Donald Trump: Eiskalte TV-Parodie zerlegt US-Präsidenten
"Satureday Night Live" verspottet den US-Präsidenten in einer bitterbösen Parodie. Bild: picture alliance/dpa/AP | Manuel Balce Ceneta
Erstellt von Anika Bube
18.11.2025 07.02
- SNL verspottet Trump mit einer Parodie über die veröffentlichten Epstein-Dokumente.
- Zentrale Rolle spielt eine brisante E-Mail, in der nach möglichen Putin-Kompromaten gefragt wird.
- Weißes Haus weist Vorwürfe zurück – DOJ startet auf Trumps Wunsch neue Ermittlungen.
Die amerikanische Comedy-Show "Saturday Night Live" (SNL) hat am Wochenende die kürzlich veröffentlichten Epstein-Dokumente zum Anlass genommen, Präsident Donald Trump satirisch aufs Korn zu nehmen. Im Mittelpunkt der Parodie stand eine brisante E-Mail aus dem Jahr 2018, in der Jeffrey Epsteins Bruder Mark fragte, ob Wladimir Putin kompromittierende Aufnahmen von Trump besitze, die diesen beim "blowing Bubba" zeigen würden.
In der Show verkörperte James Austin Johnson den US-Präsidenten und stellte ihn als geschäftstüchtigen Verkäufer dar, der die Epstein-Dokumente für 800 Dollar pro Stück anbieten wollte. Als besonderes Highlight präsentierte der fiktive Trump einen gerahmten Screenshot der kontroversen E-Mail-Korrespondenz in niedriger Auflösung, den er als perfektes Weihnachtsgeschenk anpries.
"Ich kannte den Kerl kaum!" Trump-Parodie entlarvt Widersprüche
Johnson lieferte in seiner Trump-Darstellung eine beißende Satire auf die Distanzierungsversuche des US-Präsidenten. "Jeffrey Epstein, ich kannte den Kerl kaum", ließ er den fiktiven Trump sagen, nur um im gleichen Atemzug auf "Tausende von Fotos" hinzuweisen, die beide beim gemeinsamen Tanzen und Zähneknirschen auf diversen Partys zeigen würden.
Die SNL-Parodie spielte geschickt mit dem Widerspruch zwischen Trumps öffentlichen Beteuerungen und der dokumentierten Nähe zum verurteilten Sexualstraftäter. In der satirischen Darstellung wurden die beiden stets "grinsend und auf etwas außerhalb der Kamera zeigend" gezeigt - wobei der fiktive Trump scherzhaft mutmaßte, es handle sich dabei "wahrscheinlich um ein Buch, das wir unbedingt lesen wollten".
Mysteriöse Putin-Mail: Was steckt hinter "Bubba"?
Die pikante E-Mail-Korrespondenz stammt aus dem März 2018. Immobilieninvestor Mark Epstein schrieb damals seinem Bruder Jeffrey, er solle Trumps ehemaligen Chefstrategen Steve Bannon fragen, ob Putin "die Fotos von Trump beim blowing Bubba" besitze.
Der Begriff "Bubba" wird häufig als Spitzname für Ex-Präsident Bill Clinton verwendet. Mark Epstein widersprach jedoch gegenüber "Newsweek" dieser Interpretation. Die wahre Identität von "Bubba" und die Bedeutung der kryptischen Nachricht blieben ungeklärt - der Immobilieninvestor verweigerte weitere Auskünfte zu dem brisanten E-Mail-Austausch mit seinem verstorbenen Bruder.
Weißes Haus kontert - DOJ ermittelt auf Trumps Wunsch
Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt wies die Anschuldigungen am Mittwoch entschieden zurück. Die veröffentlichten E-Mails würden "absolut nichts beweisen, außer dass Präsident Trump nichts Falsches getan hat", erklärte sie.
Das Justizministerium kündigte am Freitag an, einer Forderung Trumps nachzukommen und mögliche Verbindungen zwischen Epstein, Clinton und der Investmentbank JPMorgan zu untersuchen. Ein gemeinsames Memo von FBI und Justizministerium vom Juli hatte noch festgestellt, dass keine Beweise für Ermittlungen gegen unbeschuldigte Dritte gefunden wurden.
Der Kongress plant für nächste Woche eine Abstimmung über ein Gesetz, das die Freigabe aller nicht als geheim eingestuften Epstein-Unterlagen durch das Justizministerium erzwingen würde.
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