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Donald Trump: Kommt der Karibik-Krieg? US-Präsident zieht Armee zusammen

Donald Trump zieht immer mehr US-Streitkräfte vor Venezuela zusammen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein

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  • Donald Trump zieht Armee vor Venezuela zusammen
  • US-Präsident vollzieht außergerichtliche Hinrichtungen auf hoher See
  • US-Armee könnte auf harten Widerstand treffen - und baut Präsenz massiv aus

US-Präsident Donald Trump hat Berichte über bevorstehende Militärschläge gegen Venezuela entschieden zurückgewiesen. Während eines Fluges nach Florida stellte Donald Trump klar, dass keine Angriffspläne existierten. US-amerikanische Medien wie der "Miami Herald" und das "Wall Street Journal" hatten zuvor über unmittelbar bevorstehende Militäraktionen berichtet.

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Donald Trump zieht Armee vor Venezuela zusammen

Die Realität zeichnet jedoch ein anderes Bild. Pentagon-Berichte und Medienquellen belegen umfangreiche Vorbereitungen für eine militärische Auseinandersetzung mit dem sozialistischen Karibikstaat unter Nicolás Maduro. Die amerikanischen Streitkräfte schaffen systematisch die Voraussetzungen für einen möglichen Schlagabtausch.

In einem CBS-Interview zeigte sich Trump überzeugt, dass Maduros Zeit als venezolanischer Präsident abläuft.

  • "Ich würde sagen, ja. Ich denke schon, ja", antwortete er auf die entsprechende Frage.
  • Einen Krieg hält er dennoch für unwahrscheinlich.

Donald Trump vollzieht außergerichtliche Hinrichtungen auf hoher See

Die amerikanische Marine führt seit Anfang September gezielte Operationen gegen mutmaßliche Drogentransporter aus Venezuela durch.

  • Bei insgesamt zwölf Einsätzen in karibischen und pazifischen Gewässern kamen 61 Menschen ums Leben.Die meisten Getöteten waren venezolanische Staatsbürger.
  • Washington rechtfertigt die tödlichen Angriffe mit dem Kampf gegen den Drogenhandel. Die Trump-Regierung wirft dem Maduro-Regime vor, aktiv am Schmuggel von Rauschgift in die Vereinigten Staaten beteiligt zu sein. Caracas bestreitet diese Anschuldigungen vehement.
  • Menschenrechtsorganisationen der Vereinten Nationen stufen das amerikanische Vorgehen als völkerrechtswidrig ein. Die Attacken auf die Boote erfolgen ohne vorherige Warnung oder Festnahmeversuche. Kritiker sprechen von außergerichtlichen Hinrichtungen auf hoher See.

US-Armee könnte auf harten Widerstand treffen - und baut Präsenz massiv aus

Seit September baut Washington seine Streitkräfte in der Region systematisch aus. Kampfeinheiten wurden nach Puerto Rico, zur Marinebasis Guantánamo Bay und auf kleinere Karibikinseln entsandt.

  • Zu den verlegten Waffensystemen zählen hochmoderne F-35-Tarnkappenjäger und bewaffnete MQ-9 Reaper-Drohnen.
  • Die USS Gerald R. Ford und ihre Begleitschiffe wurden zudem aus dem Nahen Osten abgezogen und nehmen Kurs auf Zentralamerika. Der weltgrößte Flugzeugträger verstärkt damit die amerikanische Militärpräsenz vor Venezuelas Haustür erheblich.
  • Parallel dazu gab Trump grünes Licht für geheime CIA-Aktivitäten in Venezuela. Der Präsident bestätigte persönlich die Freigabe verdeckter Operationen gegen das Maduro-Regime.

Venezuela hat seinerseits erheblich aufgerüstet.

  • Das Land verfügt über russische Luftabwehrsysteme, darunter zwei S-300-Batterien mittlerer Reichweite und zwölf Buk-M2-Einheiten für den Nahbereich. Zusätzlich besitzt die venezolanische Armee etwa 5.000 tragbare Igla-S-Flugabwehrraketen. Diese Waffensysteme übertreffen die Verteidigungskapazitäten der meisten südamerikanischen Staaten deutlich.

Die venezolanische Führung interpretiert die Truppenkonzentration als eindeutige Drohgebärde. Auch andere Staaten der Region bewerten die amerikanischen Militärbewegungen mit wachsender Besorgnis.

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/news.de/dpa

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