Politik

Friedrich Merz: Kanzler floppt zum Amtsstart - Schwarz-Rot unbeliebter als Ampel

Kanzler Friedrich Merz ist laut Umfragen deutlich unbeliebter als sein Vorgänger Olaf Scholz zu Beginn seiner Amtszeit. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

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  • Nur 24 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit von Kanzler Friedrich Merz zufrieden
  • Die neue schwarz-rote Koalition startet mit schlechteren Werten als die Ampel
  • INSA-Chef: Vertrauen fehlt – Friedrich Merz braucht bald sichtbare Erfolge

Gerade erst im Kanzleramt angekommen, schon hagelt es schlechte Noten: Friedrich Merz ist seit wenigen Tagen Deutschlands neuer Regierungschef, doch der erhoffte Rückenwind bleibt aus. Eine aktuelle INSA-Umfrage im Auftrag von "BILD" zeigt: Der CDU-Politiker startet mit denkbar schlechten Werten in seine Amtszeit. Nur 24 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden.

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Friedrich Merz deutlich unbeliebter als Olaf Scholz zum Start

Zum Vergleich: Als Olaf Scholz im Dezember 2021 zum Kanzler gewählt wurde, lag seine Zustimmung deutlich höher. Bereits zwei Tage nach seiner Vereidigung gaben 37 Prozent der Deutschen an, mit seiner Arbeit zufrieden zu sein. Das ist ein Plus von 13 Prozentpunkten gegenüber Friedrich Merz. Olaf Scholz blieb bis 2024 im Amt und übergab das Kanzleramt an seinen CDU-Nachfolger, der nun offenbar einen schweren Stand in der Bevölkerung hat.

Auch Schwarz-Rot kann nicht überzeugen

Doch nicht nur der Kanzler, auch die gesamte neue schwarz-rote Koalition kommt bei den Menschen schlecht an. Laut INSA sind derzeit 48 Prozent der Deutschen unzufrieden mit der Bundesregierung, lediglich 29 Prozent zeigen sich zufrieden. Damit startet das Bündnis aus CDU/CSU und SPD mit einem deutlichen Minus im Vergleich zur Ampelkoalition. Die frühere Dreier-Regierung aus SPD, Grünen und FDP konnte zu Beginn ihrer Amtszeit immerhin 37 Prozent Zustimmung verbuchen, bei nur 36 Prozent Unzufriedenheit.

INSA-Chef sieht Chance für Friedrich Merz – aber nicht ohne Taten

INSA-Chef Hermann Binkert analysiert "BILD" zufolge: "Bei der Ampel-Regierung gab es eine Anfangseuphorie. Sie war die Fortschrittskoalition, es war eine positive Stimmung." Diese sei im Laufe der Jahre zwar schnell verflogen, doch zumindest der Start sei vielversprechender verlaufen als bei der jetzigen Regierung. Im Gegensatz dazu fehle bei Friedrich Merz und Schwarz-Rot der Vertrauensvorschuss: "Die Menschen trauen der Regierung wenig zu", so Hermann Binkert. Trotzdem sieht der Meinungsforscher Potenzial – wenn denn konkrete Erfolge folgen: "Wenn sich bei Migration und Wirtschaft spürbar etwas zum Besseren wendet, dann können die Beliebtheitswerte steigen. Nur Ankündigungen reichen nicht."

Politischer Kaltstart statt Vertrauensvorschuss

Der fehlende Optimismus in der Bevölkerung könnte sich als ernstes Problem für Friedrich Merz erweisen. Statt Aufbruchstimmung herrscht Skepsis und die muss die neue Regierung nun schnell abbauen, wenn sie nicht dauerhaft im Umfragetief feststecken will. Denn der Vertrauensvorschuss bleibt diesmal aus.

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