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Ukraine-Krieg aktuell: Wladimir Putins Armee zerfällt immer mehr

Wladimir Putin führt seit 2022 Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Kristina Kormilitsyna

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  • Putin-Truppen rücken nach massivem Artillerieangriff vor
  • Rekordzahl an Fahnenflüchtigen verschärft Personalkrise
  • Über 600 Todesfälle ohne Feindkontakt in Putins Armee

Seit Februar 2022 führt Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Für Kiew scheint die Lage aktuell immer dramatischer zu werden. Die ukrainische Armee musste sich nach heftigen Gefechten aus mehreren Ortschaften im Gebiet Saporischschja zurückziehen. Doch auch die Putin-Truppen verzeichnen schwere Verluste - in Teilen des Zentralen Militärbezirkes seien viele Nichtkampftote gemeldet worden.

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Ukraine-Krieg aktuell: Putin-Truppen rücken nach massivem Artillerieangriff vor

Die ukrainische Heeresgruppe Süd bestätigte den etwa zehn Kilometer weiten Rückzug.

  • Betroffen sind von dem Putin-Angriff die Dörfer Nowouspeniwske, Nowe, Ochotnytsche, Uspeniwka und Nowomykolajiwka nordöstlich von Huljajpole.
  • Auslöser war ein massiver Artillerieangriff mit rund 2.000 Geschossen, der sämtliche Verteidigungsanlagen und Schutzräume zerstörte.
  • Die russischen Streitkräfte setzen dabei sämtliche verfügbaren Waffensysteme ein, um die ukrainischen Einheiten zurückzudrängen.
  • Besonders heftige Gefechte toben derzeit um die Orte Jablukowe, Riwnopillja und Solodke. Die Frontabschnitte bei Olexandriwka und Huljajpole stehen seit mehreren Tagen unter intensivem Beschuss.
  • Die russischen Truppen zielen darauf ab, die Kleinstadt Huljajpole von Osten her einzunehmen und wichtige Versorgungswege nach Pokrowske im benachbarten Gebiet Dnipropetrowsk zu kappen.

Deserteure verweigern Kampf gegen Putin:Rekordzahl an Fahnenflüchtigen verschärft Personalkrise

Die ukrainischen Streitkräfte kämpfen zudem mit einer dramatischen Personalknappheit.

  • Im Oktober 2025 erreichte die Zahl der Deserteure und unerlaubt Abwesenden einen neuen Höchststand von mehr als 20.000 bei der Staatsanwaltschaft gemeldeten Fällen. Experten gehen von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.
  • Parallel dazu häufen sich Berichte über gescheiterte Einberufungsversuche im Hinterland. Täglich tauchen in sozialen Medien Aufnahmen von Zwangsrekrutierungen auf, die häufig am Widerstand der Betroffenen und der Solidarität von Passanten scheitern.
  • Nach Angaben vom Juli kann die ukrainische Führung monatlich bis zu 30.000 neue Soldaten mobilisieren. Diese Zahlen reichen jedoch nicht aus, um die wachsenden Verluste an der Front auszugleichen und die ausgedünnten Verteidigungslinien zu stabilisieren.

Wladimir Putins Armee stirbt: Über 600 Todesfälle ohne Feindkontakt

In den russischen Streitkräften häufen sich Todesfälle abseits der Kampfhandlungen. Allein im Zentralen Militärbezirk starben zwischen 2024 und 2025 mehr als 600 Soldaten ohne Feindeinwirkung, wie der Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, mitteilte.

Mehr als 150 Angehörige der Streitkräfte nahmen sich in anderthalb Jahren das Leben. Sie hielten dem Druck, den Erniedrigungen und der Angst nicht mehr stand. Weitere 32 russische Soldaten starben an Lebensmittelvergiftungen aufgrund mangelhafter Hygiene und minderwertiger Verpflegung. Besonders alarmierend ist der Anstieg drogenbedingter Todesfälle: In der ersten Hälfte des Jahres 2025 starben bereits 112 Soldaten an Drogenkonsum - fast so viele wie im gesamten Jahr 2024.

Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen nicht.

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/news.de/dpa

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