Politik

Konklave: Wer wird Papst?

Die Hand des verstorbenen Papstes Franziskus ist bei der Aufbahrung im Petersdom zu sehen. Papst Franziskus war im Alter von 88 Jahren am Ostermontag gestorben. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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Für die Nachfolge von Papst Franziskus werden viele Namen genannt. Die Wahl des nächsten Papstes gilt als so offen wie lange nicht mehr. Vor Beginn des Konklaves am Mittwoch (7. Mai) ein Überblick über einige der Kardinäle, die infrage kommen. Überraschungen sind dabei jederzeit möglich.

Pietro Parolin

Die bisherige Nummer zwei des Vatikans gilt aktuell als Favorit. Mit 70 hätte der Italiener ein gutes Alter, um Pontifex zu werden. Seine Fähigkeiten als Diplomat und Manager sind unbestritten. Er wäre auch jemand, der wieder Ruhe in die Kirche bringen könnte.

Matteo Zuppi

Als Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist der Erzbischof von Bologna schon von Amts wegen eine der zentralen Figuren der katholischen Kirche. Zudem war er Vatikan-Vermittler im Ukraine-Krieg, wenn auch ohne große Erfolge. Zuppi gilt als Reformer, der aber auch ausgleichend wirken kann. Mit 69 hätte er ebenfalls ein gutes Alter.

Pierbattista Pizzaballa

Der Patriarch von Jerusalem leitet eine der schwierigsten Diözesen der Welt: Im Heiligen Land stehen die Christen oft zwischen den Fronten. Als Brückenbauer hat er also Erfahrung. Pizzaballa kommt aus dem Franziskanerorden. Mit 60 ist er unter den "Papabile" einer der Jüngsten. Das könnte gegen ihn sprechen.

Peter Erdö

Der Primas von Ungarn, Erzbischof von Esztergom-Budapest, gilt als Favorit unter den Konservativen. Als einer der wenigen Kardinäle wurde er noch von Johannes Paul II. ernannt. Erdö gilt eher als Intellektueller denn als Mann des Volkes. Das richtige Alter hätte er mit 72 noch.

Jean-Marc Aveline

Der Erzbischof von Marseille gilt als volksnah - ein Charakterzug, den er mit Franziskus teilt. Auch sonst gilt der Franzose als jemand, der in Stil und Politik viel mit dem verstorbenen Papst gemeinsam hat. Der 66-Jährige stünde dafür, dass dessen Vermächtnis fortgesetzt wird.

Jean-Claude Hollerich

Der Erzbischof von Luxemburg ist einer der einflussreichsten Männer im Vatikan. Der 66-Jährige war bei der jüngsten Weltsynode als "Generalrelator" eine Art Vermittler. Gegen ihn spricht, dass er wie Franziskus aus dem Jesuitenorden kommt. Zwei Jesuiten in Folge wäre ungewöhnlich.

Juan José Omella Omella

Der Erzbischof von Barcelona galt als einer der engsten Vertrauten von Franziskus. Der verstorbene Papst berief ihn auch in den wichtigen Kardinalsrat, der den Pontifex bei der Leitung der Kirche berät. Der 79-Jährige war bis vergangenes Jahr auch Leiter der spanischen Bischofskonferenz.

Cristóbal López Romero

Der Spanier könnte einer der Überraschungskandidaten sein. Seit 2017 ist er Erzbischof von Rabat in Marokko. Zuvor war er als Missionar auch schon in Paraguay und Bolivien tätig. Der 72-Jährige gehört der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos (SDB) an.

Anders Arborelius

Der Bischof von Stockholm wurde 1949 in der Schweiz geboren. Mit 20 trat er zum katholischen Glauben über. In Deutschland ist der Schwede bekannt, weil er als Apostolischer Visitator Vorwürfe gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki untersuchte.

José Tolentino de Mendonça

Der Kurienkardinal aus Portugal wird zum progressiven Flügel gerechnet. Er leitet seit 2022 das Dikasterium (Ministerium) für Kultur und Bildung. De Mendonça ist ein Intellektueller, der aber auch mit den Leuten kann. Gegen ihn spricht sein Alter: Er wird erst 60.

Luis Antonio Tagle

Der Ex-Erzbischof von Manila wird als aussichtsreichster Anwärter genannt, falls die Wahl erstmals auf einen Kardinal aus Fernost fallen sollte. Der 67-Jährige war schon 2013 im Gespräch. Wie Franziskus setzt er sich für eine Kirche an der Seite der Armen ein. Heute ist er Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung.

Charles Maung Bo

Der 76-Jährige kommt ebenfalls aus Asien - aus Myanmar. Seine Wahl wäre ein besonderes Zeichen: Sein Heimatland versinkt seit Jahren in Bürgerkrieg und Gewalt. Zudem wurde es eben erst von einem schlimmen Erdbeben getroffen. Mehr Mitgefühl könnte die Kirche gerade kaum zeigen.

Fridolin Ambongo Besungu

Seit geraumer Zeit wird auch spekuliert, dass ein Papst aus Afrika kommen könnte, ein schwarzer Papst also. Am häufigsten genannt wird der Erzbischof aus der Demokratischen Republik Kongo: Fridolin Ambongo Besungu. Der 65-Jährige gilt als konservativ - und als noch etwas zu jung.

Raymond Burke

Der 76-jährige Kardinalpriester aus den USA galt als einer der härtesten Gegner von Franziskus. Der konservative Hardliner kritisierte Reformen wie etwa den Segen für homosexuelle Paare. Manche sehen Burke als Kandidaten von Donald Trump. Seine Chancen werden jedoch eher als gering eingeschätzt.

Robert Francis Prevost

Der US-Amerikaner leitet als Kurienkardinal das wichtige Dikasterium für die Bischöfe. Früher war er Missionar und Bischof in Peru und Generalprior des Augustinerordens. Der 69-Jährige könnte ein Kompromisskandidat werden, wenn sich die Lager nicht einigen können.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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