Donald Trump: Geheime Botschaften in seiner Putin-Nachricht - Experte glaubt es nicht
Welche geheime Botschaft steckte in der Nachricht von Donald Trump (links) an Wladimir Putin? Bild: picture alliance/dpa/Lehtikuva | Jussi Nukari
Erstellt von Tobias Rüster
30.04.2025 11.59
- Geheime Trump-Botschaften an Putin entschlüsselt
- Trump duzt Putin in Nachricht - kein Wort von Strafe
- Flehen statt Führung: "Wladimir, STOPP!"
Nach dem russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew, bei dem am 24. April zwölf Menschen starben und über 70 verletzt wurden, meldete sich US-Präsident Donald Trump zu Wort – und zwar mit einem persönlichen Appell direkt an den Kreml-Chef: "Wladimir, STOPP!", schrieb Trump auf Truth Social.
- Er nennt die Angriffe "unnötig" und "schlecht getimt"
- Er spricht von "5000 toten Soldaten pro Woche"
- Und er endet mit der fast bittenden Zeile: "Lasst uns das Friedensabkommen zu Ende bringen"
Bei genauerer Betrachtung offenbart Trumps Botschaft mehrere bemerkenswerte Details.
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Donald Trump: Geheimbotschaften in Putin-Nachricht entschlüsselt
In Trumps Wortwahl steckt viel Sprengstoff und noch mehr Widerspruch, wie in der "Bild"-Zeitung analysiert wird.
- Während er Wladimir Putin duzt und mit Vornamen anspricht, bleibt er gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stets demonstrativ förmlich.
- Trump verwendet die ukrainische Schreibweise "Kyiv" - ein Stachel für Moskau.
- Gleichzeitig verurteilt er die russischen Angriffe überraschend deutlich und ohne (wie früher) der Ukraine eine Mitschuld zu geben.
Problematisch erscheint vielen Beobachtern jedoch seine Formulierung, die Angriffe seien "nicht notwendig" und kämen zu einem "sehr schlechten Zeitpunkt".
- Der ukrainische Journalist Illia Ponomarenko reagierte darauf mit der sarkastischen Frage: "Wann ist denn der richtige Zeitpunkt für einen völkermörderischen Raketenangriff auf eine europäische Hauptstadt?"
Donald Trump fleht Wladimir Putin in Nachricht fast an
Auffällig an Trumps Botschaft ist das Fehlen jeglicher konkreter Konsequenzen für Russland.
- Anders als bei seiner jüngsten Drohung gegen die Hamas, wo er ankündigte, dass "die Hölle losbrechen" würde, verzichtet der US-Präsident bei Putin auf Drohungen mit militärischen Maßnahmen oder wirtschaftlichen Sanktionen.
Stattdessen wählt Trump einen fast flehenden Ton und appelliert an ein Gewissen, das viele Beobachter bei Putin für nicht existent halten. Die ursprünglich von Trump angedrohten "hohen Steuern, Zölle und Sanktionen" gegen Russland, falls Putin nicht zu einem Friedensschluss bereit sei, scheinen laut Experten mittlerweile vom Tisch zu sein.
- Der US-Präsident beschränkt sich auf humanitäre Appelle und den Hinweis auf die hohen Verluste, ohne die Machtposition der USA als militärisch stärkste Nation der Welt in die Waagschale zu werfen.
Experte entsetzt von Trump-Botschaft an Putin
USA- und Russland-Experte Thomas Jäger von der Universität Köln bezweifelt in der "Bild"-Zeitung die Wirksamkeit von Trumps Appell. "Nichts!", antwortet er auf die Frage, was Putins Reaktion sein werde. Laut Jäger fehlen echte Konsequenzen wie verschärfte US-Sanktionen, erhöhte militärische Unterstützung für die Ukraine oder politischer Druck auf Verbündete.
Der Politikwissenschaftler geht noch weiter:
- "Trump kapiert nicht, dass Putin mit ihm spielt."
- Russlands Ziel sei es, die USA dazu zu bringen, die Unterstützung der Ukraine einzustellen.
- Putin sei es gelungen, die USA zu Forderungen zu bewegen, "von denen jeder weiß, dass die Ukraine sie nicht annehmen kann", weil dies "die Kapitulation der Ukraine" bedeuten würde.
- Jäger sieht die früheren Trump-Drohungen gegen den russischen Machthaber mittlerweile als hinfällig an.
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rut/news.de/stg