Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt aktuell im Januar: Deutlicher Anstieg in der Arbeitslosenstatistik
Beratungsszene in einer Agentur für Arbeit (gestellt) Bild: Pressebild der Bundesagentur für Arbeit
Erstellt von Tilman Weigel
31.01.2025 10.20
Die Erholung am Arbeitsmarkt lässt auf sich warten. Sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vormonat hat die Arbeitslosigkeit zugenommen.Auch im Vergleich zum gleichen Monat des Jahres 2024 stieg die Zahl der Menschen ohne Job.* Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt steigt deutlich* Auch mehr Menschen ohne Job als vor einem Jahr* Weniger arbeitsfähige Menschen als im Vormonat beziehen Bürgergeld
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Sachsen-Anhalt?
Die Zahl der Arbeitslosen stieg in Sachsen-Anhalt um 5.960 Personen und damit 6,9 Prozent auf 91.795.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 1.051 oder 3,2 Prozent auf 33.957 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Sachsen-Anhalt auf 37 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt im Januar 2025
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Bundesdurchschnitt von 6,4 Prozent.
Unterbeschäftigung um 23,005 Personen höher
Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 23,005 Personen auf 114,8, die sogenannte Unterbeschäftigung.
Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum Januar des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt um 3.659 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 4,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 8,0 Prozent betragen.
Junge Menschen haben es am Arbeitsmarkt schwerer
Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 8,3 Prozent.
Junge Menschen sind in Sachsen-Anhalt häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als der Durchschnitt. Für unter 25-Jährige weist die Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 8,7 Prozent aus. Ihre Quote liegt damit 0,4 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Auch Ältere sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen, für Menschen über 55 lag die Arbeitslosenquote bei 8,4 Prozent. Eine getrennte Quote wird außerdem für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erhoben, sie lag im Januar bei 23,6 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Sachsen-Anhalt
Besonders niedrig war die Arbeitslosigkeit im Landkreis Börde. Die Arbeitslosenquote betrug dort nur 5,9 Prozent. Deutlich schlechter ist die Arbeitsmarktlage im Landkreis Mansfeld-Südharz. Dort betrug die Arbeitslosenquote 10,9 Prozent, der höchste Wert in Sachsen-Anhalt.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Von den 91.795 Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt beziehen 61.132 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 66,6 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 2.102 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 3,6 Prozent entspricht.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wer erhält in Sachsen-Anhalt Bürgergeld?
Insgesamt bezogen im Januar 173.662 Menschen Bürgergeld in Sachsen-Anhalt. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 123.127 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Das entspricht etwa jedem elften Bürger zwischen 15 und 66 Jahren. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 478 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozent. Gegenüber dem Januar vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 6.389 Menschen niedriger, ein Minus von 3,5 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 711 Personen, ein Rückgang von 0,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 4.864 Personen und damit 3,8 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 31.01.2025. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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wet/roj/news.de