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Arbeitslosigkeit im Kreis Nordfriesland aktuell im Mai: Drittniedrigste Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Nordfriesland ist im Mai deutlich gefallen. Aktuell sind dort 4,4 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit. Alles zum Arbeitsmarkt in der Region!

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Aktuelle Eilmeldungen aus dem Ressort Wirtschaft kompakt auf news.de. Bild: Adobe Stock / drubig-photo

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Kreis Nordfriesland?

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Nordfriesland ist im Mai deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 153 Personen und damit 3,5 Prozent auf 4.166. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in den Monaten Mai und Juni nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit üblich. Grund dafür sind vor allem mehr Einstellungen in Außenberufen, etwa im Baugewerbe und der Gastronomie.

Arbeitslosenquote im Kreis Nordfriesland im Mai 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 5,5 Prozent und damit höher. Die Arbeitsmarktsituation im Kreis Nordfriesland ist somit besser als im Landesdurchschnitt.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 3 oder 0,2 Prozent auf 1.760 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Nordfriesland auf 42,2 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in der Nordfriesland niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum Mai des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Kreis Nordfriesland um 135 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 3,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 4,3 Prozent betragen.

Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 4,4 Prozent abweichen.
Männer waren im Mai deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 4,8 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 4,0 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 4,4 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 12,6 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.

"Hartz 4" in Arbeitslosenstatistik

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen im Kreis Nordfriesland beziehen Bürgergeld, nämlich 2.730 von insgesamt 4.166. Somit erhalten 65,5 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 61 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 2,3 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Deshalb sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos.

Wie viele Menschen erhalten im Kreis Nordfriesland Bürgergeld?

Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im Mai im Kreis Nordfriesland 8.689 Menschen Bürgergeld. 5.953 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder.
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 359 Menschen, ein Rückgang um 4,0 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 33 Menschen niedriger, ein Minus von 1,1 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 227 Personen, ein Rückgang von 3,7 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 227 Personen und damit 3,7 Prozent.

Kritik an Arbeislosenstatistik

Nicht alle, die Arbeit suchen und keine Arbeit haben, werden auch als arbeitslos gezählt. Immer wieder haben wechselnde Regierungen Sonderregeln geschaffen und Personen definiert, die nicht als offiziell arbeitslos gelten. Immer wieder steht die Arbeitslosenstatistik daher in der Kritik. Im Mai gab es im Bundesland Schleswig-Holstein 117.507,509 Personen, die nicht als arbeitslos gelten, obwohl sie sich arbeitslos gemeldet haben und weiterhin ohne Beschäftigung oder nur dank staatlicher Zuschüsse in Arbeit sind. Somit wurden nur 0,1 Prozent der 117.597 Unterbeschäftigten auch tatsächlich als arbeitslos gezählt. Der größte Teil der nicht arbeitslosen Unterbeschäftgten nimmt an Bildungs- und Aktivierungsmaßnahmen teil, üblicherweise mehr als die Hälfte. Besonders umstritten ist die 2008 vom damaligen Bundesarbeitsminister Olaf Scholz eingeführte Regel, nach der Arbeitslose über 58 nicht mehr als arbeitslos gelten, wenn sie "Hartz IV" beziehen, seit über einem Jahr arbeitslos sind und seit ihnen seit mindestens einem Jahr keine Stelle angeboten wurde. Insgesamt ist die Arbeitslosenstatistik dennoch ein guter Indikator für die Entwicklung der Unterbeschäftigung.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Schleswig-Holstein oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 04.06.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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