Gesundheit

Stanford-Studie: Trotz Diät kein Gewichtsverlust? Diese Faktoren sind entscheidend

Nur Kalorien zählen und Sport treiben hilft leider nicht immer - bestimmte Faktoren können den Stoffwechsel beeinflussen. Bild: stock.adobe.com / freebird7977

  • Artikel teilen:
  • Forscher der Stanford University zeigen, wovon Gewichtsverlust abhängig ist
  • Die Kalorienzahl ist dabei weniger wichtig als bisher gedacht
  • Bestimmte Diäten zeigen je nach Stoffwechsel mehr oder weniger Wirkung

EineStudie der Stanford University zeigt, dass der Erfolg beim Abnehmen von drei spezifischen Biomarkern abhängt. Die Wissenschaftler analysierten Daten von rund 600 Personen, die sich kohlenhydrat- oder fettarmen Diäten unterzogen.

Lesen Sie auch:

Die drei Faktoren: Stoffwechsel entscheidet über Diäterfolg

Die in der Fachzeitschrift "Cell Reports Medicine" veröffentlichten Ergebnisse identifizieren Darmbakterien, Proteine und Stoffwechselprodukte als entscheidende Faktoren beim Zu- oder Abnehmen. Die Stanford-Forscher betonen, dass Kalorienreduktion und Sport allein eben nicht ausreichen, um dauerhaft Gewicht zu verlieren. "Es gibt Menschen, die nur sehr wenige Kalorien zu sich nehmen, aber trotzdem kein Gewicht verlieren, wegen ihres Stoffwechsels", erläutert Studienautorin Dalia Perelman.

Die Wissenschaftler widerlegen damit die verbreitete Annahme, dass ausbleibender Gewichtsverlust auf mangelnde Disziplin zurückzuführen sei. "Es liegt nicht an mangelndem Willen: Es ist einfach die Art und Weise, wie ihr Körper funktioniert", so Perelman weiter. Die individuelle Stoffwechselfunktion bestimmt, wie effizient der Körper verschiedene Nährstoffe verarbeitet. Wenn der Körper beispielsweise Kohlenhydrate bevorzugt, aber hauptsächlich Fett zugeführt bekommt, wird die Kalorienverbrennung erheblich erschwert.

Forscher hoffen auf personalisierte Ernährung als Zukunftsperspektive

Für Menschen mit starkem oder gesundheitsbedenklichem Übergewicht könnte eine Analyse der drei Biomarker neue Wege eröffnen. Die Stanford-Forscher sehen darin die Grundlage für individuell angepasste Ernährungspläne - denn, wie die Autoren der Studie betonen, sind es nicht die gezählten Kalorien, die den Unterschied machen, sondern die Qualität der Diät.

Bis personalisierte Diätempfehlungen für jeden verfügbar sind, ist es jedoch noch ein langer Weg. Die Wissenschaftler raten daher zunächst zu qualitativ hochwertigen, unverarbeiteten Lebensmitteln mit wenig raffiniertem Mehl und Zucker. Bei Low-Carb-Diäten sollte auf ausreichend Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe geachtet werden. Low-Fat-Diäten erfordern wiederum besondere Aufmerksamkeit bei fettlöslichen Vitaminen und essentiellen Fettsäuren. Wer mit einer Diätform keinen Erfolg hatte, sollte möglicherweise die Ernährungsweise wechseln, um herauszufinden, ob eine andere den gewünschten Gewichtsverlust bringen kann. Die individuellen Stoffwechselpräferenzen könnten eine andere Herangehensweise erfordern.

Bereits ältere Ergebnisse zeigen: Mittelmeerdiät hat sich bewährt

Die Mittelmeerdiät wurde zum sechsten Mal in Folge vom "U.S. News & World Report" zur besten Ernährungsweise gekürt. Ernährungsexperten bewerteten dabei Abnehmerfolg, Umsetzbarkeit, gesundheitliche Aspekte und Nachhaltigkeit. Die mediterrane Ernährung basiert auf Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Olivenöl. Fleisch, Wurst und Milchprodukte werden nur selten verzehrt. Die Lebensmittel sind außerdem meist saisonal und regional, häufig auch aus eigenem Anbau.

Die Deutsche Herzstiftung bestätigt: Die Mittelmeerdiät kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes reduzieren. Sie wirkt sich positiv auf Blutfett-, Blutzucker und Cholesterinwerte aus, reguliert den Blutdruck auf günstige Weise und versorgt den Körper mit essenziellen Fettsäuren. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) fand 2021 zudem heraus, dass diese Ernährungsform auch vor Gedächtnisverlust und Demenz schützen kann.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/ife/news.de/stg

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.