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"Es war wie ein furchtbarer Film": Mutter vor den Augen ihres Sohnes erstochen - Kind (10) schwer verletzt

Beamte der Kriminalpolizei sichern Spuren in einem Wohngebiet in Leipzig-Reudnitz. Am Vorabend wurden hier eine Frau getötet und ein Kind schwer verletzt. Bild: dpa/Jan Woitas

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  • Mutmaßlicher Femizid in Leipzig: Mutter erstochen
  • Augenzeugen berichten: Sohn (10) wurde vom SEK befreit
  • Haftbefehl gegen Ex-Partner und Vater des Kindes erlassen

In Leipzig entdecken Polizisten eine schwer verletzte Frau und ein Kind. Die 42-Jährige stirbt wenig später. Ein Mann wird festgenommen - der ehemalige Lebensgefährte der Frau und Vater des Kindes. Augenzeugen berichten über den fassungslosen Tathergang. Was bisher bekannt ist.

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Mutter vor den Augen ihres Sohnes getötet - Leipziger Polizei ermittelt

Eine Frau ist in Leipzig getötet und ein Kind schwer verletzt worden. Die Einsatzkräfte seien am Montagabend in eine Wohnung in dem Stadtteil Reudnitz gerufen worden, wie die Polizei gegenüber der Deutschen Presseagentur mitteilte. Die 42-Jährige erlag wenig später ihren Verletzungen, der zehn Jahre alte Junge sei inzwischen außer Lebensgefahr, jedoch schwer verletzt.

Polizei veranlasst Sektion des Leichnams der Mutter

Der schwer verletzte Junge wurde den Angaben zufolge operativ versorgt und befindet sich weiterhin in einer Klinik. Auf Anordnung des Ermittlungsrichters erfolgte am Dienstag auch die Sektion des Leichnams der 42-Jährigen. Die Kriminalpolizeiinspektion und die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes waren am Dienstag weiter am Tatort im Einsatz.

Augenzeugen berichten über tödlichen Femizid in Leipzig

Ein Nachbar, der sich vor Ort als direkter Anwohner bezeichnete, schilderte die Familie gegenüber einem dpa-Reporter als ruhig und zurückgezogen: "Nie habe ich einen Streit gehört, bis auf Montagabend."

"Es war wie ein furchtbarer Film"

Weitere Augenzeugen meldeten sich gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Es war wie ein furchtbarer Film, was sich da abspielte", sagt Ibrahim Becker. Der 22-Jährige wohnt direkt neben der Familie. Nach seiner Schilderung war es gegen 22 Uhr, als die Nachbartür eingetreten wurde. Als der Nachbar dann die Tür öffnete, habe sich die Mutter gerade blutend ins Freie geschleppt. "Sie sackte am Bordstein zusammen", so der 22-Jährige.

Sohn musste vom SEK gerettet werden - auch er erlitt Verletzungen

Polizeiliche Einsatzkräfte waren umgehend vor Ort, konnten die Mutter jedoch nicht mehr retten. Während die Frau laut "Bild"-Informationen mit einem Messer lebensbedrohlich verletzt wurde, war es ihr Sohn (10), der immer noch in der Gewalt des mutmaßlichen Täters war.

"Der Junge schrie vor Angst", so der Augenzeuge. Nachdem Verstärkung vor Ort war, befreite das Sondereinsatzkommando (SEK) den Sohn, der laut "Bild"-Informationen "Verletzungen an Po und Rücken" erlitt.

Haftbefehl gegen ehemaligen Lebensgefährten (37) erlassen

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft noch am Dienstagnachmittag mitteilten, wurde gegen einen 37 Jahre alten Tatverdächtigen Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes erlassen. Der Mann, der am Tatort festgenommen wurde, wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Es handelt sich nach Behördenangaben um den Vater des Kindes und früheren Lebensgefährten der getöteten Frau.

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/mlk/news.de/dpa

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