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Cathy Hummels: Deutschland, das Land der Neider? Warum ich ihr diesmal zustimmen muss

Cathy Hummels polarisiert, aber in ihrem neuesten Post sagt sie Wahres. Bild: picture alliance/dpa | Malin Wunderlich

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  • Freiheit statt Bewertungen
  • Bodyshaming in Deutschland allgegenwärtig
  • Erfolg wird oft missgünstig betrachtet

In ihrem neuesten Instagram-Post richtet Cathy Hummels scharfe Worte an ihr Heimatland. Und bevor jetzt die Augen rollen: Nein, ich bin sonst auch kein großer Fan von Cathy Hummels. Aber dieses Mal spricht sie etwas aus, das wir alle kennen, egal, ob wir es zugeben wollen oder nicht.

Miami statt Deutschland: Freiheit und Selbstbestimmung

Hummels erklärt, warum es sie immer wieder nach Miami zieht:

  • Sie kann dort einfach sie selbst sein und ihr eigenes Ding machen.
  • Bodyshaming ist dort ein Fremdwort. "You are perfect as you are", schreibt sie.
  • Erfolge werden gefeiert und honoriert.
  • Die Menschen begegnen einander freundlich, selbst beim Sport auf der Straße.
  • Sie spricht lieber Englisch als Deutsch.

Für mich sind besonders die ersten drei Punkte entscheidend. Und ja, leider muss ich ihr zustimmen: In Deutschland ist es schwer, einfach man selbst zu sein.

Deutschland, das Land der Bewertungen

Soziale Medien zeigen uns das täglich: Wer eine andere Meinung hat, wird sofort bewertet, kritisiert, teilweise regelrecht gehatet, immer unter dem Deckmantel von Toleranz und Gleichheit. Doch unterschiedliche Perspektiven sind normal und sollten niemandem Hass oder Abwertung einbringen. Hier wird der persönliche Ausdruck zu schnell sanktioniert.

Bodyshaming als Dauerproblem

Auch beim Thema Bodyshaming liegt Hummels richtig. Deutschland hat zwar die Bodypositivity-Bewegung, doch sie betrifft oft nur bestimmte Körpertypen. Schlanke Frauen bekommen Kommentare wie "Iss doch mehr, du bist zu mager", während kurvigere Frauen wiederum Akzeptanz fordern. Die Doppelmoral ist offensichtlich und mehr als fragwürdig. Körperliche Vielfalt wird nicht wirklich akzeptiert, sie wird kommentiert, bewertet, teilweise sogar bestraft, in Form von gesellschaftlicher Kritik oder Hasskommentaren.

Erfolg ist in Deutschland oft ein Neidfaktor

Der wohl wichtigste Punkt: Erfolge werden hierzulande nicht wirklich gefeiert. Deutschland ist ein Land voller Neider. Wir kennen alle Beispiele aus unserem Umfeld: Manche gönnen anderen keinen Erfolg, keine Anerkennung, verteilen bewusst keine Likes oder Lob, aus Angst, jemand könne "mehr haben" als man selbst. Diese Neidkultur betrifft auch besonders Frauen in Sichtbarkeit und Erfolg: Attraktive, erfolgreiche Frauen werden kritisiert, abgewertet oder klein gemacht, selbst wenn objektiv nichts gegen sie spricht. Der "Verband der Gründer und Selbstständigen" brachte es in einem Artikel treffend auf den Punkt: Jetzt ist es amtlich: Deutschland hat eine Neidkultur.

Differenzierung ist möglich

Nein, ich bin weiterhin kein Fan von Cathy Hummels. Aber es zeigt sich, dass man eine Person in manchen Punkten ablehnen und ihr in anderen trotzdem Recht geben kann. Es muss nicht immer "entweder oder" sein. Cathy Hummels spricht unbequeme Wahrheiten aus und dafür kann man ihr heute applaudieren, ganz ohne Neid. Cathy Hummels mag polarisieren, aber in diesen Punkten hat sie recht.

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