Lieferengpass bei ARTERENOL 1ML: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments
Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / USeePhoto
Erstellt von Team Datenjournalismus
09.09.2025 10.46
Lieferprobleme bei Medikamenten sind in Deutschland zwar kein neues Phänomen, doch gegenwärtig hat sich die Lage in der Versorgung weiter zugespitzt. Eine wachsende Anzahl von Patienten sieht sich gezwungen, auf essenzielle Medikamente zu verzichten oder auf alternative Therapien umzusteigen. Davon betroffen ist aktuell auch ARTERENOL 1ML.
Produktionsprobleme bei ARTERENOL 1ML
Aktuell ist die Lieferengpassmeldung für das Medikament, vertrieben von Cheplapharm Arzneimittel GmbH, im Zeitraum vom 25.05.2025 bis zum 15.09.2025 gültig. Das Lieferdefizit ist vor allem deshalb heikel, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Als Alternativpräparat für ARTERENOL® 1 MG/ML wird jedoch vom Bundesinstitut Arterenol 25 ml - Einreichungsnummer: 1445916 vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Lassen Sie sich vor dem Kauf von Produkten stets von Fachkräften beraten.
Ursachen für Lieferengpässe können insgesamt vielfältig sein und reichen von Produktionsproblemen bis hin zu regulatorischen Hindernissen. Für ARTERENOL® 1 MG/ML sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird. Außerdem ergänzt das Bundesinstitut dazu: "manufacturing issuesmicrobial deviations during production".
ARTERENOL 1ML: Die Details zum Medikament
ARTERENOL® 1 MG/ML ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Norepinephrinhydrochlorid/ Noradrenalinhydrochlorid von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Septischer Schock
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Das Arzneimittel enthält als Wirkstoff Norepinephrin, das mit dem natürlich vorkommenden Hormon Noradrenalin identisch ist. Als Arzneimittel wird es z. B. eingesetzt, um bei einem starken Blutdruckabfall den Blutdruck zu steigern.
- Es wird angewendet bei septischem Schock, wenn durch alleinige Volumentherapie keine Kreislaufstabilisierung erreicht werden kann.
| Medikament | ARTERENOL 1ML |
|---|---|
| Hersteller | Cheplapharm Arzneimittel GmbH |
| PZN | 03870227 |
| Wirkstoff | Norepinephrinhydrochlorid/ Noradrenalinhydrochlorid |
| Gültigkeitszeitraum | 25.05.2025 bis 15.09.2025 |
| relevant im Krankenhaus | ja |
| Alternativpräparat | Arterenol 25 ml - Einreichungsnummer: 1445916 |
| Begründung für den Lieferengpass | Probleme in der Herstellung |
(Stand der Meldung: 29.08.2025)
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Lieferschwierigkeiten in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?
Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall ARTERENOL 1ML ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.
Die Apotheken sind derzeit besonders gefordert und müssen mit viel Weitblick auf die entsprechenden Engpässe reagieren. In manchen Fällen ist es beispielsweise möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Zwar scheint dies im Großen und Ganzen gut zu funktionieren, es ist jedoch auf lange Sicht keine Lösung des Problems. Schon seit längerem gab es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Nach Verabschiedung eines Gesetzes für Deutschland durch die Bundesregierung im Juli 2023 hat die Europäische Kommission im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Die darin formulierte Zielsetzung ist die Rückverlagerung der Produktion nach Europa.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 29.08.2025, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++
roj/news.de