Donald Trump: "Dieser Schritt wird Leben kosten" - US-Präsident überrascht mit Kursänderung

Die schnelle Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gilt als revolutionär. Donald Trump selbst nannte sie einst eine "unglaubliche Tat". Nun streicht sein Gesundheitsminister Kennedy Jr. die Fördergelder - ein Kurswechsel, der fassungslos macht. 

• Artikel teilen:

• mRNA-Impfstoffe: USA streicht Gelder in Millionenhöhe
• Donald Trump bezieht Stellung: Widmen uns "anderen" Dingen
• Gesundheitsminister Kennedy Jr. als Impfgegner stark in der Kritik

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. streicht rund eine halbe Milliarde Dollar (rund 430 Millionen Euro) für die Arbeit an bestimmten Impfstoffen. Konkret geht es um mRNA-Impfstoffe im Kontext der Infektion der Atemwege wie Corona und Grippe, teilte der Gesundheitsminister mit. Man nehme davon Abstand und wolle in "bessere Lösungen" investieren. Warum diese Entwicklung so besorgniserregend ist.

Weitere spannende News rund um die USA:

• "Echte Horrorshow" - US-Gesundheitsminister sorgt für Schock
• Betrug im großen Stil - Neues Beweismaterial sorgt für Eklat
• Kreml warnt vor nächstem Schritt - Trump müsse "sehr vorsichtig" sein

Immerhin: Andere Anwendungen der mRNA-Technologie seien von der Ankündigung nicht betroffen. Die mRNA-Technologie setzt an den Bauplänen körpereigener Eiweiße an, bekannt wurde sie durch Corona-Impfstoffe.

Reporter redet Tacheles: Donald Trump, was ist da los?

Ein Reporter sprach US-Präsident Donald Trump auf diese in der Fachwelt stark kritisierte Entscheidung bei einer Veranstaltung im Weißen Haus an. "Sie waren die treibende Kraft hinter der Operation Warp Speed, diesen mRNA-Impfstoffen, die der Goldstandard sind", so der Reporter. Und weiter: "Jetzt streicht Ihr Gesundheitsminister sämtliche Forschungsgelder. Er behauptet, die Risiken überwiegen den Nutzen. Damit gerät er in Konflikt mit der gesamten medizinischen Fachwelt und auch mit Ihnen", fuhr der Reporter fort. "Was ist hier los?"

Donald Trumps Reaktion? Abermals beispielhaft. "Nun, wir werden uns das ansehen", erklärte der 79-Jährige kurzerhand, ohne mutmaßlich genau zu wissen, worauf der Reporter überhaupt hinaus will. Die Operation Warp Speed wurde 2020 unter Trumps erster Amtszeit initiiert. Durch die öffentlich-private Partnerschaft gelang es, die Entwicklung und Verteilung der COVID-19-Impfstoffe maßgeblich zu beschleunigen.

Donald Trump: Eine der unglaublichsten Taten

Trump sagt dazu: "Die Operation Warp Speed galt, egal ob Republikaner oder Demokrat, als eine der unglaublichsten Taten, die dieses Land je erlebt hat", erklärt Donald Trump sichtlich stolz. Aber dies sei schon lange her. Man widme sich nun "anderen Dingen" und sei auf der Suche nach anderen Antworten für andere Krankheiten und Leiden.

Von der medizinischen Fachwelt wird der Schritt Kennedys, die Gelder zu streichen, stark kritisiert, berichtet unter anderem "newsweek.com". Man gehe davon aus, dass es nun deutlich schwieriger werde, die Ausbreitung künftiger Krankheiten zu verhindern. 

"Dieser Schritt wird Leben kosten"

Dr. Jerome Adams, der als Trumps erster Surgeon General (eine wichtige medizinische Führungsposition in den USA) diente, schrieb auf X: "Ich habe versucht, in meiner Reaktion auf die aktuellen Maßnahmen des HHS objektiv und nicht alarmistisch zu sein – aber ganz offen gesagt wird dieser Schritt Leben kosten. Die Anwendungsmöglichkeiten der mRNA-Technologie gehen weit über Impfstoffe hinaus ... und dem Impfstoff, an dessen Entwicklung sie in Rekordzeit mitgewirkt haben, wird zugeschrieben, Millionen gerettet zu haben."

Der Kurswechsel bei den mRNA-Impfstoffen beruht mutmaßlich auch darauf, dass dem US-Gesundheitsminister Kennedy Jr. immer wieder nachgesagt wird, Impfstoffen im allgemeinen skeptisch gegenüber zu stehen. Die Impfrate in den USA sinke seit mehreren Jahren stetig. Ein Trend, der nun weiter gefördert wird.

Klage wegen gestrichener Impfempfehlung 

 

Dem US-Gesundheitsminister Kennedy Jr. wird immer wieder vorgeworfen, Zweifel an Impfungen zu streuen und insbesondere die Impfkampagne gegen Masern unterwandert zu haben. Er vertrat in der Vergangenheit auch die These, Impfungen riefen Autismus hervor. Dieses Gerücht ist wissenschaftlich widerlegt. Kennedy selbst will sich nicht als Impfgegner verstanden wissen.

US-Ärzteverbände hatten im Juli gegen die Trump-Regierung geklagt, um eine gestrichene Corona-Impfempfehlung für Schwangere und Kinder wieder aufzunehmen. Die Klage richtet sich gegen Kennedy Jr., der im Mai gesunde Schwangere und Kinder von den entsprechenden Impfempfehlungs-Listen hat streichen lassen.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

ife/mlk/news.de/dpa