei Putin-Anhängern wegen Soldatenfrauen
  • Putin-Vertraute spricht von "Blasphemie"

Dabei wollten sie ihre Männer doch nur für Wladimir Putins Ukraine-Krieg "bei der Stange" halten. Russische Soldatenfrauen, die in Militäruniformen Poledance aufführten, um ihre im Krieg kämpfenden Ehemänner aufzumuntern, sehen sich nun mit möglichen strafrechtlichen Konsequenzen konfrontiert.

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Poledance für Wladimir Putins Soldaten löst Empörung aus

Die Frauen aus der Region Kursk hatten ein Video in einem Tanzstudio aufgenommen und an ihre an der Front dienenden Männer geschickt, wie auf einem Account beim Messenger Telegram berichtet wird. Auch beim Kurznachrichtendienst X kursiert der Clip. Für ihre Tanzeinlage wählten die Frauen eine brisante Kombination aus sowjetischen Militärkappen, Khaki-T-Shirts und engen schwarzen Shorts. Zu den Klängen des patriotischen Liedes "Katjuscha" führten sie ihre Poledance-Nummer durch.

  • Das Video verbreitete sich in den sozialen Medien und zog schnell die Aufmerksamkeit russischer Behörden auf sich. Besonders brisant: Die Aufnahmen gingen viral, während Wladimir Putin gerade den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa in Moskau feierte.

Entsetzen bei Putin-Anhängern nach Poledance-Nummer der Soldatenfrauen

Was als gutgemeinte Geste gedacht war, um "ihre Männer aufzuheitern", löste jedoch landesweit Empörung aus - zumindest bei Kreml-Getreuen. Kritiker bezeichneten die Tanzeinlage als "Entweihung" der Militäruniform und des Gedenkens an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs. In den russischen Netzwerken wird gewettert. Die Frauen wurden mit "Prostituierten, die an einer Stange baumeln" verglichen, und ihr Auftritt als "ekelhaft" bezeichnet.

Putin-Vertraute spricht von "Blasphemie"

Jekaterina Misulina, die 40-jährige Leiterin von Wladimir Putins "Liga für ein sicheres Internet", hat inzwischen Strafverfolgungsmaßnahmen gegen die Soldatenfrauen gefordert.

  • "Frauen tanzen an Stangen in Tarnuniformen zum Lied Katjuscha", beklagte die Moralwächterin. "Die Bewohner der Region sind empört, betrachten dies als Blasphemie, als Entweihung des Andenkens an unsere Helden und fordern eine Entschuldigung. Ich stimme ihrer Position zu."
  • "Ich denke, dass die Strafverfolgungsbehörden einfach verpflichtet sind, solche Inhalte rechtlich zu bewerten", erklärte sie weiter.

Den Frauen drohen ernsthafte Konsequenzen für ihre Tanzeinlage. Laut Berichten könnten sie mit Geldstrafen, Zwangsarbeit oder sogar Gefängnisstrafen rechnen. Möglicherweise werden sie auch zu öffentlichen Entschuldigungen verpflichtet. Das Tanzstudio, in dem die Aufnahmen entstanden, verteidigte die Aktion der Frauen.

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