Nazi-Villa auf Sylt: Luxus-Anwesen von Hitler-Scherge steht zum Verkauf

Ein Anwesen auf Sylt in direkter Strandnähe - klingt erst einmal traumhaft. Doch würden Sie das Haus auch kaufen, wenn Sie wüssten, dass es einst Hitlers rechter Hand, Hermann Göring, gehört hat? Die Möglichkeit gibt es nun jedenfalls: Das Haus steht zum Verkauf.

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• Luxuriöse Strand-Villa auf Sylt steht zum Verkauf
• Das Haus gehörte einst Hermann Göring
• Preis des Hauses ist bisher ein Geheimnis

"Die Lage dieses wunderschönen Einfamilienhauses besticht durch eine gut gelungene Mischung aus traumhafter Landschaft und ursylter Charme, gemixt mit der unverkennbar salzigen Sylter Meeresluft", heißt es auf der Seite des Auktionshauses "Sotheby's". Was mit keinem Wort auf der Seite Erwähnung findet: Die hübsche Strandvilla mit Reetdach gehörte eins Hermann Göring - Adolf Hitlers rechter Hand.

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Moderne Optik ohne Spuren der Nazi-Vergangenheit

Er war Chef der Luftwaffe Hitlers Stellvertreter im dritten Reich und einer der schlimmsten Kriegsverbrecher im Zweiten Weltkrieg - nun steht Hermann Görings Sommerresidenz auf Sylt im Katalog von "Sotherby's" zum Verkauf. Wie viel die Villa kosten soll, ist Geheimsache - doch laut "Bild" rechnen Insider mit rund 15 bis 18 Millionen Euro. Den Angaben des Auktionshauses zufolge wurde das Strandhaus 1937 erbaut und vor kurzem aufwendig und "mit viel Liebe" saniert und modernisiert - natürlich unter Beachtung der strengen Denkmalschutz-Vorschriften. Das Haus steht weit abseits von möglichen Nachbarn inmitten sandiger Dünen, nur einen Steinwurf vom Meer entfernt. Ein Blick ins Innere zeigt eine komplett modernisierte Einrichtung in Weiß und Cremé-Farben. Nichts lässt auf die düstere Vergangenheit des Hauses schließen.

Als die rechte Hand Hitlers auf Sylt hauste

Görings zweite Ehefrau Emmy beauftragte Mitte der 30er-Jahre den Münchner Architekten Otto Heilmann mit dem Bau des Hauses. Schon kurz nach dessen Fertigstellung bezogen sie es gemeinsam mit ihrer Tochter Emma. Doch viel Zeit verbrachte er dort vor allem ab 1942/43, zur Zeit der Kriegswende. Göring zog sich - auf parteiinternen Druck hin wie auch aus eigenem Antrieb - zunehmend ins Privatleben zurück - nur ein Jahr, nachdem er Reinhard Heydrich mit der Organisation der massenhaften Ermordung europäischer Juden beauftragt hatte. Abseits der Politik pflegte der prunk- und morphiumsüchtige Hitler-Scherge einen dekadent-luxuriösen Lebensstil. Viele Ämter führte er seit seinem Rückzug nur noch in repräsentativer Weise aus, was ihm unter anderem auch lange Strand- und Bade-Urlaube mit seiner Familie ermöglichte.

Birkenstock-Erben besaßen das Haus nach Göring

Nach dem Ende des Krieges wurde Göring als Kriegsverbrecher bei den Nürnberger Prozessen zum Tode verurteilt. Da er Erhängen ablehnte und sein Wunsch nach einem Erschießungskommando nicht erfüllt wurde, tötete er sich am Vorabend seiner Hinrichtung selbst. Das Haus wurde später verkauft.

2019 entschieden sich die Erben der Eigentümer schweren Herzens, sich von der Villa zu trennen. Das Haus ging an einen neuen Besitzer und wurde anschließend saniert - doch einige Elemente der Vergangenheit wurden beibehalten. So entschied man sich bei der Sanierung dafür, unter anderem den historischen Kamin sowie das originale Parkett zu behalten und zu restaurieren. Dafür wurden eine Wärmepumpe und Haustechnik im neu unterkellerten Haus installiert. Doch der neue Besitzer wollte das Haus offenbar bereits jetzt schon wieder loswerden. Somit steht das Haus nun erneut zum Verkauf.

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sfx/gom/news.de