Gesundheit

Lieferengpass bei NORDITROPIN® FLEXPRO® 10 MG/1,5 ML: Darum ist das Medikament nach wie vor knapp

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: AdobeStock_Aliaksandr

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Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch NORDITROPIN® FLEXPRO® 10 MG/1,5 ML ist aktuell betroffen.

Lieferschwierigkeiten beim Medikament NORDITROPIN® FLEXPRO® 10 MG/1,5 ML: "Unzureichende Produktionskapazitäten"

Die Lieferengpassmeldung für das Medikament der Firma Novo Nordisk Pharma GmbH hat aktuell eine Gültigkeit für den Zeitraum vom 25.07.2023 bis zum 17.11.2023. Das Lieferdefizit ist vor allem deshalb kritisch, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Als Alternativpräparat für NORDITROPIN® FLEXPRO® 10 MG/1,5 ML wird jedoch vom Bundesinstitut Norditropin FlexPro 10 mg/1,5 ml Injektionslösung in einem Fertigpen vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Die Konsultation von Fachpersonal ist vor dem Kauf von Produkten unerlässlich.

Knappheiten bei der Medikamentenversorgung können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Diese reichen von Verunreinigungen in den Arzneimitteln bis zur Einstellung der Produktion durch Hersteller. Dennoch liegt die vorrangige Ursache des Problems darin, dass für die meisten Wirkstoffe nur eine begrenzte Anzahl von Herstellern existiert, von denen viele ihren Sitz in Ländern wie China und Indien haben, die oft weit entfernt liegen. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Lieferverzögerung durch eine niedrigere Produktionskapazität als erwartet".

NORDITROPIN® FLEXPRO® 10 MG/1,5 ML: Die Details zum Medikament

NORDITROPIN® FLEXPRO® 10 MG/1,5 ML ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Somatropin von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Angeborene Fehlbildungssyndrome, die vorwiegend mit Kleinwuchs einhergehen
  • Intrauterine Mangelentwicklung, nicht näher bezeichnet
  • Hypopituitarismus
  • Renale Osteodystrophie
  • Turner-Syndrom, nicht näher bezeichnet
MedikamentNORDITROPIN® FLEXPRO® 10 MG/1,5 ML
HerstellerNovo Nordisk Pharma GmbH
PZN05459401
WirkstoffSomatropin
Gültigkeitszeitraum21.06.2023 bis 17.05.2024
relevant im Krankenhausja
AlternativpräparatNorditropin FlexPro 10 mg/1,5 ml Injektionslösung in einem Fertigpen
Begründung für den LieferengpassUnzureichende Produktionskapazitäten

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Wann ist das Medikament wieder lieferbar?

Ob es im Fall NORDITROPIN® FLEXPRO® 10 MG/1,5 ML beim aktuell definierten Geltungszeitraum bleibt, kann derzeit nicht gesagt werden, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Engpass noch länger anhält.

Für Personen, die auf Langzeitmedikation angewiesen sind, ist es entscheidend, frühzeitig nach Ersatzmöglichkeiten zu suchen. Hierbei ist es von großer Bedeutung, das Rezept rechtzeitig in der Arztpraxis abzuholen und in der Apotheke vorzulegen, solange die aktuelle Medikation noch ausreicht. Auf diese Weise bleibt der Apotheke genügend Zeit, um das benötigte Medikament zu beschaffen. Dennoch sollte darauf geachtet werden, Medikamente nicht in übermäßigen Mengen zu horten, da dies die Engpässe noch verschärfen kann.
Die Bemühungen zur Eindämmung der Lieferengpässe von Arzneimitteln bestehen bereits seit einiger Zeit. Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung" hat das Ziel, das Problem der Lieferengpässe einzudämmen. Dieses sieht der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vor und beinhaltet Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder. Wir werden sehen, wie sich die Umsetzung der neuen Regelungen auf das Problem auswirkt.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 21.03.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

/roj/news.de

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