Rave The Planet 2025 : Rettungskräfte alarmiert - Hunderte Verletzte nach Techno-Parade
Zehntausende Menschen versammeln sich auch dieses Jahr bei "Rave The Planet". Bild: dpa/Annette Riedl
Von news.de-Redakteur Felix Schneider
13.07.2025 17.26
- "Rave The Planet" 2025 in Berlin: Positives Fazit trotz Großeinsatz der Rettungskräfte
- Alle wichtigen Infos zu Route, Anreise und Co. im Überblick
Am Samstag, dem 12.07.2025, fand die Loveparade-Neuauflage "Rave The Planet" in Berlin statt. Losgehen sollte es um 14 Uhr, offiziell enden die Musik und die Parade um etwa 22 Uhr. Das diesjährige Motto: "Our Future is Now". Erneut wurden zehntausende Teilnehmer:innen bei der Technoparade erwartet.
Lesen Sie auch:
- Merz zu Regenbogenfahne am CSD: Bundestag "kein Zirkuszelt"
- Miersch hält CSD-Absage des Bundestags für "keine gute Idee"
- Klöckner verteidigt ihr Vorgehen beim CSD
+++ Update: 13.07.2025: Berliner Techno-Parade wird zum Großeinsatz für Rettungskräfte +++
Bei der Techno-Parade "Rave The Planet" in Berlin haben Feuerwehr und Sanitätsdienst mehrere Hundert Menschen behandelt - darunter auch Schwerverletzte. Helfer der Feuerwehr führten am Samstagabend mehr als 50 Transporte in Krankenhäuser durch, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. "Viele Hundert Patienten" habe zudem der Sanitätsdienst des Veranstalters behandelt, mit dem die Feuerwehr eng zusammengearbeitet habe.
Feuerwehr meldet Körperverletzungen und drogenbedingte Notfälle
Meist sei es um "klassische Veranstaltungssymptome", also alkohol- oder drogenbedingte Probleme gegangen, sagte ein Feuerwehrsprecher. In mehreren Fällen sei es um schwere Verletzungen gegangen, auch lebensbedrohlich Verletzte seien behandelt worden, erklärte der Sprecher. Es habe auch einige Körperverletzungen gegeben.
Vom Veranstalter sollten im Tagesverlauf Angaben folgen. Laut Geschäftsführer Timm Zeiss musste der Sanitätsdienst wegen der kühleren Temperaturen und der niedrigeren Besucherzahl weniger Menschen behandeln als im Vorjahr. Im vergangenen Jahr waren es laut damaliger Bilanz etwa 600.
Polizei zieht friedliches Fazit: "störungsarm" und "friedlich"
Nach Angaben der Veranstalter feierten am Samstag bei regnerischem Wetter bis in den späten Abend etwa 200.000 Menschen bei der Party-Demo im Tiergarten. Die Polizei zählte nach Angaben eines Sprechers über den Tag mehr als 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Behörde sprach trotz der Einsätze von einer "störungsarmen und friedlichen" Veranstaltung. Im vergangenen Jahr waren rund 300.000 Menschen gekommen.
Tickets für "Rave The Planet" 2025 - Vorsicht vor Betrügern
Wie in den Vorjahren ist die Loveparade-Neuauflage auch in diesem Jahr wieder völlig kostenfrei gewesen. Tickets müssen nicht gekauft werden - wer Lust hat, mitzufeiern, muss sich lediglich in die Parade einreihen. Der Zugang zu den Floats ist allerdings nicht ohne weiteres möglich. Wer auf den großen Musiktruck mitfahren will, muss sich daher doch ein Ticket besorgen. Während die Veranstaltung selbst völlig kostenlos ist, erheben die Veranstalter für eine Mitfahrt auf den Floats teilweise bis zu 150 Euro pro Kopf. Tickets können Sie auf der offiziellen Webseite von "Rave The Planet" erwerben - die meisten Floats sind allerdings bereits ausverkauft. Fans der Veranstaltung sollten daher damit rechnen, dass die Veranstaltung teilweise stark überfüllt sein wird oder die Polizei sogar Absperrungen durchführt.
Vorsicht: Bereits letztes Jahr trieben sich laut Informationen der Veranstalter offenbar auch schon Trickbetrüger herum, die vermeintliche Eintrittskarten für die Floats verkauften. Die gefälschten Tickets wurden offenbar im Internet angeboten, die Vorfälle sind der Polizei bekannt.
Die Route von "Rave The Planet" 2025
Die Demo-Route von "Rave The Planet" ist aufgrund großer Sicherheitsbedenken recht einfach gehalten: Die Teilnehmenden und die Floats ziehen lediglich eine große Runde auf der Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. Das hat gute Gründe: Bei der Premiere von "Rave The Planet" im Jahr 2022 waren die Teilnehmer noch durch die westliche Innenstadt Berlins gezogen - im darauffolgenden Jahr wurde die Route aufgrund dringlicher Sicherheitsbedenken allerdings geändert. Dieses Jahr sind weder eine Parade durch die City noch eine zentrale Bühne vor der Siegessäule vorgesehen.
Anreise zu "Rave The Planet" - Wie kommt man am besten hin?
Aufgrund des hohen Andrangs ist es den Teilnehmern zu raten, mit der S-Bahn und der U-Bahn anzureisen. Besonders geeignet sind die Bahnhöfe westlich des Großen Sterns. Zu empfehlen ist unter anderem die Anreise über den Bahnhof Zoo. Auch folgende Bahnhöfe eignen sich allerdings, um die Feierlichkeiten gut zu erreichen:
- Bellevue
- Hauptbahnhof
- Friedrichstraße
- Potsdamer Platz
- Hansaplatz
Einen Überblick über die Sperrzeiten der verschiedenen Haltestellen und Straßenabschnitte finden Sie auf der Webseite der Verkehrsinformationszentrale (VIZ). So wird der Bahnhof Brandenburger Tor erwartungsgemäß während der Veranstaltungen geschlossen. Die Züge fahren während der Sperrung auch ohne Halt durch - das gleiche soll auch für die U-Bahnstation Bundestag (U5) geplant sein. Bei starker Überlastung ist aber auch mit weiteren Sperrungen zu rechnen.
Diese politischen Forderungen stecken hinter dem Loveparade-Nachfolger
Die Veranstalter der Demo betonen: Es geht nicht nur um eine Party - das Event soll auch als kulturpolitische Demonstration verstanden werden. Dementsprechend legen die Organisatoren von "Rave The Planet" auf ihrer Webseite auch eine Liste mit acht Forderungen an die Politik vor:
- Eine rechtliche Klarstellung der Versammlungsgesetze
- Schutz der elektronischen Musikkultur als UNESCO-geschütztes Immaterielles Kulturerbe
- Die Gleichstellung der elektronischen Musikkultur mit anderen etablierten Kunst- und Kulturformen
- Schutz von Clubs und Veranstaltungsorten der elektronischen Musik
- Eine zeitgemäße Überarbeitung der Schallschutz- und Baurecht-Bestimmungen
- Die Abschaffung aller gesetzlichen Tanzverbote
- Die Einführung eines jährlichen gesetzlichen Feiertages der elektronischen Musikkultur
- Frieden und Abrüstung auf allen Ebenen
Die Veranstalter halten die Teilnehmer dazu an, Demoschilder und Banner mitzubringen, Zeichen mit kreativen Outfits und Kostümen zu setzen und ihre Erlebnisse auf der Demo via Social Media zu teilen.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
sfx/hos/news.de