Gesundheit

Noch vor dem 65. Lebensjahr: Diese Symptome für Frühdemenz sollten Sie unbedingt kennen

Eine Frühdemenz kann bereits zwischen 40 und 50 Jahren bei den Betroffenen auftreten. Bild: AdobeStock/Peakstock

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  • Frühdemenz kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden
  • Symptome ähneln denen einer klassischen Demenz
  • Frühdemenz tritt bereits im mittleren Erwachsenenalter auf

Während die meisten Betroffenen erst im hohen Alter an Demenz und Alzheimer erkranken, beginnt bei anderen der geistige Verfall schon vor dem 65. Lebensjahr. Oft ist die Entwicklung schleichend. Frühdemenz macht rund fünf Prozent aller Alzheimer-Fälle aus - damit ist sie deutlich seltener und schwerer zu diagnostizieren. Wir zeigen Ihnen, auf welche Anzeichen Sie achten sollten.

Mehr Informationen rund um Alzheimer finden Sie am Ende dieses Beitrags.

Klassische Symptome von Frühdemenz

Die Symptome der Frühdemenz sind denen der klassischen Demenz durchaus ähnlich, treten jedoch bereits im mittleren Erwachsenenalter auf (zwischen 40 und 50 Jahren oder sogar noch früher) und häufig auch aggressiver auf. Zu den wichtigsten Anzeichen zählen:

  • Gedächtnisprobleme (vor allem mit dem Kurzzeitgedächtnis)
  • Schwierigkeiten, sich Namen, Termine oder ähnliches zu merken
  • Sprachstörungen
  • Orientierungsprobleme (auch in bekannten Umgebungen)
  • Persönlichkeitsveränderungen (vermehrte Reizbarkeit o.Ä.)
  • Bewegungsstörungen und Koordinationsprobleme

Auch Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Depressionen oder Schlafstörungen können Anzeichen einer Frühdemenz sein.

Welche Erkrankungen können eine Frühdemenz verursachen?

Meist handelt es sich bei Frühdemenz nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern eine Folge einer neurodegenerativen Grunderkrankung. Wie bei älteren Patienten steckt am häufigsten die Alzheimer-Krankheit hinter einer solchen Demenz. Zudem kann es sich bei unter 65-Jährigen auch häufig um die Frontotemporale Demenz (FTD) handeln.

FTD beginnt in der Regel damit, dass die Nervenzellen im Frontal- und Temporallappen des Gehirns absterben. Sie äußert sich zunächst durch Persönlichkeitsänderungen, Verhaltensauffälligkeiten und teilweise auch Sprachstörungen - klassische Symptome einer Frühdemenz.

Ferner gibt es bei jüngeren Patienten auch die Lewy-Körperchen-Demenz oder die vaskuläre Demenz infolge von Durchblutungsstörungen im Gehirn. Auch neurologische Krankheiten, für die eigentlich andere Symptome typisch sind, können im weiteren Verlauf zu einer Demenz führen - etwa Morbus Parkinson.

Wichtig ist, möglichst früh eine Diagnose erstellen zu lassen. Diese kann helfen, den Krankheitsverlauf zu verzögern und Beschwerden zu lindern. Doch allzu häufig bleibt die Krankheit lange unsichtbar - Symptome werden oft falsch interpretiert oder übersehen. Erste Anzeichen wie Vergesslichkeit werden stattdessen mit Depressionen oder Stress in Verbindung gebracht.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Frühdemenz?

Eine Heilung gibt es bisher nicht. Dafür kann eine angepasste Behandlung jedoch den Verlauf verlangsamen und möglicherweise die Lebensqualität verbessern. Zum Einsatz kommen in der Regel:

  • medikamentöse Therapien, die den Krankheitsverlauf verzögern
  • kognitive Therapien, die mithilfe von Gedächtnistraining und anderen Übungen die geistigen Fähigkeiten erhalten
  • Physio- und Ergotherapien, die die Selbständigkeit der Betroffenen unterstützen
  • Psychologische Betreuung für die Betroffenen, um mit der Diagnose besser umzugehen

Wichtig sind ferner auch Anpassungen der Lebensumgebung, Gedächtnisstützen wie Kalender oder Notizen, eine klare Tagesstruktur sowie gegebenenfalls Wohnraumanpassungen. Dazu gehört auch, dass Betroffene beispielsweise möglichst wenige Treppen steigen müssen und Sturzfallen aus dem Weg geräumt werden.

Wie sieht das Leben mit Frühdemenz aus?

Das Leben mit Frühdemenz kann für die Betroffenen zu einer äußerst großen Herausforderung werden - insbesondere, wenn die Erkrankung im eigentlich noch berufsfähigen Alter auftritt. Eine frühzeitige Planung - am besten ab Erhalt der Diagnose - kann helfen, mit der Erkrankung umzugehen. Auch eine berufliche Umorientierung oder das Beantragen von Stützungsleistungen sollte gegebenenfalls frühzeitig erfolgen.

Betroffene, Angehörige und das soziale Umfeld der Betroffenen sollten offen miteinander kommunizieren, um die bestmögliche Unterstützung zu garantieren. Ebenfalls hilfreich sind Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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