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Digitale Passbilder ab 1. Mai: Das ändert sich jetzt in Ihrem Bürgeramt

Neue Passfotoregeln ab 1. Mai: Bürger dürfen nur noch digitale Bilder für Ausweise und Pässe verwenden. Bild: picture alliance / dpa | Peter Endig

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  • Digitale Passfotos ab 1. Mai
  • Bürgerämter, Fotografen und Co.: So bekommen Bürger:innen ihre Fotos
  • Was ist noch erlaubt?
  • Passbilder-Check in deutschen Städten

Papierfotos für Ausweise und Pässe sind ab 1. Mai Geschichte. Wer dann ein neues Ausweisdokument benötigt, darf nur noch digitale Passbilder verwenden. Doch es gibt noch eine Übergangsregelung. Diese Änderung lässt einige Fragen offen. Deshalb klären wir auf, was Sie über die neue Regelung wissen müssen.

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Digitale Passfotos ab 1. Mai: Hier bekommen Sie die Bilder

Passbehörden akzeptieren nur noch digitale Fotos. Die erhalten Sie auf den folgenden Wegen:

  • Bürgeramt: In Bürgerämtern stehen Terminals bereit. Die Funktionen der Geräte hängen vom eingesetzten System ab. Das PointID-System der Bundesdruckerei wird Kommunen vom Bundesinnenministerium angeboten, sie können jedoch auch andere Hersteller wählen oder auf ein solches System verzichten. Die Geräte gibt es als Tisch- oder Standmodell. Sie machen Passfotos, erfassen Fingerabdrücke und Unterschriften für Ausweisdokumente. Sie passen sich der Körpergröße an und machen ein kurzes Video, aus dem automatisch ein Bild ausgewählt wird. Auch Kinder oder Menschen mit Einschränkungen sollen so leichter erfasst werden. Ein Foto kostet 6 Euro. Die Person stellt sich vor das Terminal und es werden Aufnahmen gemacht, danach kann das beste Bild ausgesucht und für den Antrag verwendet werden.
  • Fotograf: Sie müssen ein zertifiziertes System nutzen. Darüber werden die aufgenommenen Fotos verschlüsselt an die Behörde geschickt. Schon steht das Foto zur Verfügung. Die Behörde überprüft, ob das Bild den Anforderungen entspricht. Es ist auch möglich, sich einen QR-Code auf Papier mitgeben zu lassen und beim Amt vorzuzeigen. Die Preise für ein digitales Passfoto variieren und können sich zwischen zehn bis 16 Euro belaufen, schreibt "Bild". Fragen Sie vorher bei einem Fotostudio nach, ob es digitale Passbilder anbietet. Hier finden Sie eine Liste mit Fotografen.
  • Drogerie: Als erster Händler bietet dm die Möglichkeit, vor Ort digitale Bilder machen zu lassen. Diese biometrischen Fotos werden verschlüsselt verschickt und sollen allen rechtlichen Bestimmungen entsprechen, heißt es in einer Pressemitteilung des Drogeriemarktes. Der Preis für die Bilder beläuft sich bei knapp 8 Euro.

Sind noch Papierfotos erlaubt?

Papierfotos sind in Ausnahmefällen noch bis zum 31. Juli erlaubt - etwa wenn sie vor Mai aufgenommen wurden, der Ausweis aber erst später beantragt wird oder Bürgerämter nicht mit der nötigen Technik ausgestattet sind. Gibt es vor Ort bereits ein entsprechendes Gerät, soll auf die Gebühr von sechs Euro verzichtet werden, wenn Bürger ein gültiges biometrisches Foto vorlegen. Hintergrund der Übergangsregelung sind technische Verzögerungen in einigen Bürgerämtern. Viele Bürgerämter akzeptieren aber ab 1. Mai nur noch digitale Passbilder. Das gilt nur für Fotos von Fotografen. Ausgedruckte Fotos von Drogeriemärkten wie Rossmann oder aus Fotokabinen sind tabu.

Zum Start am 1. Mai sollen laut Bundesinnenministerium zunächst 2.500 Geräte in den Passbehörden bereitstehen. Bis August soll die Auslieferung von insgesamt 10.000 Systemen abgeschlossen sein. Allerdings gibt es bereits Verzögerungen bei der technischen Ausstattung in den Bürgerämtern. So stand in Berlin-Mitte die Lieferung Mitte März noch aus, während die Stadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt schon fünf Geräte bekommen hatte.

Diese Passfoto-Regeln gelten in deutschen Städten

Wie sieht es in Ihrer Stadt aus? In vielen großen deutschen Städten werden ab 1. Mai nur digitale Fotos akzeptiert. Einige Bürgerämter arbeiten bereits mit den speziellen Terminals. Eine Übersicht.

Bundesland Stadt Papierfotos oder digitale Bilder ab 1. Mai?  Foto-Terminals in Bürgerämtern
Bayern München nur digital Ja
  Nürnberg Papierfotos bis 31. Mai möglich nicht in allen Ämtern
Baden-Württemberg Mannheim nur digital Ja
  Stuttgart eher nicht, bei den Bürgerämtern informieren nicht in allen Ämtern
Berlin Berlin nur digital nicht in allen Ämtern
Brandenburg Cottbus nur digital nicht in allen Ämtern
  Potsdam nur digital Ja
Bremen Bremen nur digital nicht in allen Ämtern
  Bremerhaven nur digital nicht in allen Ämtern
Hamburg Hamburg nur digital nicht in allen Ämtern
Hessen Frankfurt am Main nur digital Nein
  Wiesbaden nur digital Nein
Mecklenburg-Vorpommern Rostock nur digital ab Juni 2025
  Schwerin nur digital nicht in allen Ämtern
Niedersachsen Braunschweig nur digital Nein
  Hannover nur digital nicht in allen Ämtern
Nordrhein-Westfalen Köln nur digital nicht in allen Ämtern
  Düsseldorf nur digital nicht in allen Ämtern
Rheinland-Pfalz Koblenz nur digital Ja
  Mainz nur digital Ja (Bürgerservice im Stadthaus Kaiserstraße)
Saarland Neunkirchen nur digital Ja
  Saarbrücken nur digital Ja
Sachsen Dresden nur digital Ja
  Leipzig nur digital nicht in allen Ämtern
Sachsen-Anhalt Halle (Saale) nur digital Ja
  Magdeburg nur digital Ja (Ausnahme: mobiles Bürgerbüro)
Schleswig-Holstein Kiel nur digital nicht in allen Ämtern
  Lübeck eher nur digital Nein
Thüringen Erfurt nur digital nicht in allen Ämtern
  Jena nur digital nicht in allen Ämtern

(Quelle: "Bild")

Hinweis: Informieren Sie sich bitte bei Ihrem Bürgeramt, ob es Foto-Terminals gibt und was sonst noch für neue Regelungen für Passbilder gelten.

Das ist nicht erlaubt

Für die Beantragung von Ausweisen dürfen nur digitale, biometrische Fotos vorliegen. Handyfotos werden nicht akzeptiert. Deshalb gilt: Zum Bürgeramt oder Fotografen gehen.

Welche Passbilderregeln gelten im Ausland?

Wer im Ausland lebt und ein neues Ausweisdokument benötigt, kann noch Papierfotos abgeben. Bislang ist das System noch nicht in allen Botschaften eingeführt worden.

Das steckt hinter dem neuen Passfoto-Gesetz

Die neuen Vorgaben sollen die Gefahr von Fälschungen und Manipulationen unter anderem durch das sogenannte Morphing verhindern. Beim "Morphing" verschmelzen zwei oder mehrere Bilder von Gesichtern miteinander zu einem Bild. Das birgt das Risiko, dass beispielsweise zwei Menschen abwechselnd denselben Reisepass benutzen können.

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/ife/news.de/dpa

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