Mordfall Fabian aus Güstrow: Gab es Ermittlungspannen? Experte erhebt Zweifel an Arbeit der Polizei
Die Leiche von Fabian wurde am 14. Oktober gefunden. Bild: picture alliance/dpa | Jens Büttner
Erstellt von Franziska Kais
11.11.2025 06.24
- Zwei neue Entdeckungen im Mordfall Fabian
- Ermittlungsexperte erhebt Zweifel an Arbeit der Polizei
- Wurde der Fundort nicht richtig abgesucht?
Im Mordfall des achtjährigen Fabian aus Güstrow gibt es derzeit Zweifel an der Gründlichkeit der polizeilichen Ermittlungsarbeit. Die Leiche des Jungen war am 14. Oktober an einem Tümpel bei Klein Upahl entdeckt worden. Obwohl die Polizei den Fundort absperrte und nach eigenen Angaben vollständig durchsuchte, tauchten laut eines aktuellen "Bild"-Berichtes später zwei Beweisstücke auf, die von den Ermittlern mutmaßlich übersehen worden waren.
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Ermittlungspannen im Mordfall Fabian? Zweifel an Polizeiarbeit
So berichtet das Boulevardblatt, dass ein weißer Reißverschlusszipper mit eingeprägtem "G" sowie ein verkohlter Handschuh erst nach der offiziellen Spurensicherung gefunden worden sind. Diese Entdeckungen erfolgen zu einem brisanten Zeitpunkt: Die ehemalige Partnerin von Fabians Vaters, die auch die Leiche des Jungen gefunden hatte, befindet sich mittlerweile wegen dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft.
Mordfall Fabian: Zipper mit "G" am Tatort übersehen?
Bereits zwei Tage nach dem Leichenfund stießen Reporter der "Bild" auf den weißen Reißverschlusszipper direkt neben verbranntem Gras am zwischenzeitlich freigegebenen Fundort. Die Journalisten informierten umgehend die Staatsanwaltschaft und die Behörde kündigte an, den Fund bei den Ermittlungen zu berücksichtigen. Daraufhin sperrten die Beamten den Bereich erneut ab, pumpten den Tümpel leer und schnitten umliegende Büsche zurück. Trotz dieser intensiven Nachsuche soll der Zipper weiter unbeachtet im Gras liegen geblieben sein.
Staatsanwaltschaft sieht keinen Tatbezug
Die Behörde reagierte auf erneute Nachfragen der "Bild" am 20. Oktober mit einer überraschenden Einschätzung. Das gemeldete Detail sei abgeklärt worden und habe keinerlei Verbindung zur Tat, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Verkohlter Handschuh im Mordfall Fabian aufgetaucht
Wochen nach dem Leichenfund machte eine Spaziergängerin laut "Bild" eine weitere brisante Entdeckung. Sie übergab einer RTL-Reporterin einen angekohlten Handschuh in einer schwarzen Plastiktüte. Nach ihren Angaben hatte sie das Kleidungsstück nur etwa 100 Meter vom Fundort der Kinderleiche entfernt aufgefunden. RTL leitete den möglicherweise wichtigen Gegenstand an eine Polizeidienststelle in Mecklenburg-Vorpommern weiter. Die zuständige Staatsanwaltschaft erklärte auf Anfrage der "Bild", noch keine Kenntnis von dem Fund zu haben. Eine Stellungnahme wurde für einen späteren Zeitpunkt angekündigt. Wie lange das verkohlte Kleidungsstück bereits an der Fundstelle lag und ob es tatsächlich mit dem Mordfall Fabian in Verbindung steht, bleibt aktuell unklar.
Experte kritisiert Ermittlungsmethoden im Mordfall Fabian - Zweifel an Polizeiarbeit
Ein erfahrener Kriminalbeamter äußerte sich gegenüber der "Bild" kritisch zur Vorgehensweise seiner Kollegen. "Ich kenne es so, dass Kollegen alles mitgenommen haben, was sie um den Tatort herum und an der Leiche finden", erklärte der Ermittlungsexperte unter Wahrung seiner Anonymität. Erst nach der Sicherstellung würden die Gegenstände auf ihre Relevanz untersucht. Die Praxis, bereits vor Ort zu entscheiden, welche Spuren wichtig sein könnten, bezeichnete er als "gewagt". Seine Einschätzung wirft ein bedenkliches Licht auf die Arbeitsweise der Polizei im Mordfall Fabian.
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