Im Schlaf Gewicht verlieren: Wie das Gehirn in der Nacht die Pfunde purzeln lässt
Das Gehirn kann direkten Einfluss auf unsere Fettverbrennung nehmen - wenn wir genug schlafen. Bild: AdobeStock/New Africa
Erstellt von Felix Schneider
16.09.2025 12.18
- Eine neue Studie zeigt, wie unser Gehirn beim Abnehmen hilft
- Das Hirn reguliert den Stoffwechsel und hält den Blutzuckerspiegel stabil
- Mehr Schlaf bedeutet nicht zwingend mehr Kalorien, die verbrannt werden
Schlaf ist für unseren Körper sogar noch wichtiger, als bisher vermutet wurde. Nicht nur unsere Haut profitiert von ausreichend Erholung, auch die Fettverbrennung wird bereits im Schlaf angestoßen. Das hat eine neue Studie der US-amerikanischen Universität Michigan herausgefunden.
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So hilft das Gehirn auch in der Nacht beim Abnehmen
Die Erkenntnisse der US-Forscher um Studienleiter Jiaao Su zeigen vor allem eins: Schlaf nimmt eine zentrale Rolle bei der Fettverbrennung ein. Während wir träumen, beginnt ein Mechanismus im Hirn zu wirken, der unseren Körper auf das Verbrennen von Kalorien vorbereitet. So wird das Fett aus den Depots gezogen (Lipolyse) und zu Zucker verarbeitet. So wird der Blutzucker stabil gehalten. Damit unterstützt das Gehirn den Körper während kurzer Zeitspannen ohne Nahrungsaufnahme. Ohne die Versorgung mit Zucker könnte es zu Krampfanfällen, Bewusstlosigkeit oder im schlimmsten Fall zum Tod kommen.
Hirn reguliert Blutzucker für Fastenphase im Schlaf
Bislang hatten Wissenschaftler angenommen, dass der Blutzucker durch Hormone wie Insulin und Glukagon stabil gehalten wird. Dabei wird dieser Prozess allerdings gezielt von Hirnzellen -sogenannten VMH Cckbr-Neuronen- gesteuert. Die Studie lässt allerdings darauf schließen, dass die Länge des Schlafs die Fettverbrennung in gleichem Maße erhöht. Soll heißen: Schlaf, der über die üblichen sechs bis acht Stunden hinausgeht, hilft nicht unbedingt dabei, noch mehr Gewicht zu verlieren.
Je länger und ununterbrochener die Fastenphase - also jene Zeit im Schlaf, in der man keine Nahrung zu sich nimmt - andauert, desto länger bleibt dieser Mechanismus zwar aktiv und desto länger baut der Körper auch Fett ab, um Zucker herzustellen. Doch besonders in der zweiten Hälfte der Nacht nimmt die Geschwindigkeit des Stoffwechsels ab. Dadurch sinkt der Energiebedarf insgesamt.
Zu wenig Schlaf schadet der Fettverbrennung
Während in der ersten Hälfte der Nacht zunächst Zucker- und später Fettreserven abgebaut werden, um den Blutzucker stabil zu halten, geht der Körper nach den zum Ausschlafen benötigten sechs bis acht Stunden in einen stabilen und weniger intensiven Fastenstoffwechsel über.
Daher nützt es nur wenig, ewig weiter zu schlafen, um entspannt abzunehmen. Allerdings zeigen andere Studien, dass zu wenig Schlaf der Fettverbrennung tatsächlich schaden kann. Eine Studieder University of Chicago hat etwa gezeigt, dass Personen, die nur 5,5 Stunden pro Nacht schliefen, bei gleicher Ernährung rund 55 Prozent weniger Fett abgebaut haben als Personen mit 8,5 Stunden Schlaf.
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sfx/ife/news.de