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Tim Walz: Trump beleidigt Demokrat - Gouverneur schlägt zurück

Tim Walz, Gouverneur von Minnesota, kontert Donald Trumps Beleidigung mit einem Seitenhieb. Bild: picture alliance/dpa/Star Tribune via AP | Jerry Holt

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  • Donald Trump beschimpft Tim Walz.
  • Gouverneur von Minnesota reagiert mit MRT-Anspielung.
  • US-Präsident wütet gegen Somalier und will sie abschieben.
  • Trumps Beleidigungen wurden auf der Plattform X scharf kritisiert.

Donald Trump schreibt sich auf Truth Social in Rage. Anlässlich des amerikanischen Erntedankfestes Thanksgiving beschimpft der US-Präsident Tim Walz, den Gouverneur von Minnesota. Der Demokrat lässt die Worte nicht auf sich sitzen und kontert mit einem kurzen Seitenhieb.

Donald Trump beschimpft Tim Walz nach rassistischer Thanksgiving-Nachricht

Am Donnerstag (27. November) äußerte er sich erneut rassistisch gegenüber Migranten. Als Beispiel für die angebliche "Spaltung" und "soziale Dysbalance" nannte er Migranten aus Somalia. Er behauptete, sie würden den US-Bundesstaat Somalia übernehmen. Dann stilisierte er Somalier fälschlicherweise zu gefährlichen Gangmitgliedern, vor denen sich US-Bürger in ihren Unterkünften einsperren würden. Eine Zeile weiter beleidigt Trump Tim Walz mit einem ableistischen Wort. "Der schwer zurückgebliebene Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, unternimmt nichts, sei es aus Angst, Inkompetenz oder beidem."

Demokrat kontert mit kurzem Seitenhieb: Anspielung auf Trumps MRT

Tim Walz, der im US-Wahlkampf 2024 alsVizekandidat der Demokraten neben Kamala Harris antrat, reagierte auf der Plattform X kurz und knapp: "Veröffentliche die MRT-Ergebnisse." Damit spricht der Gouverneur Trumps Untersuchung an, der er sich im Oktober unterzog. Auf einem Flug mit der Air Force One sagte er zum MRT: "Ich habe keine Ahnung, was sie analysiert haben, aber was auch immer sie analysiert haben, sie haben es gut analysiert. Und sie sagten, ich hätte ein so gutes Ergebnis wie nie zuvor." Damit stiftete er Verirrung. Meistens werden diese Tests nur zur Abklärung von Krankheiten durchgeführt. Wieso Trump ein MRT hatte, lässt seine Aussage offen. Auch die Sprecherin des Weißen Hauses Karoline Leavitt gab keine konkreten Gründe bekannt. Diese Aussagen heißten erneut Gerüchte über den Gesundheitszustand des amerikanischen Staatsoberhaupts an.

Trump will Somalier abschieben und wütet gegen Walz

 

Es ist nicht das erste Mal, dass Trump gegen Somalier vorgeht und Walz beschuldigt. Zuletzt forderte er die Abschiebung von im Bundesstaat Minnesota lebenden Somaliern. "Als Präsident der Vereinigten Staaten beende ich hiermit mit sofortiger Wirkung das Programm für vorübergehenden Schutzstatus (TPS) für Somalier in Minnesota", verkündete Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Der Bundesstaat sei "unter Gouverneur Waltz ein Zentrum betrügerischer Geldwäscheaktivitäten", und somalische Banden terrorisierten die Bevölkerung, hieß es. "Schickt sie zurück, woher sie gekommen sind. Es ist VORBEI!", schloss Trump. Konkreter begründete Trump seine Anschuldigungen gegen die somalische Gemeinde in Minnesota nicht.

Der TPS-Status schützt Migranten für eine gewisse Zeit vor der Abschiebung in politisch instabile Herkunftsländer und kann nach Ablauf der jeweiligen Geltungsdauer verlängert werden. Zuletzt hatte die US-Regierung allerdings das Programm für Bürger unter anderem aus Afghanistan, Venezuela, Syrien und dem Südsudan beendet. Nach Angaben des Senders CBS sind aktuellen Statistiken zufolge 705 Somalier in den USA TPS-Inhaber. Laut dem Immigrant Law Center of Minnesota lebten 2023 in dem Bundesstaat 430 Somalier mit einem solchen Schutzstatus.

Minnesotas Gouverneur Tim Walz - in Trumps Post falsch mit "t" geschrieben - bezeichnete es auf X als "nicht überraschend", dass der Präsident mit seiner Einlassung eine gesamte Bevölkerungsgruppe ins Visier nehme. "Das ist das, was er tut, um vom Thema abzulenken", schrieb der Demokrat. 

US-Präsident für Beleidigungen kritisiert

Für Walz' jüngste Retourkutsche gegen Trump erhält er von vielen Nutzern Zuspruch:

  • "Tim Walz trifft den Nagel auf den Kopf mit 'Veröffentliche die MRT-Ergebnisse' – denn nichts schreit so sehr nach 'stabilem Genie' wie Trump, der aus seinem Mar-a-Lago-Bunker heraus „behindert" schimpft, während sein Verstand auf Leerlauf steht. Don: Dein Hass ist keine Führungsstärke, sondern nur Wahnsinn in Dauerschleife. Tranchiere den Truthahn, spar dir die Tiraden. #TrumpBrainMelt", schreibt eine Userin.
  • "Trumps Beleidigungen signalisieren Grausamkeit aus dem höchsten Amt, genau zu dem Zeitpunkt, zu dem die Nation seinen eigenen neurologischen Zustand beobachtet. Der Kontrast spricht für sich", meint ein Nutzer.

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/news.de/dpa

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