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True Crime am 31. Oktober: Diese grausamen Halloween-Verbrechen gingen in die Kriminalgeschichte ein

Wer sich zu Halloween eine Gänsehaut herbeigruseln möchte, muss nicht zwingend Splatter-Horrorfilme konsumieren - das wahre Leben hält in Sachen True-Crime-Verbrechen genug Material zum Fürchten bereit (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock / filipobr

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  • Halloween-Verbrechen, die Kriminalgeschichte schrieben
  • Süßigkeiten-Mord an eigenem Kind: Horror-Vater vergiftete Naschwerk an Halloween
  • Blutiges Familienmassaker als Halloween-Scherz missverstanden
  • Bis heute ungeklärt: Wer tötete die 15-jährige Martha Moxley?

Nicht nur in den USA. auch in unseren Breiten erfreut sich der Halloween-Hype immer größerer Beliebtheit - nicht nur Kinder verkleiden sich mit Vorliebe am 31. Oktober, um in ihren Gruselkostümen durch die Nachbarschaft zu ziehen und Süßigkeiten einzusammeln, auch für immer mehr Erwachsene ist Halloween der perfekte Anlass, sich bei Gruselpartys zu amüsieren oder bei einem Horrorfilm-Marathon das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Dabei braucht es für eine Halloween-Gänsehaut nicht mal filmische Hilfe aus Hollywood - das wahre Leben hat nämlich in Sachen True Crime eine Reihe von schaurigen Verbrechen auf Lager, die sich rund um den 31. Oktober abspielten und in die Kriminalgeschichte eingingen.

In der Geschichte des Halloween-Feiertags kam es immer wieder zu brutalen Gewaltverbrechen, die das Fest für alle Zeiten überschatten sollten. Vergiftete Süßigkeiten, blutige Familiendramen und verhängnisvolle Missverständnisse zeigen die düstere Kehrseite von Halloween.

Tödliches Halloween: Diese wahren Verbrechen sind bis heute unvergessen

Die folgenden fünf authentischen Mordfälle ereigneten sich alle am 31. Oktober oder standen in direktem Zusammenhang mit Halloween-Aktivitäten. Sie mahnen eindringlich, dass hinter vermeintlich harmlosen Streichen und Traditionen tödliche Gefahren lauern können. Von einem mordenden Vater über jugendliche Gewalttäter bis zu tragischen Verwechslungen – diese Verbrechen beweisen, dass der Horror manchmal keine Maske trägt.

Unfassbares Tatmotiv: Vater vergiftet eigenen Sohn mit Halloween-Süßigkeiten

Am 31. Oktober 1974 beging Ronald O'Bryan in Houston ein unfassbares Verbrechen. Er präparierte Pixy Stix - mit Zucker gefüllte Papierröhrchen - mit tödlichem Zyanid und verteilte sie an seinen achtjährigen Sohn Timothy, dessen fünfjährige Schwester und ein Nachbarskind.

Nach der Süßigkeitenjagd durfte Timothy vor dem Schlafengehen eine Nascherei wählen. Der Vater beobachtete, wie sich das Kind das Gift in den Mund schüttete. Als Timothy über den bitteren Geschmack klagte, reichte ihm O'Bryan sogar noch ein süßes Erfrischungsgetränk zum Nachspülen. Das Mordmotiv hätte kaltblütiger kaum sein können: O'Bryan hatte für beide Kinder hohe Lebensversicherungen abgeschlossen. Timothy starb als einziges der vergifteten Kinder - und bleibt bis heute das einzige dokumentierte Todesopfer durch manipulierte Halloween-Süßigkeiten. Trotz alljährlicher Warnungen vor vergifteten Naschereien ist dieser Fall einzigartig geblieben.

Als William Liske zum Mörder wurde: Familienmassaker wird für Halloween-Streich gehalten

In der Nacht des 31. Oktober 2010 tötete William "B.J." Liske drei Familienmitglieder in ihrem Zuhause. Der psychisch kranke Mann erschlug seinen 23-jährigen Stiefbruder Derek Griffin mit einem Hammer. Anschließend erschoss er seinen Vater William und seine Stiefmutter Susan Liske. Dereks 16-jähriger Bruder hatte die Nacht bei seinem leiblichen Vater verbracht. Als er am nächsten Morgen nach Hause kam und die Leichen entdeckte, hielt er die grausame Szenerie zunächst für einen makabren Halloween-Scherz. Die Ermittlungen ergaben, dass Susan vor oder nach ihrem Tod sexuell missbraucht worden war. B.J. Liske bekannte sich der dreifachen Tötung schuldig. Vier Jahre nach seiner Verurteilung nahm er sich 2015 im Gefängnis das Leben. Einen Tag nach den Morden starb zudem B.J.s Tante Sue Dunmyer bei einem Garagenbrand.

Halloween-Mord an Martha Moxley gibt bis heute Rätsel auf

Am 31. Oktober 1975 fand man die 15-jährige Martha Moxley tot in Greenwich, Connecticut, auf. Das Mädchen war mit einem Golfschläger erschlagen worden. Zuletzt hatte man sie mit ihrem Nachbarn Thomas Skakel gesehen - dem Neffen von Ethel Skakel Kennedy. Erst ein Vierteljahrhundert später wurde Thomas' jüngerer Bruder Michael im Jahr 2000 wegen des Mordes verurteilt. Nach zehn Jahren Haft erhielt er ein neues Verfahren, weil seine ursprüngliche Verteidigung mangelhaft gewesen war. 2013 kam er gegen eine Kaution von rund 1,2 Millionen Euro frei. Die Justiz-Odyssee endete am 30. Oktober 2020 - exakt 45 Jahre nach Marthas Tod. Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Michael Skakels Verurteilung wurde aufgehoben, der Fall bleibt offiziell ungeklärt.

Tödliche Eskalation bei Halloween-Streichen gingen in die Kriminalgeschichte ein

Zwischen 1984 und 2010 starben mindestens 24 Menschen bei Gewaltausbrüchen, die durch Eierwerfen an Halloween ausgelöst wurden. Die "New York Times" dokumentierte diese erschreckende Bilanz von Messerstechereien, Schießereien und tödlichen Schlägereien. Am 31. Oktober 1998 wurde der 21-jährige Karl Jackson von dem 17-jährigen Curtis Sterling erschossen. Sterling gehörte zu einer Gruppe Jugendlicher, die Jackson konfrontierten, nachdem dieser das Auto seiner Freundin mit Eiern beworfen hatte.

Weitere tragische Fälle sind ebenfalls Bestandteil der Kriminalgeschichte geworden: 1994 erstach ein Mann einen zwölfjährigen Jungen in Brooklyn nach einem Eierwurf-Angriff. Zwei Jahre später traf eine verirrte Kugel einen zehnjährigen Jungen während einer Halloween-Eierschlacht in den Hals. 2005 wurde Joseph Padro in der Bronx erschossen, als er Jugendliche verfolgte, die seinen Minivan mit Eiern attackiert hatten.

Tragische Verwechslung mit tödlichem Ausgang: Teenager lief seinem Mörder in die Arme

Der 16-jährige Austauschschüler Yoshihiro "Yoshi" Hattori aus Japan suchte 1992 in Baton Rouge, Louisiana, eine Halloween-Party. Gemeinsam mit einem Freund verwechselte er die Hausnummer 10311 mit der korrekten Adresse 10131. Das falsche Haus war mit Halloween-Dekoration geschmückt. Als der 30-jährige Hausbesitzer Rodney Peairs die Tür öffnete, erzählte ihm Yoshi begeistert von der vermeintlichen Party. Der Teenager erkannte offenbar nicht, dass Peairs eine Waffe in der Hand hielt. Aus kürzester Distanz schoss der Hausbesitzer dem Jugendlichen in die Brust. Zunächst wurde keine Anklage erhoben. Nach öffentlichen Protesten kam es doch zum Prozess, in dem sich Peairs auf Notwehr berief. Die Geschworenen sprachen ihn frei. Yoshis Angehörige engagierten sich in der Folge für strengere Waffengesetze.

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