Politik

Donald Trump: Botschaft von MAGA-Hardlinerin könnte seine Macht schwächen

Das Verhältnis zwischen Donald Trump Marjorie Taylor Greene hat sich gewandelt. Äußerungen endeten in einem Zerwürfnis. Bild: picture alliance/dpa/AP | Manuel Balce Ceneta

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  • MAGA-Hardlinerin Marjorie Taylor Greene plant Rücktritt aus Kongress.
  • EX-GOP-Redenschreiber warnt: Rücktrittsbotschaft könnte Donald Trumps Macht schwächen.
  • Streit zwischen Greene und Trump ausgebrochen. Ehemalige Vertraute wendet sich gegen den US-Präsidenten.

Die rechte MAGA-Hardlinerin undrepublikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene plant ihren Rücktritt aus dem Kongress. Vor ihrem Abschied übt sie in einem Video auf der Social-Media-Plattform X deutliche Kritik an der aktuellen politischen Entwicklung. Der frühere Redenschreiber für die RepublikanerTim Miller sieht darin ein alarmierendes Signal an US-Präsident Donald Trump.

Ex-GP-Schreiber sieht in Marjorie Taylor Greene Rücktrittsbotschaft indirekte Kritik an Trump

Miller warnte in der Sendung von Nicolle Wallace auf "MSN Now", dass Greenes Rückzugsbegründung eine ernsthafte Bedrohung für Trumps Machtbasis darstellen könnte. Greene erklärt in ihrer Rücktrittsbotschaft, sie habe sich für die MAGA-Basis einsetzen wollen, wie Trump es versprochen hatte. Dies sei ihr jedoch unmöglich gewesen, da die Parteieliten dem Einfluss Washingtons und des sogenannten "Deep State" erlegen seien. Miller interpretiert Greenes Aussagen als indirekte, aber deutliche Kritik an Trump selbst. Die Kongressabgeordnete werfe dem Präsidenten vor, sich von genau jenen Institutionen vereinnahmen zu lassen, die er eigentlich bekämpfen wollte. "Er wurde von ihnen kooptiert und genießt es, mit ihnen zu feiern", fasst Miller Greenes Position zusammen.

Analyst warnt vor Trumps Machtverlust

Obwohl Greene Trump in ihrer Erklärung nicht namentlich erwähnt, sei die Stoßrichtung ihrer Kritik eindeutig, betont der Analyst. Miller hebt hervor, dass sich Greenes Rückzug fundamental von früheren Abwendungen republikanischer Politiker von Trump unterscheidet. Während andere Kritiker meist von außen argumentierten, komme Greene direkt aus dem Zentrum seiner treuesten Anhängerschaft. "Das würde Donald Trumps Macht erheblich schwächen."

"Das wäre das erste Mal, dass er die Menschen verlieren würde, die seinen Aufstieg ermöglicht haben", betont Miller. Die Tragweite von Greenes Rücktrittserklärung bezeichnet er als "kraftvoll" und hebt deren Potenzial zur Schwächung des Präsidenten hervor. Entscheidend für die weitere Entwicklung sei nun, "ob andere Menschen diese Botschaft aufgreifen werden." Bereits eine Zustimmung von nur fünf Prozent der MAGA-Basis zu ihrer Sichtweise würde Trumps Macht erheblich beeinträchtigen, erklärt der Analyst.

Trump verkörpert das, was er eigentlich bekämpfen will

Die Kongressabgeordnete bediene sich klassischer populistischer MAGA-Rhetorik über die sogenannte "Uniparty" in Washington. Diese Kritik besage, dass Demokraten und Republikaner trotz oberflächlicher Differenzen letztlich gemeinsame Sache für Reiche, Konzerne und den Sicherheitsapparat machten - nicht für das Volk. "Jetzt sagt Marjorie Taylor Greene, dass Donald Trump genau das verkörpert", analysiert Miller. Der Präsident habe versprochen, als Außenseiter gegen diese Strukturen vorzugehen, sei aber stattdessen von ihnen absorbiert worden.

Rechte MAGA-Hardlinerin wendet sich von Trump ab

Greenes Rückzug kommt nach einem Zerwürfnis mit Trump. Sie lege ihr Amt zum 5. Januar 2026 nieder, kündigte sie in einer Video-Botschaft auf der Plattform X an. Trump hatte seiner Parteifreundin Greene vor einer Woche seine Unterstützung entzogen und sie als "durchgeknallt" bezeichnet.

Trumps Zerwürfnis mit treuer Unterstützerin eskaliert

Hintergrund war ein öffentlich ausgetragener Streit um die Veröffentlichung aller Akten zum Fall um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Greene ging dabei gegenüber dem Präsidenten auf Konfrontationskurs. Trump hatte die Veröffentlichung der Unterlagen zunächst vehement abgelehnt, er lenkte jedoch schließlich ein, als absehbar wurde, dass sich im Repräsentantenhaus eine überparteiliche Mehrheit dafür finden würde. Trump drohte Greene auch damit, mit Blick auf die Wahl zum Repräsentantenhaus in einem Jahr einen parteiinternen Gegenkandidaten zu unterstützen. Greene erklärte nun, sie werde sich nicht einem von Trump angezettelten "verletzenden und hasserfüllten" parteiinternen Vorwahlkampf um ihr Mandat aussetzen, um zu gewinnen und dann zuzusehen, wie die Republikaner die Wahlen "wahrscheinlich verlieren werden".

Greene erlangte nach ihrem Einzug ins Parlament 2021 schnell landesweit Bekanntheit als eine der führenden Hardlinerinnen des rechten Flügels ihrer Partei. Über Jahre hinweg tat sie sich als glühende Unterstützerin Trumps hervor und vertrat erzkonservative Positionen - etwa im Abtreibungs- und Waffenrecht sowie in der Einwanderungspolitik. Die Abgeordnete aus dem südlichen Bundesstaat Georgia äußerte sich dabei auch immer wieder gewaltverherrlichend und rassistisch.

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/news.de/dpa/stg

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