Donald Trump: US-Präsident planlos - sein Scheitern ist abzusehen
Wie ernst meint es Donald Trump mit seinen Russland-Sanktionen? Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
Von news.de-Redakteur Tobias Rüster
27.10.2025 12.53
- Kommentar: Donald Trump ist unberechenbar und impulsiv
- Donald Trump sendet politisches Signal nach innen
- Wladimir Putin: Profiteur von US-Symbolpolitik
Donald Trump hat angekündigt, die größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil zu sanktionieren. Auf den ersten Blick wirkt das wie ein entschlossener Schritt, doch hinter der Schlagzeile steckt wenig Substanz. Übergangsfristen, Ausnahmeregeln und die weiterhin offenen Märkte in China und Indien verhindern, dass diese Maßnahmen Russland ernsthaft treffen. Für den Kreml bedeutet das vor allem: Ruhe bewahren, Geduld haben und abwarten.
Weitere Artikel über Donald Trump finden Sie am Ende dieses Textes.
Donald Trump ist unberechenbar und impulsiv
Trumps Vorgehen ist dabei symptomatisch für seine Amtsführung: Entscheidungen folgen oft plötzlichen Impulsen, wechselnden Launen oder medialen Einflüssen, statt eines langfristigen Plans. Zuletzt zeigte sich das, als zunächst Waffenlieferungen an die Ukraine in Aussicht gestellt und später wieder zurückgenommen wurden. Auch das geplante Treffen mit Wladimir Putin wurde nach Vorverhandlungen abgesagt, weil der Kreml keinerlei Zugeständnisse machen wollte.
Donald Trump sendet politisches Signal nach innen
Die jetzt verkündeten Sanktionen sind in erster Linie ein politisches Signal nach innen: Sie zeigen, dass Trump Handlungsbereitschaft demonstriert, ohne die wirtschaftliche Realität Russlands wirklich zu verändern. Europa und die Ukraine können sich daher nicht darauf verlassen, dass die USA unter dieser Administration zuverlässig Druck ausüben. Wer auf substanzielle Wirkung hofft, muss eigene, koordinierte Maßnahmen entwickeln.
Wladimir Putin: Profiteur von US-Symbolpolitik
Kurz gesagt: Trumps Sanktionen erzeugen Aufmerksamkeit und mediales Momentum, treffen Moskau aber kaum. Für Russland bleiben die zentralen Einnahmequellen weitgehend intakt, während Washington politisch den Eindruck von Stärke vermittelt. Die Lektion für die europäischen Partner: Augen auf, eigenständig agieren, und sich nicht von symbolischen Gesten blenden lassen.
Lesen Sie auch diese Artikel über Donald Trump:
- Putin-Gespräche "führen zu nichts" - Wirbel um Raketenangriffe auf Russland
- Er kann nicht mehr an sich halten - Werbung lässt US-Präsident eskalieren
- Kurz nach Trumps Absage entfacht der Kremlchef seine Raketenhölle
- Peinlich-Panne vor laufender Kamera - Trump scheitert an Botschafter-Namen
- Er hat gar keine Erlaubnis - Abriss im Weißen Haus immer schlimmer