Panorama

Todesursache Übergewicht: Krankenhaus schickt Adipositas-Teenie unbehandelt heim - Junge (13) stirbt

Sein krankhaftes Übergewicht wurde einem Schüler aus Manchester zum Verhängnis: Der Junge starb im Alter von nur 13 Jahren (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / tortoon

  • Artikel teilen:

Immer wieder sterben in Krankenhäusern weltweit Patienten, deren Erkrankungen die Fähigkeiten der Ärzte übersteigen - im Falle des 13-jährigen Adrian Balog aus Manchester im Norden Englands sind die Umstände jedoch besonders tragisch. Der Schüler wurde, so ist es aktuell in der britischen "Metro" zu lesen, von mehreren Kliniken als Patient abgewiesen. Die Begründung: Der Junge sei zu übergewichtig, als dass eine Therapie seiner Beschwerden möglich sei. Mehr noch: Die Kliniken boten nur die Option an, den jungen Patienten palliativ zu behandeln, ihm also die Zeit bis zu seinem Tod so erträglich wie möglich zu gestalten.

Todesursache Übergewicht: Adipöser Schüler mit nur 13 Jahren gestorben

Dabei hatte der erst 13 Jahre alte Adrian bereits eine Liste gesundheitlicher Probleme vorzuweisen, die viele Menschen selbst im hohen Erwachsenenalter nicht erreichen. Seit seinem dritten Lebensjahr verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Jungen beständig: Adrian wurde immer dicker, bis sein Übergewicht nicht nur unkontrollierbar wurde, sondern auch weitere Erkrankungen nach sich zog.

Herz kaputt, Blutgerinnung gestört: Krankenhäuser können Jungen (13) nicht mehr behandeln

So wurde bei dem Jugendlichen beispielsweise eine dilatative Kardiomyopathie, also ein krankhaft erweiterter Herzmuskel, diagnostiziert. Das Organ konnte daraufhin den Blutkreislauf nicht mehr aufrecht erhalten. Zu allem Übel litt der übergewichtige Junge auch an einer Blutgerinnungsstörung, das Risiko lebensbedrohlicher Blutgerinnsel war stark erhöht. Zwar wäre ein Junge von Adrians Alter normalerweise als Kandidat für eine Herztransplantation in Frage gekommen, doch die Adipositas machte den Patienten für ein Spenderherz ungeeignet.

Bildungsministerium nach Adipositas-Tod von britischem Schüler in Zugzwang

Im April 2015 hatte das Leiden des krankhaft übergewichtigen Jungen ein Ende: Adrian starb mit nur 13 Jahren infolge der durch die Adipositas hervorgerufenen Diagnosen an Multiorganversagen im Kinderkrankenhaus von Manchester. Nach dem Tod des Schülers wurde ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, das nun weitere Konsequenzen nach sich zieht.

Auch lesenswert: Corona-Tod vorprogrammiert? So viel Bauchspeck ist wirklich gefährlich

Der Untersuchungsausschuss wand sich nach dem Tod des Übergewichtigen an das Bildungsministerium und machte auf die tödlichen Folgen aufmerksam, die Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen haben kann. Eine unterlassene Gewichtsregulierung bei stark adipösen Heranwachsenden käme den Ausführungen zufolge einer Kindesmisshandlung gleich. Für Adrian sei es ein Todesurteil gewesen, dass der Junge nie über gesunde Ernährung aufgeklärt worden sei. Abzuwarten ist, welche Reaktion seitens des Bildungsministeriums zu dem vorgelegten Bericht erfolgt.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de

Themen