Donald Trump: Erneute Rolle rückwärts beim US-Präsidenten
Donald Trump macht erneut eine Rolle rückwärts. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
Erstellt von Anika Bube
24.11.2025 09.57
- Donald Trump feiert Zustimmung des UN-Sicherheitsrats zu seinem "Board of Peace" – trotz früherer Attacken auf die UN.
- Der US-Präsident überschlägt sich auf Truth Social vor Lob und spricht von einer "historischen Entscheidung".
- Noch im September hatte er die UN als "zahnlosen Papiertiger" verspottet und schwere Vorwürfe erhoben.
Noch im September donnerte Donald Trump vor der UN-Vollversammlung, die Vereinten Nationen seien ein "zahnloser Papiertiger", der außer "leeren Worten" nichts zu bieten habe. Jetzt feiert ausgerechnet er die Zustimmung des UN-Sicherheitsrats zu seinem "Board of Peace" als "einen der größten Zustimmungen in der Geschichte der Vereinten Nationen". Der US-Präsident vollzieht erneut eine Kehrtwende und bedankt sich überschwänglich bei genau jener Institution, die er noch vor wenigen Wochen als nutzlos abkanzelte.
Donald Trump feiert sich als Chef eines globalen Friedensrats
Trump feiert den außenpolitischen Erfolg auf seiner Plattform Truth Social. "Herzlichen Glückwunsch an die Welt zu der unglaublichen Abstimmung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vor wenigen Augenblicken, mit der der FRIEDENSRAT anerkannt und bestätigt wurde, dessen Vorsitz ich übernehmen werde und dem die mächtigsten und angesehensten Führer der Welt angehören werden", heißt es in seiner Lobrede. "Dies wird als eine der größten Entscheidungen in der Geschichte der Vereinten Nationen in die Geschichte eingehen, zu mehr Frieden auf der ganzen Welt führen und ist ein Moment von wahrhaft historischer Bedeutung."
Der US-Präsident bedankt sich überschwänglich bei allen 15 Mitgliedern des Sicherheitsrats - von China und Russland über Frankreich und Großbritannien bis hin zu kleineren Staaten wie Guyana und Sierra Leone. Zusätzlich erwähnt er Länder wie Katar, Ägypten und Saudi-Arabien, die das Vorhaben unterstützt hätten, obwohl sie nicht im Gremium vertreten sind. Trump kündigt an, in den kommenden Wochen weitere Details zu den Mitgliedern des Friedensgremiums bekanntzugeben.
Trump schimpfte auf die UN – jetzt feiert er sie als historischen Partner
Dabei klang das noch vor wenigen Wochen ganz anders. Bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung im September attackierte Trump die Weltorganisation frontal. Die Vereinten Nationen würden ihr Potenzial nicht annähernd ausschöpfen, warf er den versammelten Diplomaten vor. Seine rhetorische Frage "Was ist der Zweck der Vereinten Nationen?" beantwortete er selbst mit vernichtender Kritik.
Die Organisation sei ein "zahnloser Papiertiger", der außer "leeren Worten" nichts zu bieten habe. Mit scharfen Worten kritisierte Trump die Unfähigkeit der UN, Konflikte zu lösen oder andere globale Probleme anzugehen. "Mit leeren Worten beendet man keinen Krieg", donnerte der Republikaner damals vor den Vertretern der internationalen Gemeinschaft. Eine schonungslose Abrechnung mit genau jener Institution, deren Sicherheitsrat er nun überschwänglich für die Unterstützung seines Friedensgremiums dankt.
Trump wetterte gegen UN-Renovierung und "Migrationsförderung"
In seiner damaligen Tirade sparte Trump kein Thema aus. Er mokierte sich über die Renovierung des UN-Hauptquartiers in New York, die seit 2008 laufe. Er habe angeboten, das Gebäude für 500 Millionen Dollar zu sanieren - inklusive Marmorböden. Stattdessen habe die Organisation einen anderen Auftragnehmer gewählt und zwischen zwei und vier Milliarden Dollar ausgegeben.
Besonders scharf griff er die UN-Migrationspolitik an. Die Organisation habe 2024 ganze 372 Millionen Dollar in bar ausgegeben, um 624.000 Migranten bei ihrer Reise zur US-Südgrenze zu unterstützen. "Die UN soll Invasionen stoppen, nicht fördern", polterte Trump. Zudem prahlte er damit, in sieben Monaten "sieben unbeendbare" Kriege beendet zu haben - ohne jegliche Unterstützung der Vereinten Nationen.
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