Düsseldorf: Drogenprozess in Wuppertal: Hohe Haftstrafe für "Kokain-Kalle"
Eine Luftaufnahme von Düsseldorf. Aktuelle Nachrichten aus und über Düsseldorf hier auf news.de. Bild: Adobe Stock / engel.ac
Erstellt von Sarah Knauth
21.07.2025 13.18
Der Prozess um schwunghaften Kokainhandel hinter der Fassade eines Angelparadieses ist in Düsseldorf mit hohen Haftstrafen für sieben Angeklagte zu Ende gegangen. Das Landgericht Wuppertal verurteilte den Hauptangeklagten, einen 64-Jährigen aus Hattingen, wegen bandenmäßigen Drogenhandels zu zwölf Jahren Haft. Die Mittäter wurden zu Haftstrafen zwischen vier Jahren und drei Monaten bis zu acht Jahren verurteilt. Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden.
Laut Anklage soll die Gruppe im Auftrag der italienischen Mafia bei zahlreichen Kurierfahrten insgesamt rund 900 Kilogramm Kokain geschmuggelt haben. Die Kammer, die im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts tagte, stufte alle Fahrten als bandenmäßig ein, verneinte im Gegensatz zur Anklage allerdings, dass die deutschen Straftäter dazu eine kriminelle Vereinigung gebildet hätten. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Kopf der Gruppe - Spitzname "Kokain-Kalle" - mehr als 13 Jahre Haft gefordert.
Angler-Autos als Kurierfahrzeuge
Der Haupttäter soll mit dem Drogenhandel 2,2 Millionen Euro eingenommen haben. Dieses Geld konnte nach Angaben des Gerichts eingezogen werden. Die Schmuggel-Fahrzeuge mit eingebauten Drogenverstecken waren zum Teil als Geschäftswagen des Angelparadieses in Breckerfeld zugelassen.
Die in allen wesentlichen Anklagepunkten geständigen Verurteilten kommen aus Hattingen, Dortmund, Wuppertal, Remscheid und Castrop-Rauxel. Während "Kokain-Kalle", dem die Kammer erhebliche kriminelle Energie attestierte, nach dem Urteil in Untersuchungshaft bleiben muss, wurden die Haftbefehle seiner Mittäter zunächst außer Kraft gesetzt - mit strengen Meldeauflagen. Nachdem sie im Laufe des Verfahrens bereits lange Zeit hinter Gittern gesessen haben, wird nun zu prüfen sein, welche Reststrafe sie noch zu verbüßen haben.
Für den Haupttäter wäre nach Ansicht des Gerichts auch die Höchststrafe von 15 Jahren "durchaus möglich gewesen". Allerdings wurden das Geständnis, sein fortgeschrittenes Alter und die Tatsache, dass der 64-Jährige nicht vorbestraft war, zu seinen Gunsten gewertet.
Weitere aktuelle News im Ressort "Panorama":
- Flugzeugabsturz: Militärflugzeug stürzt in Bangladesch auf Schulgelände
- Erdbeben News 2025: Überblick über die aktuellsten Erdbeben-Meldungen
- Badeunfälle im Sommer 2025: Jugendlicher (17) im Main bei Würzburg vermisst
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, YouTube und WhatsApp? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de