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Timur Iwanow: Kreml bestätigt Festnahme: Wladimir Putin stellt Vize-Minister kalt

Timur Iwanow ist festgenommen worden. Bild: picture alliance/dpa/Basmanny District Court press service/AP | Uncredited

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Wirbel im Kreml. Wladimir Putin stellt einen wichtigen Mitarbeiter nach anhaltenden Vorwürfen kalt. Der russische Staatspräsident hat einen Politiker aus seinen Ministerreihen nicht nur entlassen, sondern gleich verhaften lassen. Timur Iwanow soll Bestechungsgelder angenommen haben. Überraschend kommen die Vorwürfe nicht.

  • Wladimir Putin schaltet einen von zwölf Vize-Verteidigungsministern aus
  • Timur Iwanow festgenommen wegen Verdacht auf Bestechlichkeit
  • Schoigu-Vize koordinierte Bauvorhaben in zerstörter und besetzter Ukraine-Stadt Mariupol
  • Verstorbener Kremlgegner Alexej Nawalny machte Vorwürfe einst öffentlich

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Weshalb das wichtig ist: Seit Februar 2022 führt Russlands Präsident Wladimir Putin in der Ukraine Krieg. Immer wieder wird in westlichen Medien über Machtkämpfe im inneren und erweiterten Kreml-Zirkel berichtet. Dass von offizieller russischer Seite über die Festnahme eines Putin-Ministers berichtet wird, hat Seltenheitswert. Oft gingen vergleichbare Entscheidungen bisher mit dem Verschwinden der betreffenden Person einher.

Wladimir Putin schaltet Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow aus

Jetzt wurde bestätigt, dass mehr als zwei Jahre nach Kriegsbeginn in der Ukraine einer von mehreren russischen Vize-Verteidigungsministern festgenommen wurde. Eine Entscheidung, die bis in die höchsten Putin-Kreise nachwirkt. Wie Russlands Ermittlungskomitee auf seinem Account beim Messenger Telegram erklärt, wird Timur Iwanow verdächtigt, Bestechungsgelder entgegengenommen zu haben. Weitere Details wurden durch die Behörde nicht genannt. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat insgesamt zwölf Stellvertreter. Wer denIwanow-Posten übernimmt, ist zunächst noch offen. DerVize-Verteidigungsminister war seit 2016 im Amt.

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Was die Festnahme des Schoigu-Vize Iwanow brisant macht:

Gleich mehrere Punkte rücken die Iwanow-Festnahme in ein besonderes Licht. Wollte der Kreml an ihm ein Exempel statuieren? Dient seine Verhaftung als Warnung für eventuelle Schoigu-Gegner? Darüber kann man nur mutmaßen. Dara Massicot, Expertin für das russische Militär beim Carnegie-Stiftung für Internationalen Frieden in Washington, erklärt in der "New York Times" dazu: "Für ein solches Ende der Karriere muss man jemandem in die Quere gekommen sein." Klar ist, dass die Vorwürfe gegen den Mann nicht neu waren.

  • Iwanow war im Verteidigungsministerium laut Medienberichten vor allem für Bauvorhaben zuständig - darunter in der besetzten ostukrainischen Stadt Mariupol, die von den Putin-Truppen bereits 2022 fast vollständig zerstört worden war
  • Zuvor war Iwanow stellvertretender Ministerpräsident der Region Moskau
  • Korruptionsvorwürfe gegen Timur Iwanowhatte nach Kriegsbeginn ausgerechnet das Team des mittlerweile in Haft ums Leben gekommenen Kremlgegner Alexej Nawalny geäußert
  • Ende 2022 wurde Iwanow beschuldigt, er habe sich den Bau von Immobilien in mehreren russischen Regionen durch Auftragnehmer des Verteidigungsministeriums finanzieren lassen
  • Nach seiner Festnahme drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft nach Teil 6 von Artikel 290 des russischen Strafgesetzbuches (Bestechung über einer Million Rubel)

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/news.de/dpa

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