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Vince Ebert bei Maischberger: Comedian rechnet mit Merz-Regierung ab - "automatisch in der Nazi-Ecke"

Bundeskanzler Friedrich Merz sorgte mit seiner Stadtbild-Aussage für zahlreiche Kritik. Comedian Vince Ebert stärkt ihm nun den Rücken. Bild: dpa/Jens Büttner

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  • Diskussion bei Maischberger um Stadtbild-Debatte neu entfacht
  • Comedian Vince Ebert stärkt Friedrich Merz den Rücken
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Bei Sandra Maischberger lieferte Physiker und Kabarettist Vince Ebert eine knallharte Abrechnung mit der Empörungswelle um Friedrich Merz' umstrittene "Stadtbild"-Äußerung. Der 57-Jährige bezeichnete die Aufregung als "lächerlich" und behauptete, jeder verstehe genau, was der Kanzlerkandidat gemeint habe.

Kabarettist Vince Ebert stärkt Friedrich Merz bei Maischberger den Rücken

Seine zentrale These sorgte für Zündstoff: In den vergangenen zwei Jahrzehnten hätten "medial gut organisierte Minderheiten" die Deutungshoheit über Migrationsdebatten erobert. Wer das Thema kritisch anspreche, lande automatisch "in der Nazi-Ecke" - selbst bei sachlicher Argumentation mit Zahlen und Statistiken.

Besonders das konservative Bürgertum leide unter dieser Tabuisierung. Während sie privat ihre Sorgen äußerten, würden sie öffentlich aus Angst vor Stigmatisierung schweigen.

Tränen im Publikum als Bestätigung

Der Comedian untermauerte seine Thesen mit konkreten Erfahrungen aus seinen Bühnenshows. Vor 500 bis 600 Zuschauern pro Abend erlebe er regelmäßig emotionale Reaktionen, wenn er Migrationsthemen anspreche. "Danach kommen Leute mit Tränen in den Augen", berichtete Ebert bei Maischberger.

Als Beweis für die Realität der Probleme führte er alltägliche Sicherheitsmaßnahmen an: Betonpoller zum Schutz von Weihnachtsmärkten und Personalkontrollen in Freibädern. Diese Beispiele zeigten, dass die Bevölkerung genau wisse, worum es bei der Debatte gehe.

Die akademische Diskussion über Begrifflichkeiten hielt der Bestsellerautor für völlig verfehlt. Seine Botschaft: Die Menschen verstünden die Problematik, während sich die öffentliche Debatte in Wortklauberei verliere.

Bei Sandra Maischberger: Heftiger Schlagabtausch über angebliche Tabus

Die taz-Wirtschaftskorrespondentin Ulrike Herrmann widersprach Eberts Darstellung vehement. Sie warf ihm vor, den "Klassiker" zu bedienen: Das Behaupten eines Tabubruchs, während man gleichzeitig alles sage. "Alle, die das sagen wollen, sagen es ständig. Die ganze AfD ist voll davon!", konterte die 61-Jährige.

Eberts Reaktion kam prompt: "Ah ja. Sofort das AfD-Argument. Perfekt." Er betonte, sich nie als Opfer gesehen zu haben, warnte aber vor der Gefahr, wenn viele Menschen das Gefühl hätten, nichts mehr sagen zu dürfen. Als Beleg führte er Meldestellen in Nordrhein-Westfalen und eine Hausdurchsuchung beim Medienwissenschaftler Norbert Bolz wegen eines harmlosen Tweets an.

Gespaltene Gesellschaft in der Talkrunde

Schauspieler Sky du Mont unterstützte Eberts Position und bezeichnete Merz' Formulierung als nicht diskriminierend. Der 78-jährige "Winnetou"-Darsteller beklagte einen Verlust an Toleranz, der die Gesellschaft unfrei mache - ein Zustand, den er als "beschissen" charakterisierte.

Gegenpositionen vertraten ZDF-Journalist Theo Koll und Ulrike Herrmann. Koll bewertete Merz' Wortwahl als "extrem missverständlich", während Herrmann sie als "ganz klar rassistisch" einstufte. Sie argumentierte, dass die Aussage Menschen aufgrund ihres Aussehens problematisiere.

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