Ausland

Donald Trump: US-Präsident eskaliert innerhalb von 72 Stunden an drei verschiedenen Fronten

Innerhalb von nur 72 Stunden ist Donald Trump aus außenpolitischer Sicht völlig eskaliert. Bild: picture alliance/dpa/AP | Manuel Balce Ceneta

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  • Donald Trump entsetzt mit Einmarsch-Plänen und Atomwaffen-Tests
  • US-Präsident eskaliert außenpolitisch binnen 72 Stunden
  • Trump nimmt Venezuela und Nigeria ins Visier und droht mit Atomwaffentests

Eigentlich liebt es Donald Trump, sich als Friedensbringer zu inszenieren. Während öffentlicher Auftritte rühmt er sich immer wieder damit, (nach eigener Zählung) bereits acht Kriege beendet zu haben und deshalb den Friedensnobelpreis zu verdienen. Doch die jüngsten Entwicklungen zeichnen ein anderes Bild von dem US-Präsidenten: Statt als Vermittler aufzutreten, eskalierte der Republikaner unlängst gleich an mehreren Fronten.

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Donald Trump entsetzt mit Einmarsch-Plänen und Atomwaffen-Tests

Innerhalb weniger Tage hat Donald Trump drei außenpolitische Brandherde entfacht. So kündigte der US-Präsident nicht nur die mögliche Wiederaufnahme von Atomwaffentests an, sondern drohte zudem Nigeria mit einem militärischen Einmarsch und ließ Kriegsschiffe vor Venezuela auffahren.

Droht eine nukleare Eskalation? Donald Trump plant Atomwaffen-Tests

Die Wiederaufnahme der Atomwaffentests dürfte eine direkte Reaktion auf die Drohungen aus Russland sein. Wladimir Putin hatte im Ukraine-Krieg mehrfach mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Die Botschaft, die Donald Trump also senden will, dürfte eindeutig sein: "Was du kannst, kann ich schon lange." In einem Interview hatte der US-Präsident jüngst offen zugegeben, nicht das einzige Land sein zu wollen, das keine Tests durchführt. Ob es jedoch "echte Tests" oder lediglich "Systemtests" sein werden, bleibt abzuwarten.

Donald Trump droht Nigeria - US-Präsident will Massaker an Christen stoppen

Auch Donald Trumps Einmarsch-Pläne in Nigeria kommen unerwartet. Laut eigener Aussage will der US-Präsident so dieangebliche Christenverfolgung stoppen. "Wenn die nigerianische Regierung weiterhin die Tötung von Christen zulässt", warnte Trump, würden die USA sämtliche Hilfen stoppen und "möglicherweise mit Waffengewalt" einmarschieren. Allerdings ist die Gewalt gegen Christen in Nigeria keine neue Entwicklung. Seit zwei Jahrzehnten terrorisieren Boko Haram und muslimische Fulani-Milizen christliche Gemeinden. Warum der US-Präsident jetzt einschreiten will, bleibt unklar.

Donald Trump nimmt Venezuela ins Visier - Kampf gegen Drogenkartelle nur eine Finte?

Neben Nigeria hat Donald Trump auch Venezuela ins Visier genommen. Zwar hat er öffentlich jegliche Kriegspläne dementiert, doch Pentagon-Berichte und Medienquellen belegen umfangreiche Vorbereitungen für eine militärische Auseinandersetzung mit dem sozialistischen Karibikstaat unter Nicolás Maduro. Angeblich diene all diese dem Kampf gegen die Drogenkartelle. Die wahren Motive hinter Trumps Venezuela-Kurs bleiben nebulös, denn tatsächlich stammen die meisten Drogen für den US-Markt aus anderen Ländern: Fentanyl aus Mexiko, Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien. Beobachter glauben, dass es der US-Präsident auf Venezuelas Erdöl abgesehen hat. Das südamerikanische Land verfügt über die weltweit größten nachgewiesenen Erdölvorkommen - mehr als Saudi-Arabien.

Fakt ist: Donald Trumps sprunghafte Außenpolitik macht Vorhersagen unmöglich. Vermutlich weiß nicht einmal er selbst, ob den Drohungen Taten folgen werden.

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/bos/news.de/dpa/stg

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