Elon Musk: Das muss der Tech-Milliardär für eine Billion Dollar mehr auf dem Konto abliefern
Elon Musk, ohnehin bereits der reichste Mensch der Welt, könnte bald die irrwitzige Summe von einer Billion US-Dollar mehr auf dem Konto haben. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
Erstellt von Claudia Löwe
07.11.2025 12.04
- Elon Musk bald um eine Billion US-Dollar reicher?
- Tesla-Aktionäre ebnen reichstem Menschen der Welt den Weg zu noch mehr Reichtum
- Diese Ziele muss der Tesla-Boss erreichen, um sein Konto weiter zu füllen
Wenn man den Begriff "stinkreich" im Lexikon nachschlägt, müsste sein Bild neben der Definition auftauchen: Elon Musk ist mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 470 Milliarden Dollar der reichste Mensch, der derzeit auf Erden existiert. Nun könnte Donald Trumps früherer Busenfreund neue Dimensionen irrwitzigen Reichtums erobern: Die Tesla-Aktionäre haben ihrem Chef Elon Musk den Weg zu einem Vermögenszuwachs von bis zu einer Billion US-Dollar geebnet - das entspricht aktuell etwa 871 Milliarden Euro.
Elon Musk bald um eine Billion US-Dollar reicher? Tesla-Aktionäre machen den Weg zu irrwitzigem Reichtum frei
Bei der Hauptversammlung in Austin Anfang November 2025 stimmten mehr als 75 Prozent für ein Vergütungspaket, das alle bisherigen Dimensionen sprengt. Der Elektroautobauer muss dafür allerdings Ziele erreichen, die selbst für Musk-Verhältnisse ambitioniert klingen. Der 54-jährige Multimilliardär hatte im Vorfeld Druck aufgebaut: Ohne das neue Aktienpaket würde er seinen Chefposten bei Tesla aufgeben, drohte Elon Musk. Diese Taktik verfing offenbar bei den Anteilseignern, die befürchteten, dass der Konzern ohne seinen Gründer massiv an Wert verlieren könnte. Selbst kritische Großinvestoren wie der norwegische Staatsfonds konnten die Zustimmung nicht verhindern.
Das muss Elon Musk erreichen, um die 1-Billion-Dollar-Hürde zu überwinden
Das Vergütungspaket ist an zwölf Stufen gekoppelt, die meist Sprünge von 500 Milliarden Dollar beim Börsenwert vorsehen. Musk könnte eine Billion Dollar mehr auf dem Konto haben, wenn sein Tesla-Unternehmen in zehn Jahren an der Börse wie erhofft 8,5 Billionen Dollar schwer sein sollte. Aktuell liegt der Börsenwert bei knapp 1,5 Billionen Dollar. Bei einem solchen Wertanstieg würde der Wert der Aktien, die Musk bereits besitzt, ebenfalls die Billionen-Marke knacken. Insgesamt könnte Musk bis zu 423,74 Millionen Tesla-Aktien bekommen. Bisher brachte Tesla seit der Gründung rund 8,5 Millionen Autos auf die Straße - und davon gut 1,8 Millionen im bisher besten Jahr 2023.
Zu den geschäftlichen Zielen gehören außerdem 20 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge insgesamt. Zum Vergleich: Seit der Gründung brachte Tesla erst 8,5 Millionen Autos auf die Straße. Zusätzlich fordert der Plan eine Million Robotaxis im Einsatz sowie die Auslieferung von einer Million KI-Robotern. Bei einem Börsenwert von 6,5 Billionen Dollar müsste Tesla zudem 400 Milliarden Dollar bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen pro Jahr erreichen. Scheitert Musk an diesen Vorgaben, geht er leer aus - so betonte es Verwaltungsratschefin Robyn Denholm.
Tesla-Aktionäre stehen Elon Musk gespalten gegenüber: Wer gönnt dem Tech-Milliardär keine zusätzliche Billion Dollar?
Nicht alle Investoren ließen sich von Musks Drohgebärden beeindrucken. Der norwegische Staatsfonds als siebtgrößter Anteilseigner stimmte gegen das Paket, ebenso der kalifornische Pensionsfonds CalPERS. Auch zwei einflussreiche Beratungsfirmen rieten zur Ablehnung. Charles Elson vom Weinberg Center for Corporate Governance der Universität Delaware warnte, der Tesla-Verwaltungsrat lasse sich von einem "Superstar-Chef" über den Tisch ziehen. Seine Empfehlung an die Aktionäre: "Schönen Tag" sagen und ablehnen.
Befürworter wie Krishna Palepu von der Harvard Business School verteidigten hingegen die Koppelung an ehrgeizige Kursziele. Nancy Tengler von Laffer Tengler Investments zeigte sich unbeeindruckt von der Summe: Bei einer Versechsfachung des Aktienkurses würden schließlich alle Anleger profitieren.
Elon Musk träumt von einer Roboter-Armee und futuristischen Taxis
Der Tech-Milliardär verknüpft seine Gehaltsforderung direkt mit der Kontrolle über Teslas Zukunftstechnologie. "Wenn wir diese Roboter-Armee bauen - werde ich zumindest einen starken Einfluss auf diese Roboter-Armee haben?", fragte er kürzlich. Ohne eine Beteiligung von 25 Prozent sei ihm nicht wohl bei dem Gedanken.
Seine Visionen klingen dabei zunehmend fantastisch: Die humanoiden "Optimus"-Roboter hätten das Potenzial zum "größten Produkt aller Zeiten", behauptet Musk. Sie könnten Armut beenden, als Chirurgen arbeiten und sogar Menschen verfolgen, um Verbrechen zu verhindern. Die Robotaxis-Produktion soll im April 2026 anlaufen - ohne Lenkrad und Pedale. Durch Automatisierung hofft Musk auf bis zu fünf Millionen Fahrzeuge jährlich pro Produktionslinie. Allerdings bleibt unklar, ob sein Ansatz mit reiner Kamera-Technologie funktioniert, während Konkurrenten wie Waymo auf zusätzliche Laser-Radare setzen.
Elon Musks Tesla-Konzert zwischen Absturz und Billion
Der Elektroautopionier steuert auf das zweite Jahr mit rückläufigen Verkaufszahlen zu. Besonders in Europa brachen die Absätze regelrecht ein. Die einst als Branchenschreck gefürchtete Firma wirkt entzaubert - und das, während Musk von Robotern und selbstfahrenden Autos träumt. Verwaltungsratschefin Robyn Denholm warnte die Anteilseigner eindringlich: Bei einem Abgang des Firmengründers könnte Tesla drastisch an Wert verlieren. Diese Befürchtung dürfte letztlich den Ausschlag für die Zustimmung gegeben haben. Der Börsenwert des Unternehmens basiert längst nicht mehr auf dem schwächelnden Autogeschäft, sondern auf Musks Versprechen einer KI-dominierten Zukunft. Ob Tesla die hochgesteckten Ziele erreichen kann, bleibt angesichts der aktuellen Geschäftsentwicklung fraglich.
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