Kai Mosbacher vermisst: Extrem-Bergsteiger (62) auf Solo-Tour verschollen
Von Extrem-Bergsteiger Kai Mosbacher alias "Steppenwolf" fehlt seit dem 8. September 2025 jede Spur (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock / yossarian6
Erstellt von Claudia Löwe
18.09.2025 12.31
- Kai Mosbacher alias "Steppenwolf" im Gebirge verschollen
- Letztes Lebenszeichen von Extrem-Bergsteiger liegt Tage zurück
- Rettungsmannschaft bricht Suchaktion nach 62-Jährigem ab
Seit mehr als zehn Tagen fehlt jede Spur vom deutschen Extremalpinisten Kai Mosbacher. Der 62-jährige Bergsteiger aus Garmisch-Partenkirchen verschwand am 8. September in den österreichischen Alpen, nachdem er gegen 17.00 Uhr ein letztes Foto vom 3.174 Meter hohen Schwarzkopf in den österreichischen Alpen im Bezirk Spittal an der Drau verschickt hatte, wie die "Bild" berichtet. Was ist mit dem Extrem-Bergsteiger passiert?
Kai Mosbacher verschollen: Spur von Extrem-Bergsteiger verliert sich in österreichischen Alpen
Die mehrtägige Suchaktion mit 45 Rettungskräften und Hubschraubern blieb bislang erfolglos. Die österreichische Polizei hat die Suche mittlerweile eingestellt. "Die Suche ist unterbrochen worden und wird bis zum Einlangen neuer Hinweise auch nicht fortgesetzt werden", teilte Bezirksinspektor Werner Pucher von der Klagenfurter Landespolizeidirektion mit.
Nach diesem Lebenszeichen verschwand der "Steppenwolf" spurlos
Der erfahrene Alpinist hatte am 8. September von der Osnabrücker Hütte in Mallnitz seine Tour ins Ankogelgebiet gestartet. Gegen 17.00 Uhr verschickte Mosbacher ein Gipfelfoto vom Schwarzkopf an eine Bekannte - sein letztes Lebenszeichen. Als er sich entgegen seiner Gewohnheit nicht mehr meldete, kontaktierte die Frau zunächst sämtliche Berghütten der Region. Erst am 10. September verständigte sie schließlich die Bergrettung.
Nach Angaben der Bergrettung hatte Mosbacher im Hüttenbuch des Hannoverhauses vermerkt, dass er zum Ali-Lanti-Biwak weiterziehen wollte. Seine exakte Route blieb jedoch unklar. "Die genaue Route ist jedoch unbekannt", bestätigte Bergretter Christian Koller gegenüber "Bild".
Suchaktion nach vermisstem Kai Mosbacher erfolglos unterbrochen
Am 13. September startete schließlich eine umfangreiche Rettungsaktion mit 45 Einsatzkräften der Bergrettungen Mallnitz, Lieser-Maltatal und Bad Gastein sowie der Alpinpolizei. Zwei Polizeihubschrauber suchten das weitläufige Gebiet in Kärnten und Salzburg aus der Luft ab. Die Teams durchkämmten zehn Stunden lang Gletscher und führten Ermittlungen im Ankogelgebiet durch. Selbst Nachforschungen an Mosbachers Wohnort in Deutschland brachten keine neuen Erkenntnisse.
"Die Gegend ist mit Vorsicht zu genießen, man muss alpine Erfahrung in Bezug auf Gletscherspalten haben und sich auskennen", gab Bergretter Christian Koller zu bedenken. Die gefährlichen Bedingungen mit nächtlichen Minustemperaturen und bis zu zehn Meter tiefen Gletscherspalten erschwerten die Suche erheblich.
Kai Mosbacher wurde als "Steppenwolf" zur Alpinisten-Ikone
Kai Mosbacher, der sich selbst als "Steppenwolf" bezeichnete, hatte nach eigenen Angaben mehr als 5.500 Berggipfel erklommen - darunter 40 Viertausender und 16 Sechstausender. "Ich denke, dann mehr Berge als jedes andere DAV-Mitglied bestiegen zu haben", erklärte der 62-Jährige im vergangenen Jahr gegenüber dem DAV-Magazin "Panorama". Der gebürtige Heidelberger litt am Asperger-Syndrom und mied Menschenansammlungen.
Seine Vorliebe für einsame Touren prägte seinen Bergsteigerstil: Aus finanziellen Gründen nächtigte er in Zelten oder Winterräumen. Seilsicherungen lehnte er kategorisch ab, da er sich niemandem anpassen wollte. "Nur in den Bergen, da bleibe ich immer dran", betonte er. Seine Bekannte beschreibt ihn als 1,90 Meter groß, sehr schlank mit längeren braunen Haaren - "eine markante Erscheinung".
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